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Ruppichteroths Bürgermeister Mario Loskill dankt ab

"Ich habe jetzt gespürt, dass es genug ist"

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Ruppichteroths Bürgermeister Mario Loskill hat überraschend verkündet, sein Amt mit der Kommunalwahl im kommenden Jahr niederzulegen. Was sind die Hintergründe und was hat er nach 2025 vor? Foto: Plakate kleben, um die Wiederwahl zu gewinnen: Mario Loskill wurde als parteiloser Kandidat in der CDU-Hochburg 2014 sogar vom WDR begleitet. [Nicolas Ottersbach]

Nächstes Jahr wird Mario Loskill 53. Dann wird er 16 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde Ruppichteroth gewesen sein, länger als jeder seiner Vorgänger. „Ich habe jetzt gespürt, dass es genug ist. So, wie ich es damals gespürt habe, Bürgermeister werden zu wollen“, sagt er.

Mit 53 etwas Neues wagen

Was ihn zur Entscheidung bewegt hat, nicht noch einmal zu kandidieren? „Ich bin nächstes Jahr in einem Alter, in dem man noch die Chance hat, für zehn, zwölf Jahre etwas anderes machen zu können. Mit 58, also eine Amtszeit länger, wäre das nicht mehr möglich“, sagt Loskill. „Es geht um meine Lebensplanung und um meine Familie. Ich habe Lust auf etwas Neues.“

Aber auch die vergangenen Monate, in denen er vor allem während der Hebesatzdebatte nicht nur der für ihn akzeptablen Kritik, sondern auch persönlichen Anfeindungen ausgesetzt war, hätten ihn zur Neuorientierung bewogen. „Wenn man so eine Entscheidung trifft, hat das mehrere Gründe.“ Die Rahmenbedingungen für Bürgermeister würden nicht besser.

Rückkehr in den alten Job nicht so einfach

Wer glaubt, dass er einfach in seinen alten Job als Beamter bei der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) NRW zurückkehren kann, irrt. „Es gibt keine vertragliche Bindung, die mir erlaubt, einfach wieder dort einzusteigen. Laut Landesbeamtengesetz bin ich bei Antritt des Bürgermeisteramtes automatisch ausgeschieden“, erklärt er. Demnach müsse er sich wie jeder andere erneut bewerben. Allerdings kann er wieder ohne Probleme ein Beamtenverhältnis antreten.

„Interessanterweise habe ich gerade die Mitteilung aus Düsseldorf erhalten, dass dies mit der nächsten Kommunalwahl geändert werden soll.“ Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin hätte dann das Privileg, wieder unproblematisch in den alten Job zurückkehren zu können. Damit soll die Hürde gesenkt werden, um mehr Menschen zu finden, die dem Bürgermeisterjob machen wollen.

Wohin geht es nach dem Bürgermeisteramt?

Loskills Pläne für die Zukunft sind vage. Zunächst will er den Rest seiner Amtszeit bestmöglich für das Wohl seiner Heimatgemeinde nutzen. „Was ich danach mache, ist noch völlig offen. Ich kann mir vorstellen, im Öffentlichen Dienst zu bleiben, in die Privatwirtschaft zu gehen oder vielleicht auch in die Selbstständigkeit“, sagt er. So, wie Ruppichteroth nun genug Zeit habe, nach einem neuen Bürgermeisterkandidaten zu suchen, habe er genug Zeit, einen anderen Job zu finden.

Seine Heimat Ruppichteroth, in der er aufgewachsen ist, will Loskill aber nicht verlassen. „Ich strebe nicht woanders hin. Ich möchte hier meinen Lebensabend verbringen.“

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