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Nach 16 Jahren vor Gericht

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

16 Jahre sind die beiden bewaffneter Überfälle auf Banken in Schönenberg und Aachen her, gestern sollte beim zweiten Prozesstag im Bonner Landgericht das Urteil gefällt werden. Der 38-jährige Angeklagte aus Berlin zeigte sich zwar am ersten Prozesstag geständig, Staatsanwalt und Verteidiger hatten auch schon ihre Plädoyers gehalten, der Berliner bat um eine milde Strafe. Doch der Richter entschied, dass der Fall weiter aufgeklärt werden müsse.

Es sei noch nicht bewiesen, ob die Überfälle lediglich mit Waffennachbildungen oder nicht geladenen, scharfen Waffen begangen wurden. Das könne das Urteil entscheidend beinflussen. Auch die stark unterschiedlichen Anträge von Staatsanwaltschaft und Verteidigung müssten weiter begründet werden. Der Staatsanwalt forderte dreieinhalb Jahre Gefängnis, der Verteidger zweijährige Strafe auf Bewährung.

Ob scharfe Waffen verwendet wurden, dazu soll jetzt der Fahrer des Fluchtfahrzeuges befragt werden. Der war damals als einziger kurz nach den Taten verhaftet und veurteilt worden. Den bislang unbekannten dritten Mittäter hatte der 38-Jährige Berliner am ersten Verhandlungstag genannt. Bis zur nächsten Verhandlung soll außerdem eine weitere Akte herangezogen werden. Gestern wurde bekannt, dass der Mann 2009 wegen unerlaubten Führens einer Schusswaffe vor Gericht stand. 2003 hatte man ihn schon wegen Drogenbesitzes und Verstoß gegen das Waffengesetzt zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Am 21. Juli 1994 überfiel das Trio die Sparkasse in Schönenberg und erbeutete 64 000 Mark. Drei Wochen später war eine Sparkassefiliale das Ziel, nach dem selben Muster erbeuteten die Männer 230 000 Mark. Die Namen seiner Komplizen hatte der Fluchtfahrer nie verraten. Erst ein DNA-Abdruck, der bei der Verurteilung des 38-Jährigen 2003 genommen wurde, brachte den Berliner Jahre später ins Visier der Fahnder. Bei einem DNA-Abgleich im Jahr 2008 hatte man festgestellt, dass damals die gleiche DNA-Spur im Fluchtauto gefunden worden war.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gemeinschaftlichen schweren Raub in zwei Fällen vor. Bewaffnet soll er in die Geldinstitute gestürmt sein, jeweils einen Bankkunden bedroht haben. Der dritte Täter habe die Angestellten mit vorgehaltener Waffe zum Öffnen der Safes und Kassenboxen gebracht. Die Fluchtwagen hatte das Trio vorher gestohlen, die Beute soll geteilt worden sein.

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