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Glocke war im Wald versteckt

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Die Ende Februar gestohlene Dorfglocke von Hodgeroth, Stranzenbach und Bölkum ist wieder da: Spaziergänger fanden sie an einem Waldweg nahe der "Steiner Hardt" bei Niederprobach. Die Täter hatten ein großes Stück des historisch wertvollen, rund 150 Kilogramm schweren Geläuts von 1792 herausgetrennt. Derweil haben die Dorfgemeinschaften sich schon eine andere Glocke besorgt.

"Weil wir nicht wussten, ob sie wieder auftaucht, haben wir uns mittlerweile um Ersatz gekümmert", sagt Wilfried Rödder von der Dorfgemeinschaft Bölkum. Vermutlich im Juni wolle man die neue Glocke, die zuvor in der evangelischen Kirchengemeinde in Herten erklang, nach Ruppichteroth holen. Dort wurde eine Kirche entweiht. "Daran zu kommen, war ganz schön schwierig", so Rödder. Das dortige Presbyterium rief sogar beim evangelischen Pfarrer Hans-Wilhelm Neuhaus an, um sich das Vorhaben der drei Dorfgemeinschaften bestätigen zu lassen. "So eine Glocke gibt man eben nicht jedem", erklärt Rödder.

In Klang und Größe ähnelt sie der nun wieder aufgetauchten Glocke, kosten soll sie etwa 800 Euro. Ein Privatmann, die Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth und die Kreissparkasse haben den Dorfgemeinschaften bereits finanzielle Hilfe zugesagt. "Teuer wird auch der Umbau des Glockenturms", sagt Rödder. Denn damit sich der dreiste Diebstahl wie im Februar nicht wiederholt, sollen Turm und Glocke speziell gesichert werden. Foto: Die Täter haben ein Teil der gestohlenen Glocke herausgeschnitten (Polizei)

Die drei Dorfgemeinschaften sind sich wegen des historischen Wertes der gestohlenen Glocke nicht sicher, ob sie sie wieder aufhängen wollen. "Das Westfälische Glockenmuseum in Gescher gab uns den Tipp, sie reparieren zu lassen", sagte Heinz-Otto Fuchs von der Hodgerother Dorfgemeinschaft. Vielleicht werde man sie dem Museum als Ausstellungsstück überlassen.

Die Polizei sucht nun noch weiter nach den bislang Unbekannten Tätern. "Hinweise, ob Bürger beispielsweise einen Lieferwagen an den Waldwegen gesehen haben, sind schon hilfreich", sagt Polizeisprecher Burkhard Rick. Wer Beobachtungen in der Nähe des Fundortes bei Niedeprobach gemacht hat, die mit der Tat in zusammenhängen könnten, kann sich bei der Polzei unter 02241/5413421 melden. 

Kommentare

  • Heinz-Otto Fuchs
    May 30, 2013 um 4:01 pm

    Leider sieht es auf den Polizeifotos danach aus, dass ein Teil der Glocke fehlt. Wenn dieses Stück nicht wieder aufgefunden wird, ist eine Reparatur sicherlich unmöglich. Was mit der Glocke später einmal geschieht, entscheiden die drei Dorfgemeinschaften gemeinsam, wenn sie sich wieder in unserem Besitz befindet. Der bedeutende geschichtliche Hintergrund ist uns vom Deutschen Glockenmuseum bestätigt worden.

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