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News vom stillen Örtchen

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Bis Aschermittwoch hat es dann doch nicht gedauert, um den Bericht über das Winterfest auf broeltal.de zu schreiben. Das hatten Arno Schiefen als broeltal.de-Reporter Nicolas Ottersbach und Markus Neuber als Björn Franken nämlich auf der Winterfest-Bühne kritisiert. Diesmal gab es nur zwei statt der "Drei echten Kerls", deren Sketch auf der Herrentoilette der Bröltalhalle spielte. Foto: Björn Franken und Nicolas Ottersbach beim Interview auf der Herrentoilette

Große Bildergalerie: Winterfest 2013

Dementsprechend pikant waren auch die Pointen und die Themen "hochwichtig". Der Reihe nach wurden die Elferratsmitlgieder durch den Kakao gezogen. So wurde der 60 Jahre alte, aber immer noch junggebliebene, Uwe Flachsberger wurde zum "Johannes Heesters des Elferrats". Auch der karnevalistische Gegenpol zu Sitzungspräsident Albert Brummenbaum, Werner Peters vom Wöngteschter Fastelovendserein, musste einstecken. Als Anspielung auf die Winterscheider Karnevalssitzung gab es für Brummenbaum eine halbstündige Ehrung auf der Bühne, natürlich inklusive einer Tombola.

Zwischen Ottersbach und CDU-Vorsitzenden Björn Franken (Markus Neuber) entwickelte sich dann noch ein außergewöhnliches Rededuell, bei dem alle Orte der Gemeinde aufgezählt wurden. "A he köt tingen Freund - der Lückerath! Ach nä! Dat is nie der Lückerath", hauten sich die beiden Wortwitz für Wortwitz um die Ohren. Ganz nebenbei musste sich Bürgermeister Mario Loskill noch Kritik an seinem kommunalen Sparwahn anhören. Der ließe im Nothaushalt für eine kaputte Glühbirne von drei Mann eine Aussschreibung fertigmachen, zwei Wochen später käme dann eine Firma aus Chemnitz und tausche die aus. Auch die Kellner sparten, und zwar an der Schnelligkeit.

In der Schlusssequenz standen dann Mönchengladbach-Fan Frank Ottersbach (Arno Schiefen), Elektriker Oliver Ortsiefer (Markus Neuber) und Elferratsmitglied Bastian Rosner als er selbst vor dem Urinal. Weil sich Ortsiefer eine Zigarette anzünden wollte und dafür beide Hände brauchte, halfen sich die echten Kerls untereinander aus - und hielten ihre besten Stücke einfach gegenseitig fest, samt Abschütteln. Danach gab es wieder ein altbewährtes Lied, Drafi Deutschers "Marmor, Stein und Eisen bricht" wurde zu "He um Döörper Winterfest, ist die Stimmung allerbest.

Beim Auftritt des Elferrates fanden sich die Zuschauer bei "Wetten, dass..?" wieder. Anlässlich Brummenbaums 20. Sitzungsjubiläums hatte sich Thomas Gottschalk (Ralf Löbach) ein letztes Mal breitschlagen lassen, eine Sendung zu moderieren und die Lokalprominenz auf sein abgewetztes Sofa zu holen. Als erstes waren das die Organisatoren der Schönenberger Christophorus-Fahrt, Christina Ottersbach (Bastian Rosner) und Georg Rombach, der von seinem Sohn Peter gespielt wurde. Dieses Riesenevent mit 10.000 Besuchern sei laut Ottersbach ein Kinderspiel gewesen, schließlich profitierte man von ihren zahlreichen Kontakten in der Medienbranche.

Passend zu alten Autos stand bei der ersten Wette WMS-Werkstattleiter Hansi Müller (Christoph Schmidt) auf der Bühne. Nur durch Lecken und mit verbundenen Augen identifizierte er drei Reifen. Der alte Pneu von 1936, der noch immer gefahren wird, gehörte zu Sparfuchs Karl-Friedrich Seuthe. Die Zunge verbrannte sich Müller bei Nummer zwei, dem Schlappen vom Neubürgerbeauftragten und Grundschulrektor auf Lebenszeit Ludwig Neuber, der stets mit heißen Reifen zwischen seinen beiden Büros in Ruppichteroth und Siegburg hin- und herjagd. Von Claus Müllers Feuerwehrauto stammten die letzten Reifen, die "durch langsame Fahrt kaum abgefahren" waren.

