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Haltestelle Winterscheider Mühle soll bleiben

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Sie soll bleiben, die Haltestelle an der Winterscheider Mühle. Dafür entschied sich der Ausschuss für Planung und Umweltschutz auf seiner letzten Sitzung. Viele Bürger aus Litterscheid, Stockum und Honscheid waren gekommen, um ihrem Ärger über den neuen Nahverkehrsplan des Kreises (<link nachrichten artikel neue-plaene-fuer-den-nahverkehr.html external-link-new-window externen link in neuem>broeltal.de berichtete) Luft zu machen. Nach rund zwei Stunden fanden Ausschuss und Bürger einen Kompromiss. In letzter Instanz muss noch der Kreistag zustimmen.

So soll die Linie 531 zukünftig von Hennef über Winterscheid nach Ruppichteroth fahren, aber einen Abstecher zur Winterscheider Mühle machen. "Die Haltestelle ist für die Dörfer unabdingbar", trug Lothar Reining von der Dorfgemeinschaft Litterscheid vor. Für Berufstätige und vor allem Schulkinder sei das Wegfallen nicht vertretbar. Die längere Wegstrecke zur nächsten Haltestelle nach Fußhollen wäre nicht zumutbar, weil die Straßen für Fußgänger nicht ordentlich befestigt seien und die Beleuchtung fehle. Nach langer Diskussion konnte das auch Christoph Groneck vom Kreisplanungsamt nachvollziehen. "Ich werde ihre Enwände weiterleiten", versprach er den Bürgern, die letztendliche Entscheidung fälle aber der Kreistag.

Groneck stellte dem Ausschuss das den Nahverkehrsplan vor. Durch die neue Linie verkürzten sich die Fahrtzeiten von Hennef nach Winterscheid erheblich, außerdem würden durch eine bessere Vertaktung der Linien 530 und 531 dann halbstündig Busse von Ruppichteroth nach Hennef fahren. Es fielen lediglich Haltestellen weg, an denen zu wenig Fahrgäste ein- und aussteigen. Unterstützung erhielt Groneck von Bürgermeister Mario Loskill. "Endlich kommt zusammen, was zusammen gehört", warb er für eine Busverbindung zwischen Winterscheid und Ruppichteroth. "Das ist wie Völkerverständigung." Die Verknüpfung von Schul- und Linienbussen für bessere Fahrzeiten und Entlastung in Stoßzeiten solle Loskill in der eigenen Gemeinde und in Absprache mit der Stadt Hennef prüfen.

Beschwerden gab es über das Anruf-Sammel-Taxi (AST). "Angerufen und nicht gekommen", berichteten die Bürger. "Solche Fälle müssen sie sofort dem Rathaus melden", sagte Jochen Breuer vom Ordnungsamt. Denn es bestünden Verträge zwischen Taxiunternehmen und der Gemeinde, die dazu verpflichten, dass bei einem Anruf auch ein AST kommt. Über einen Bürgerbus soll in der nächsten Sitzung beraten werden. Dazu wird ein Vertreter der Gemeinde Much, in der es schon einen Bürgerbus gibt, über Erfahrungen berichten. Grundsätzlich stünde dem nichts im Wege, der Bürgerbus müsse sich allerdings durch Freiwillige selber organisieren und finanzieren, so Loskill.

Kommentare

  • Björn Franken
    March 16, 2010 um 10:28 am

    Also rein praktisch funktioniert das so:

    Die Gemeinde kann eine Stellungnahme abgeben, die dem Kreistag dann vorgelegt wird. Dieser entscheidet dann letztlich darüber, ob der Linienbus künftig einen Schenker über die Winterscheider Mühle fährt, da die RSVG ein Betrieb des Rhein-Sieg-Kreises ist.

     

    Über unseren CDU-Kreistagsabgeordneten Ludwig Neuber haben wir die Anregungen der Litterscheider sofort an die entscheidenden Stellen im Kreis weitergeleitet. Unsere Sorgen waren dort also von Beginn an bekannt. Wir sind optimistisch, dass dies zusammen mit der Empfehlung der Gemeinde die Entscheidung beeinflusst. Wir werden hier nicht locker lassen und uns weiterhin für die "Haltestelle Winterscheider Mühle" einsetzen.

  • Dr. Rita Tondorf
    March 15, 2010 um 5:06 pm

    Viele Bürgerinnen und Bürger haben im Vorfeld der Sitzung auf den Aufruf der Grünen hin Anregungen zur Fortschreibung des Nahverkehrsplanes gegeben. Das zeigt, wie wichtig das Thema ist. Dass die Wünsche der Menschen aus den Winterscheider Außenorte ernst genommen und umgesetzt werden sollen, ist ein wichtiger Schritt für einen besseren ÖPNV. Und dass in einem weiteren Schritt über einen Bürgerbus beraten werden soll, eröffnet neue Perspektiven gerade für ältere Menschen ohne Auto und für Jugendliche. Leider wurde der gute Ansatz der Grünen, zumindest nach Eitorf eine Busverbindung über einen Taxibus herzustellen, nicht weiter diskutiert. Der Taxibus eröffnet die Möglichkeit, mit geringeren Kosten neue Linien auszuprobieren. Vielleicht bewegt sich in der Ratssitzung dazu noch etwas.

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