Der öffentliche Nahverkehr in Ruppichteroth soll optimiert werden. Für den gesamten rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis hat die Kreisverwaltung in Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen ein neues Konzept entwickelt. Von den Änderungen wären auch die Linien 530 und 531 betroffen. Anfang März diskutiert der Ausschuss für Planung und Umweltschutz des Ruppichterother Rates die Vorschläge. Quelle Grafik: Rhein-Sieg-Kreis
"Neustrukturierung sinnvoll" heißt es trocken in der Verkehrsanalyse über die Linie 531. Bisher fährt der Bus eine Schleife von Hennef über Schneppe und Winterscheid zurück nach Hennef. In Zukunft soll es nur noch in eine Durchfahrt von Hennef über Winterscheid, Bechlingen und Hänscheid bis nach Ruppichteroth und umgekehrt geben. Grund sind die zu wenigen Fahrgäste, die im hinteren Bereich der Schleife hinzusteigen. Durch die neue Strecke würde sich die Fahrzeit nach Winterscheid erheblich verringern.
Attraktiver werden soll die Linie 531 auch mit einer besseren Abstimmung der Linie 530 durchs Bröltal. Im 30-Minuten-Takt statt wie bisher stündlich würden die Busse im Wechsel wochentags zwischen Ruppichteroth und Hennef fahren, am Wochenende im einstündigen statt bisher zweistündigen Takt.
Die Ratsfraktion der Grünen will die Bevölkerung stärker in die Diskussion miteinbeziehen. Vorschläge der Grünen seien eine Anbindung nach Eitorf und Neunkirchen-Seelscheid und eine bessere Verbindung nach Much und Nümbrecht. Im Nahverkehrsplan des Kreises wurde eine Verbindung von Eitorf über Winterscheid und Neunkirchen zum Flughafen Köln/Bonn wegen zu hoher Betriebskosten nicht empfohlen. "Kleinbus, Taxibus oder Bürgerbus sind sicherlich als ergänzende Alternative zu betrachten", sagt die Fraktionsvorsitzende Rita Tondorf. Vor fünf Jahren stellten die Grünen schon einmal den Antrag für einen Bürgerbus, der wurde aber abgelehnt. In Much rollt der Bürgerbus seit September 2008.
Der neue Nahverkehrsplan steht als PDF zum Download bereit.
Kommentare
Elke Conrad
March 9, 2010 um 7:08 pm
Ich fahre fast jedes Wochenende nach Litterscheid und muß mich in der dunklen Jahreszeit jedesmal an der Winterscheider Mühle abholen bzw hinbringen lassen, da es zu gefährlich ist an der absolut dunklen Strasse entlang zulaufen. Was ist so schwer daran,z.B. Taxibusse einzusetzen? Diese Praxis wird z.B. im Kreis Euskirchen seit Jahren mit Erfolg durchgezogen. So wäre es den Anwohnern in den kleinen Orten wie Litterscheid, Hohnscheid oder Fusshollen möglich, mobiler zu sein.
Denkt doch auch mal an die Jugend, wer von denen möchte in einer von der Öffentlichkeit abgeschnittenen Ortschaft leben. Diese kleinen Orte werden irgendwann verlassen werden, denn nicht jeder kann sich in der heutigen Zeit ein Fahrzeug leisten.
Ich hoffe inständig, das die Herren Honrath und Alenfelder etwas für die Bürger, bzw auch Besucher der kleinen betroffenen Orte, erreichen werden.
Georg Honrath
February 9, 2010 um 8:07 pm
Betr.: Neue Pläne für den Nahverkehr
Es kann aus meiner Sicht bei der neuen Verkehrsplanung nicht
angehen, dass über 500 Einwohner aus den Ortschaften Litterscheid, Stockum,
Honscheid, Neuenhof und Fußhollen und zukünftige Gäste und Mitarbeitende der
Winterscheider Mühle ÖPNV planungsmäßig von der Aussenwelt abgeschloßen
werden. Durch die vorliegende Planung haben alte Menschen, Berufstätige,
Kinder und Jugendliche nur noch die Möglichkeit, nach kilometerlangen
Märschen bei Wind und Wetter, entlang einer sehr stark befahrenen
Kreisstraße, über einen verwilderten und teilweis unpassierbaren Fußweg die
Haltestelle am Tanneck, bzw. Derenbachtal/Abzweig Schreckenberg oder eine
Haltestelle in Winterscheid zu erreichen. Desweiteren sind diese Wege weder
nur annähernd ausreichend beleuchtet noch in Schnee und Eis begehbar. Die
jetzt vorliegende Verkehrsplanung ist nicht nur bürgerunfreundlich und
extrem gefährlich, sie ist schlichtweg unverantwortlich.
Täglich fahren aus den o.g. Orten schon am frühen Morgen bis in die
Abendstunden zahlreiche Kinder und Jugendlich zu Schulen in Hennef, zu
Freizeitaktivitäten, Ärzten, Geschäften und Freunden. Erwachsene Menschen,
die auf den ÖPNV angewiesen sind, wird neben den o.g. Anlaufstellen der Weg
zur Arbeit extrem erschwert.
Diese Situation würde solch einen negativen Einfluß auf die Lebens- und
Wohnqualität haben, daß nicht nur potentielle Neubürger von einem Leben in
diesen Dörfern abgeschreckt würden. Im schlimmsten Falle würden Menschen auf
dem Hintergrund der nicht zumutbaren Situation im ÖPNV auch diese Außenorte
verlassen.
Für eventuelle Interessenten der Winterscheider Mühle wäre aus meiner Sicht
eine solch Planung ebenfalls katastrophal.
Mit freundlichem Gruß Georg Honrath
Horst Alenfelder
February 5, 2010 um 5:00 am
Eine Umstrukturierung ist generell aber immer mit Vor- und Nachteilen verbunden. So ist der SPD-Fraktion bereits in der letzten Fraktionssitzung aufgefallen, dass bei diesem Konzept zwei der einwohnerstärksten Nebenorte von Winterscheid (Fußhollen und Litterscheid) vom Netz des öffentlichen Nahverkehrs abgetrennt werden. Die für diesen Bereich zuständigen Ratsmitglieder Georg Honrath und Horst Alenfelder werden sich dafür einsetzen eine andere Lösung herbei zu führen.
Und es sei mir als SPD-Fraktionsvoritzender erlaubt zu sagen, daß wir nicht nur vollmundige Ankündigungen über die Presse machen um mit den Bürgern zu Reden. Wir sind schon längst im Gespräch mit Ihnen.
Gruß Horst Alenfelder
Christine Langel
February 3, 2010 um 4:24 pm
Das ist doch mal für die Linie 531 eine Maßnahme. Dadurch würden mir viele Fahrdienste für die Pubertistin erspart bleiben - denn von Hänscheid mit öffentlichen Verkehrsmittel wegzukommen, ist außerhalb der Schulzeit nicht möglich. Hoffentlich werden die Pläne schnell umgesetzt.