Nachdem Holger Zacharias zuletzt in den Gemeinderat gewählt wurde, will er nun auch bei der kommenden Landtagswahl am 15. Mai antreten. Damit gibt es neben Björn Franken (CDU) einen weiteren Ruppichterother Kandidaten für den Wahlkreis Eitorf, Hennef, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth und Windeck. Foto: Grünen-Kandidat Holger Zacharias [Privat]
Holger Zacharias lebt zwar erst seit 2013 in Ruppichteroth, hat aber in der Kommunalpolitik schnell Boden gefasst. Seit 2020 sitzt der 52-Jährige Glaser für die Grünen im Gemeinderat und ist Fraktionsvorsitzender. "Vor ungefähr zwei Jahren las ich, dass die Grünen in Ruppichteroth gegen einen Antrag gestimmt haben, Ruppichteroth zur Klimanotstandsgemeineinde zu machen. Um mir das erklären zu lassen, bin ich zu einem Treffen der Grünen gegangen und seitdem geblieben", sagt er über seine politischen Anfänge.
Kommunalpolitik stoße schnell an Grenzen
Seine Motivation, zur Landtagswahl anzutreten, vor allem durch zwei Dinge geweckt. Zum einen habe er festgestellt, dass Kommunalpolitik schnell an ihre Grenzen stoße. Zum anderen habe er sich über das Ergebnis der Bundestagswahl geärgert. "Es ist zwar deutlich besser als beim letzten Mal, aber es bedeutet dennoch in der Konsequenz, dass wir Grünen ziemlich schmerzhafte Kompromisse eingehen mussten." Er möchte daran mitarbeiten, dass das auf Landesebene nicht wieder passiere.
Er ist überzeugt davon, dass die Zukunft nur mit Veränderungen und mit allen gestaltet werden kann. Abwarten löse keine Probleme. "Ich möchte den Menschen die Sorge vor Veränderung nehmen, denn die gibt es." In seinem Wahlkreis stehe man zum Teil vor anderen Aufgaben als in den Stadtregionen. "Wir können mehr, als Speckgürtel für Bonn und Köln zu sein. Ich möchte, dass die Kommunen meines Wahlkreises wieder die Freiheit bekommen, echte kommunale Selbstverwaltung umsetzen zu können."
Besserer ÖPNV und Naturverbundenheit
Damit niemand aus den ländlichen Regionen wegziehen muss, um studieren oder arbeiten zu können, will Zacharias eine "echte Verkehrswende auf dem Land", ein einfaches bezahlbares Tarifsystem und Raum für neue Mobilitätskonzepte. "Denn es ist eben nicht cool, jeden Morgen und Abend im Stau vor der Allner Brücke Lebenszeit zu vergeuden und die Umwelt zu verpesten." Er will zudem die erneuerbaren Energien attraktiver machen und die Natur erhalten. "Die Verhinderung von Flächenfraß, der Erhalt der Natur und die Renaturierung müssen honoriert werden." Landwirte und Landwirtinnen sollen auf kleinen Höfen wieder von ihrer Arbeit vernünftig leben können.
Zacharias setzt auf ein "tolerante, offene und zugewandte Politik". Barrierefreiheit soll "das normalste der Welt" sein, Menschen ihre Lebensentwürfe "ohne Repressalien und ohne Nachteile" leben können. Menschen, die Schutz brauchen, sollen ihn auch bekommen.
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