Das arme Ruppichterother Ordnungsamt. Die Knöllchen, die es seit einiger Zeit verteilt, haben es bei den Bürgern unbeliebt gemacht. Und weil das Winterfest des Ruppichterother Turnvereins auch immer ein Spiegel der Bröltalgemeinde ist, nahmen die Akteure vor allem einen aufs Korn: Ordnungsamtsleiter Sascha Seuthe.
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Weil der Elferrat das Publikum und die Ruppichterother Prominenz auf das Traumschiff mitnahm, fand sich Seuthe beim Schiffsarzt (Ralf Löbach) wieder. Selbst auf See werde er vom "furchtbaren Druck" des Ordnungsamtes verfolgt. Überall an Deck sehe er Falschparker, seitdem das Verteilen von Strafzetteln an der Tagesordnung stehe. "Und an der Bar stand sogar ein herrenloses Glas, das nicht abgeflattert war", erzählte Seuthe (Markus Neuber) dem Mediziner und fügte - in Anspielung auf das von der Gemeinde ins Leben gerufene, aber mittlerweile wieder abgeschaffte Parkraumkonzept - hinzu: "Dabei ist in Ruppichteroth doch alles und jeder abgeflattert!"
Die Diagnose des Schiffsarztes war eine Hiobsbotschaft: Seuthe leide an "chronischer extremer Selbstüberschätzung", im Volksmund auch "Wahnsinn" genannt. "Ich kann Sie nicht heilen, nur die Symptome lindern", so der Mediziner. Hierzu müsse Seuthe während seiner Arbeitszeit - zwischen 10:45 und 12 Uhr - einfach 40 bunte Pillen zu sich nehmen.
Auch der Döörper Prätscher (Hans-Peter Hohn) zog in seinem 22. Dienstjahr über das Ordnungsamt und sogar die Polizei her. Zusammen seien sie Sharia-Ordnungsamt und Sharia-Polizei für Knöllchen. Angesichts des Parkraumkonzepts, dass "wie von der Marienkäfergruppe gezeichnet" aussehe, fühle sich der Prätscher wie in einer "Bananenrepublik". Beim CDU-Kreisparteitag in der Bröltalhalle sei es nämlich kurzerhand ausgesetzt worden.
Was nicht fehlen durfte, war eine Hieb in Richtung Winterscheid. Die von "Honger Kuchem" würden ein ernsthaftes Flüchtlingsproblem bekommen, wenn die Klimaerwärmung voranschreite und der Meeresspiegel steige. "Dann werden über Rhein, Sieg, Bröl und Derenbach Millionen Holländer nach Winterscheid gespült", prophezeite der Döörper Prätscher.
Die "zwei echten Keerls" Markus Neuber und Arno Schiefen ließen die ausverkaufte Bröltalhalle mit mehr als 630 Besuchern zum Nachrichtenstudio werden. "TV Ruppichteroth - Das Magazin" arbeitete die Geschehnisse des vergangenen Jahres auf. Breaking News: die Wirtschaftsflüchtlinge. Denn immer mehr Männer würden von zu Hause in die Wirtschaft flüchten, was die örtlichen Gastronomen Christian Eggert und Helmut Horsch an den Rand ihrer "sehr unterschiedlichen Leistungsfähigkeit" brächte. Während sie bei Eggert bei 120 liegt, ist bei Horsch schon bei drei Flüchtlingen Schluss.
Für das Huwil-Center verkündeten die beiden wegen mangelnder Parkplätze Einkaufstage für die drei Hauptorte. Ruppichterother und Schönenberger dürften sich die Werktage teilen, die Winterscheider bekommen den Sonntag und stünden dann eben vor verschlossenen Türen. Danach lief Arno Schiefen zu Hochform auf: Erst als Udo Lindenberg, der über das Golddorf und die mögliche Sommerolympiade sang, dann mit seiner Predigt als Pastor Karl-Josef Nies und zum Schluss im Duett mit Neuber. Auf die Melodie von "Aber bitte mit Sahne" hieß es da "..denn dann kam der Hagel" in Anlehnung an das Hagel-Unwetter 2015.
Zwischen den Auftritten kamen die Tanzgruppen des Turnvereins auf die Bühne, Minifunken, Bröltalpänz und Blue-Girls präsentierten ihre Garde- und Showtänze der Session. Putzfrau Billa Sterzenbach (Elfi Mengede) zog wie gewohnt vom Leder, die Band "Mir zwei, die Zwei" von Sitzungspräsident Albert Brummenbaum spielte Karnevalsklassiker und neue Lieder.
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