Wer der Gemeinde Ruppichteroth Geld schuldet und nicht zahlt, muss künftig mit härteren Konsequenzen rechnen. Wie Kämmerer Klaus Müller mitteilt, will man Ventilwächter zur Pfändung von Fahrzeugen einsetzen. So gibt es beispielsweise Ausstände bei den Kita-Gebühren oder auch bei Bußgeldern. Foto: Ventilwächter werden direkt am Ventil montiert [Stadt Helmstedt/Martina Hartmann]

"Die Gemeinde Ruppichteroth hat sich auf Grund der steigenden Außenstände dazu entschieden im Rahmen der allgemeinen Gleichstellung der Bürger bei ihrer Zahlungspflicht gegenüber der Gemeinde als letzte Maßnahme Ventilwächter zur Pfändung von Kraftfahrzeugen einzusetzen", sagt Müller. Das passiere aber nicht ohne Ankündigung. Einer Pfändung des Fahrzeuges gingen in jedem Fall Mahnungen oder andere Vollstreckungsmaßnahmen voraus. "Jedem in Verzug geratenen Zahlungspflichtigen ist es möglich, eine derart unangenehme Vollstreckung zu vermeiden."

Die pneumatischen Wegfahrsperren werden fest mit den Ventilen verschlossen. Wird das Auto in Bewegung gesetzt, sind nach 600 Metern die Reifen platt. Ob ein Auto gepfändet wurde, erkennt man an den schrillen Pfandsiegeln am Türschloss und am Warnhinweis an der Frontscheibe.

Die Ventilwächter seien lediglich als Sicherung gedacht. "Diese ermöglicht den Verbleib des Fahrzeuges am Standort der Schuldnerinnen und Schuldner, verhindert aber die weitere Nutzung." Wer zahlt, kann damit rechnen, dass der Wagen umgehend wieder freigegeben wird und die Ventilwächter entfernt werden. Sollte man sich hingegen weigern und die Forderung innerhalb von drei Tagen nicht bei der Gemeindekasse begleichen oder sich im Rathaus melden, dessen Fahrzeug wird abgeschleppt und als letzte Option verwertet.

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