In den vier Ruppichterother Asylbewerberheimen wird es eng. Zur Zeit leben 36 Menschen in den Häusern in Harth und Ahe. Nach Hochrechnungen werden die in den kommenden Jahren nicht mehr genug Platz bieten. "Wir untersuchen aktuell, wo wir neue Unterbingungsmöglichkeiten schaffen können", sagt Bürgermeister Mario Loskill. Foto: Asylbewerberheim in Harth
Von den rund 5000 syrischen Flüchtlingen, die in den vergangenen Tagen in Deutschland angekommen sind, sollen 1060 in Nordrhein-Westfalen unterkommen. Verteilt werden sie nach dem sogenannten "Königsteiner Schlüssel". Er legt fest, wie die einzelnen Länder der Bundesrepublik an gemeinsamen Finanzierungen zu beteiligen sind. Der Anteil, den ein Land dabei tragen muss, ist zu zwei Dritteln abhängig von dem Steueraufkommen, wie auch von der Bevölkerungszahl des Bundeslandes. Der Bürgermeister wettert gegen den Bund: Den interessiere es nicht, wie die Kommunen die Wohnungsproblematik lösen könnten. Man sei auf sich alleine gestellt.
"Wir wissen nicht, ob auch Flüchtlinge aus Syrien nach Ruppichteroth kommen", sagt Ingrid Lange vom Ordnungsamt. In den vergangenen Jahren waren die Asylbewerberzahlen stets gefallen. Deshalb sei ein Wohnheim in der Schleeharth verkauft worden. "Es war baufällig, auch der komplette Brandschutz hätte erneuert werden müssen", sagt Loskill. Das hätte sich nicht gerechnet.
Seit den Revolutionen in den arabischen Ländern kamen entgegen der Schätzungen immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland und eben auch nach Ruppichteroth. Alleine seit Januar waren es elf in der Bröltalgemeinde. Es gebe allerdings auch eine hohe Fluktuation, vier von ihnen hätten Ruppichteroth bereits verlassen.
Momenten habe die Gemeinde noch Platz für bis zu zwölf Asylbewerber. Jedem von ihnen stehen laut Gesetz sechs Quadratmeter Wohnraum zu, "weniger wäre auch menschenunwürdig", so Loskill. Neue Wohnungen zu finden sei schwierig, zudem drücke die Zeit. Alternativen müssten schnell her. So könnten Häuser angemietet oder auch Container aufgestellt werden. "In jedem Fall müssen wir auch Rücksicht auf die Nachbarn nehmen," sagt Loskill. Die Gemeindeverwaltung wolle rechtzeitig über die Planungen informieren.
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