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Karnevalistisches Winterfest: Inspektionsreise durch Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Ein Bürgermeister muss mit der Zeit gehen. Deshalb hat Mario Loskill (Christian Willach) nach zehn Jahren Amtszeit entschieden, einen Workshop für die Optimierung seiner Verwaltung zu besuchen. Das Ergebnis ist eine Inspektionsreise durch die Gemeinde, die einige Kuriositäten zu Tage fördert. So lautet das Drehbuch für den Auftritt des Elferrats beim Ruppichterother Winterfest. Foto: Markus Neuber spielt Werkstattinhaber Hansi Müller [Fabian Rödder]

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Wichtigste erste Verbesserungsmaßnahme ist, dass er als Bürgermeister nun einen Chauffeur erhält, um die Reisezeiten angesichts des Tempolimits von Tempo 70 im Bröltal besser zu nutzen. Kämmerer Heribert Schwamborn (Ralf Löbach) hat Bedenken, schließlich ist die Gemeindekasse leer. Loskill lässt sich dennoch nicht beirren – statt eines Chauffeurs wird es dann eben Fahrlehrer Thomas Müller (Albert Brummenbaum), der ihn kutschiert.

"Schmarte Verwaltung"

Haltestellen sind die Gemeindewerke (haben mit „schmarter Verwaltung“ nichts am Hut, weil man nun in der Privatwirtschaft gegen Großkonzerne wie RWE ankämpft) und der kommunale Bauhof. Dort wird gerade das erste „Bauhof-Baby“ aus dem Kreise der Mitarbeiterschaft gefeiert. Klaus Weber (Peter Rombach), besser bekannt als et Webers Kläuschen, weiß dem Bürgermeister daher zu berichten, dass Teamarbeit („intim“ statt „im Team“) beim Bauhof groß geschrieben wird. Die vom Bürgermeister angestrebte Optimierung sei hier also nicht nötig. Der große Vorteil beim Bauhof sei auch, dass man sich immer alles nehmen könne, was man brauche – zum Beispiel Radladerreifen.

Monjean, Mondamin und Monchichi

Letztlich ging es für Loskill ins Ruppichterother Hallenbad, wo er vom Bademeister Karl Josef Monjean (David Herrmann) trifft. Der wird im Verlauf des Auftritts wegen der schwierigen Aussprache seines Nachnamens auch Mondamin, Monchichi und Majoran genannt. Da im Hallenbad aber nicht der Bademeister, sondern der Bürgermeister das Sagen hat, lässt er sich von Loskill berichten, ob und was Loskill am heutigen Tag gearbeitet hat.

Da sämtliche Protagonisten ebenfalls im Hallenbad erscheinen und dem Bürgermeister beim Bericht ins Wort fallen, fällt das Ergebnis der Inspektionsreise eher dürftig aus: Sämtliche Verbesserungsmöglichkeiten seien bereits ergriffen - und im Hallenbad regiert der Bademeister. Um Letzteres noch unter Beweis zu stellen, lässt Monjean nun noch alle Protagonisten in schicken Badeoutfits nach seiner Pfeife beim Aquajogging tanzen. Trotz des Anblicks sorgte das für beste Stimmung im Publikum.

Altöl im Salat

Die „zwei eechten Kerls“ Arno Schiefen und Markus Neuber reisten diesmal ins Mittelalter. Frei nach dem Motto „Zurück in die Zukunft“ landet „Doc Brown“ (Arno Schiefen) in der örtlichen Werkstatt der Firma WMS-KFZ-Service. Der „Flux-Kompensator“ ist defekt. Der dortige Chef Hansi Müller, gespielt von Neuber, („Flux? Bei uns geht gar nix flux!“) steht verzweifelt in der Werkstatt, weil alle Mitarbeiter entweder Urlaub machen oder krank sind („Die Deppen hatten sich Altöl in den Salat gekippt, obwohl doch frisches 5-W-30 vorhanden war“). Als Müller selbst versucht, das Auto zu reparieren und dabei meint, die Uhrzeit korrekt einzustellen (13:23 Uhr) versetzt ihn die Zeitmaschine ins Jahr 1323.

Ralfhelm zu Böhmer

Dort trifft er auf den „zumindest nach dem Umfang“ größten Ritter des Okzident, Ralfhelm zu Böhmer vom Scheid, genannt Weschpfennig. In ritterlicher Montur parodiert Schiefen damit den Schönenberger Präsidenten des Pfarrkarnevals, Ralf Böhmer. Den Beinamen „Weschpfennig“, übrigens das tatsächlich existierende gleichnamige Ruppichterother Adelsgeschlecht, begründet Böhmer mit einer simplen Erklärung: „Ist der Böhmer in des Dorfes Schänke, nimmt er zu sich viel Getränke. Und das genau, das ist sein Pech, schnell ist da der Pfennig wech, daher Weschpfennig!“

Prätscher fordert den "Dexit"

Auch bei seinem 25. Bühnenjubiläum teilte der Döörper Prätscher Hans-Peter Hohn gegen all die Dinge aus, für er den „Kopp zu kleen“ hat. Darunter war der Radweg entlang der Bröl: Wenn der schon nicht bis zum neuen Huwil-Center genehmigt werde, dann sollte wenigstens der Brölbach schiffbar gemacht werden für Kreuzfahrtschiffe bis in den Ort hinein – fast so wie in Venedig.

Der Döörper Prätscher forderte auch den sofortigen Dexit (Doorp exit) des Golddorfes Ruppichteroth aus der Gemeinde Ruppichteroth, weil der Ort alles selbst habe, was man zum Leben braucht: Huwil-Center, Supermärkte, Kneipen, Ärzte, Apotheke, Pflegedienste, VR-Bank und Sparkasse. „Jährliche Grund- und Gewerbesteuererhöhungen und tägliche Knöllchen wären dann auch vorbei“, so sein Argument.

Auch Büttenrednerin Putzfrau Billa Sterzenbach, alias Elfi Mengede, stand auf der Bühne. Ebenso wie die vereinseigenen Tanzgruppen Minifunken, Bröltalpänz und Blue-Girls. Musik spielten der Bröltaler Musikverein und die Fanfarentrompeter aus Nothberg.

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