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Huwil-Gelände wird Einzelhandelszentrum

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Das Huwil-Gelände im Ruppichterother Ortskern wird abgerissen, entstehen sollen ein Einzelhandelszentrum und ein Gewerbegebiet. Die Investorengruppe Schoofs aus Kevelaer hat das Gelände gekauft und sucht nun Mieter. Als Supermärkte sind Rewe und Edeka im Gespräch, ein Drogeriemarkt soll den vor kurzem geschlossenen Schlecker ersetzen. Foto: Die alten Werkshallen

Wenn es nach der Gemeindeverwaltung geht, müsste auch ein Schuh- oder Textilhandel in das Zentrum, "aber auch etwas für den Tierbedarf wäre gut", sagt Bürgermeister Mario Loskill. Auf maximal 5.000 Quadratmetern Verkaufsfläche können vier Geschäfte entstehen. Der Supermarkt soll dabei den meisten Platz zwischen 1200 und 1500 Quadratmetern einnehmen, der Drogeriemarkt etwa 600 Quadratmeter. Zum Vergleich: Die bisherigen vier Discounter in der Bröltalgemeinde sind alle etwa 800 Quadratmeter groß.

Das gesamte Areal umfasst rund 50.000 Quadratmeter, etwa die Hälfte ist für das Gewerbegebiet vorgesehen. Dort wo heute der Parkplatz ist, sollen sich dann vornehmlich Handwerker ansiedeln, so Rainer Schmidt-Illguth von der BBE Handelsberatung. Das Unternehmen ist von der Gemeinde beauftragt und erstellt ein detailliertes Einzelhandelskonzept für das Gelände. Analysiert wird, wie sich das Zentrum auf den Einzelhandel vor Ort und auch in den angrenzenden Kommunen auswirkt. Erst wenn das Konzept stimmt, erteilt die Bezirksregierung die Baugenehmigung.

"Einzelhandelszentren, die wie kleine Einkaufszentren sind, liegen im Trend", so Schmidt-Illguth. In Waldbröl entstand eins vor wenigen Jahren, auch in Windeck plant man gleiches. Für Klaus-Dieter Müller vom Gewerbeverein "Schaufenster Ruppichteroth" ist das Einzelhandelszentrum eine positive Entwicklung: "Das bringt Leben und Publikum an die Brölstraße". Davon profitierten die Händler vor Ort. "Dann fahren die Leute auch weiter nach Ruppichteroth hinein", sagt er.

Doch einer hat Bauchschmerzen, wenn er an den Neubau denkt: Volker Jung. Er und seine Familie betreiben den einzigen Supermarkt mit frischem Fleisch, Gemüse und Käse in der Gemeinde, und das schon seit über 50 Jahren. Für ihn ist das Einzelhandelszentrum eine Konkurrenz, "die die Ladenschließung bedeuten könnte". Den eventuellen Edeka-Markt möchte er nicht übernehmen. "Das ist ein Größe, die in Ruppichteroth nicht wirtschaftlich betrieben werden kann", so Jungs kaufmännisches Urteil. Sollte Edeka trotzdem den neuen Vollsortimenter bauen, wäre es für ihn wie ein Dolchstoß in den Rücken.

Im Oktober möchte die Gemeinde die genauen Pläne den Bürgern vorstellen. "Bis dahin ist auch geklärt, welche Geschäfte einziehen", so Loskill. Die Bauzeit soll etwa zwei Jahre betragen. Erst wenn alle Gebäude abgerissen sind, kann mit der Sanierung des mit LCKW belasteten Bodens, den Altlasten der Galvanik, begonnen werden. Ein Haus soll allerdings stehenbleiben, als industrielles Denkmal.

Kommentare

  • Jutta Radke
    August 24, 2012 um 9:07 pm

    Besonders die ganz alten Gebäudeteile haben das Ortsbild über Generationen sehr geprägt und sollten nach Möglichkeit erhalten bleiben. Es sollte doch gelingen, neue Perspektiven und Angebote zu schaffen, ohne den Charakter eines Ortes völlig zu verändern.

  • Sharon Sell
    August 21, 2012 um 6:34 pm

    Ich finde ein Einzelhandelszentrum ist eine richtig gute Idee. Nur einen 2. Edeka finde ich persönlich nicht sinnvoll, da wir einen guten Edeka vor Ort haben. REWE und ein Drogeriemarkt wären auf jeden Fall genau das richtige. Vielleicht auch eine 2. Apotheke und ein 2. Elektromarkt. Ich bin auf jeden Fall neugierig, was (vorallem welche Geschäfte) im Oktober vorgestellt wird.

  • Elke S.
    August 20, 2012 um 5:47 pm

    Ich finde es gut das es ein Einkaufzentrum geben soll, und es wäre schade wenn der Edeka-Markt schließen müsst wenn da keine Kunden mehr hinkommen würden aber ich bin sicher es würd nicht so kommen. LG Elke. S.

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