Eigentlich hätte nun das neue Album „Kontra.“ der Band Kärbholz in den Regalen stehen sollen. Doch der Erscheinungstermin musste verschoben werden. Stattdessen gibt es ein Online-Konzert für die Fans. Foto: Kärbholz beim Online-Konzert [Privat]
Die neuen Songs sind schon längst fertig. Einen Vorgeschmack auf das neue Album gab es in den vergangenen Wochen: Die Videos der Singleauskopplungen „Rückenwind“, „Ewig Leben“ und „Niemals Fallen“ haben auf Youtube schon knapp 300.000 Aufrufe. Doch was Anfang 2020 mit einem Wochenende Vorproduktion im Proberaum gut startete, wurde mit der Coronavirus-Pandemie völlig durcheinandergeworfen. Das Heimspiel-Konzert im Sommer fiel aus, und letztlich auch die Albumveröffentlichung am 26. Februar dieses Jahres.
„Aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation und der Verlängerung des Lockdowns gibt es in der gesamten Logistikkette unüberwindbare Schwierigkeiten, die dazu führen, dass das Album euch und den Handel nicht rechtzeitig erreichen würde“, erklärt die Band. So sollte es erstmals eine Fanbox-Edition geben, in der unter anderem Baumsamen enthalten sind. Auslöser für die Samen-Aktion war der Borkenkäfer, der in Ruppichteroth und Umgebung viel Wald zerstört hat. „Statt irgendwas aus chinesischem Plastik mit Äxten drauf da rein zu packen: Lass uns was Nachhaltiges und Gutes machen. Jeder bekommt Samen eines Baumes. Die pflanzt jeder und kümmert sich circa ein Jahr um den Baum. Dann ist er groß genug, um umgepflanzt zu werden“, sagte Gitarrist Adrian Kühn im Interview mit dem Toughmagazine.
Eine Stunde Wohnzimmer-Heimspiel
Umso mehr scheint es die Ruppichterother zu schmerzen, die Albumveröffentlichung nun auf den 26. März verschieben zu müssen. Das erschütterte sogar ihr Prinzip, niemals ein Online-Konzert geben zu wollen. „Aber in diesem Fall mussten wir einfach, es ist ein Trostpflaster für unsere Fans“, sagt Kühn, der wie seine Bandkollegen Auftritte vermisst. Mit Technikern trafen sie sich in einer Halle in Ennepetal und nahmen „live was Jam-Session-mäßiges“ auf, eine „musikalische Überraschung“. Neben den altbekannten Evergreens gibt es auch die aktuellen Singles zu hören – nicht als Studioversion, sondern unter anderem mit Musiker Sascha „Salossi“ Loss, der die Band schon mit Geige und Mundharmonika unterstützte. Sozusagen ein Wohnzimmer-Heimspiel.
Los geht es ab Minute 45!
Kühn geht davon aus, dass es wegen der Pandemie auch in den nächsten Monaten keine Auftritte geben wird – und damit auch das Heimspiel in Rosbach im Juni betroffen ist. „Die Planung ist dieselbe wie für letztes Jahr, es würde auf jeden Fall voll werden“, sagt er. Pro Tag seien bereits rund 3000 Tickets verkauft worden, die bei einer Verschiebung ihre Gültigkeit behalten. „Wir harren der Dinge, die da kommen, und haben schon über verschiedene Alternativen diskutiert“, erklärt Kühn. Festlegen könne man sich aber noch nicht.
Hinterwald-Gin im Supermarkt
Wer sich trotzdem Kärbholz-Flair nach Hause holen will, kann mit Hinterwald-Gin anstoßen, den es unter anderem im Ruppichterother Edeka-Markt zu kaufen gibt. "Der kommt wirklich gut an, die Süßholz-Note ist etwas Besonderes", sagt Kühn. Entstanden ist die Idee bei Konzerten. "Wir trinken gerne Gin, der ist nicht so süß wie das Whisky-Cola-Zeug und man kann ihn gut mischen", erzählt Kühn. Frank Ginsberg, Inhaber der Windecker Dorfbrennerei, machte den Vorschlag, einen Gin für Kärbholz zu entwerfen. Seitdem ist bei jedem Auftritt mindestens eine Flasche dabei - auch beim Online-Konzert.
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