Für kurze Zeit sah es so aus, als müsste die gerade begonnene Baustelle am Antoniuskolleg vorläufig ruhen. Vergangene Woche stießen Bauarbeiter auf historische Gebäudefundamente, die zunächst nicht zugeordnet werden konnten. Umgehend wurde das Amt für Bodendenkmalpflege informiert und von dort eine Gutachterin nach Neunkirchen-Seelscheid geschickt. Sie untersuchte die Fundstelle stoppte vorläufig die Arbeiten. Die Gemeindeverwaltung wurde aufgefordert nachzuweisen, dass die gefundenen Gebäudeteile zu einem urkundlich belegbaren Gebäudebestand gehören. Foto: Die alten Fundamente (Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid)
Es begann eine intensive Suche in den Archiven, um die geforderten Belege über die Fundstelle zu erbringen. Glücklicherweise wurden die benötigten Unterlagen schnell gefunden. Die zum Vorschein gekommenen Gebäudefundamente sind Reste der ehemaligen Hauskapelle, die Pfarrer Heinrich Schaaf im Jahr 1909 zusammen mit der Direktorenwohnung und Vikarie bauen ließ. Für die Kapelle wurde zum 1. Oktober 1909 erstmals eine Zelebrationserlaubnis erteilt. Seit 1911 durften dort auch an Sonn- und Feiertagen Segensandachten gehalten werden.
Die Nachricht über den Fund der Gebäudeteile verbreitete sich schnell in der Gemeinde und es meldeten sich einige Ortskundige, die bald wussten, zu welchem Gebäude die ausgegrabenen Fundamentteile gehören mussten. Einige erinnerten sich noch gut an das Kapellengebäude oder auch an dessen Abriss etwa um 1960/61. Für das Amt für Bodendenkmalpflege wären die Schilderungen der Zeitzeugen jedoch nicht ausreichend gewesen, dort verließ man sich lieber auf die gefundenen Archivdokumente.
Einen ausführlichen Bericht mit Bildern gibt es auf www.neunkirchen-seelscheid.info.
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