Auch die Entwicklung des Huwil-Geländes nahm der Elferrat auf die Schippe. Mit dem Lebensmittel-Patriarchen Volker Jung (Markus Neuber) und dem einzigen FDP-Spitzenpolitiker mit Zopf, Dr. Henning Floto (Christian Willach), saßen zwei Fachmänner auf der Couch. Jung verteidigte seinen "Lebensmittelmarkt mit Tradition" gegenüber dem geplanten Einzelhandelszentrums, schließlich gebe es bei ihm schon seit Menschengedenken EC-kartenfreie Kassensysteme, einen Münzhelikopter für die Kleinen und eine personenbediente Leergutannahme. Floto pflichtete ihm als Jurist und Menschenkenner bei: "Meines Wissens ist in Ruppichteroth noch keiner verhungert."

Ebenfalls aus der "Wirtschaft" kam Wettkandidat Günther Eggert (Albert Brummenbaum), der als Wirt des Wirtshauses an St. Severin aus 11.000 Bierdeckeln vier Stück bestimmten Personen zuordnen wollte. Während die Kindercola von Bürgermeister Mario Loskill beim Unternehmerfrühstück kein Problem war, geriet er bei einem leeren Bierdeckel ins Straucheln. Einige Ruppichterother kämen dafür in Frage, nur alle paar Jahre mal eine Runde zu geben. Am Ende lag er falsch und Floto musste seine Wettschuld einlösen, seinen geliebten Zopf abschneiden zu lassen.

Der vermutlich emotionalste Wettkönig aller Zeiten wurde allerdings Musiker und Dirigent Ulrich Stommel (Arno Schiefen), dem sein eigenens Auto winkte. Da er seit neustem nicht mehr mit dem Wagen in "trend-lila", sondern nur noch auf dem Fahrrad zu den Chorproben fährt, würde er die Strecke von Ruppichteroth nach Winterscheid blind fahren und alle Geräusche zuordnen können. Ganz still wurde es da an der Kreissparkasse in Schönenberg, die dieses Jahr schließen wird. Dem Geruch nach musste er sich dann in Winterscheid befinden, ein einsamen Klatschen erkannte er als das von Werner Peters auf seinem eigenen Karnevalszug.

Der besserwisserische "Döörper Prätscher" Hans-Peter Hohn deckte wieder unanganehme Wahrheiten auf. Der Bürgerbus fahre nämlich nur mit Werbung zugeklebten Scheiben durch die Gemeinde, damit die wenigen Fahrgäste und nicht zu erkennen und zu zählen seien. Der Kämmerer und passionierte Rennradfahrer Heribert Schwamborn sei in letzter Zeit so langsam geworden, dass er sogar von einem Bussard angegriffen worden sei. Als Unwort des Jahres kürte der Prätscher den "Dorftrödel". Den veranstalteten 2012 unzählige Ortschaften, nur um kostengünstig ihren Sperrmüll loszuwerden. Frei dem Motto: "Jedem Dödel einen Trödel."

Auch die Tanzgruppen des Turnvereins standen auf der Bühne. Die Minifunken von Elli Jedig, die Bröltalpänz von Kristina Räder und Lara Nentwig und die Blue Girls von Trainerin Steffi Schmidt. Bei letzteren gab es in diesem Jahr einen Generationswechsel, nachdem die Alten aufgehört und viele neue Tänzerinnen dazukamen.

Zum Finale kamen diesmal nicht wie in den Jahren zuvor das Trompetercorps "Eefelkank" aus Hastenrath, sondern die "Fanfarentrompeter Nothberg" unter der Leitung von Sebastian Könneke. Dafür kam aber der Hastenrather Elferrat vorbei, und brachte gleich seine eigenen Tänzerinnen mit.

Kommentare

  • Achim Seuthe
    January 23, 2013 um 3:23 pm

    Lieber Herr Schneppel, Sie sind mit ihrem Kommentar der schreibende Beweis dafür, das irgendetwas mit denen "honger Kuchem" aus dem Ruder läuft. Wie kann man nur so auf eine karnevalistische Bemerkung reagieren. Meine Meinung dazu: "Das ist ja wohl zum Lachen".

     

    Alaaf

  • H.-Joachim Schneppel
    January 23, 2013 um 1:26 pm

    Von einem Bürgerbus mit zugeklebten Scheiben kann nur jemand sprechen, der selbst noch nie mit unserem Bürgerbus gefahren ist. Von unseren Fahrgästen haben wir solche Beschwerden noch nie gehört. Im Übrigen sind sind die Scheiben nicht zugeklebt, sondern mit rechtlich zulässiger (nach STVZO) und durchsichtiger Spezialfolie beklebt, d.h. unsere Fahrgäste haben uneingeschränkte Sicht nach draußen, wie das auch für die Busse der RSVG im Rhein-Sieg-Kreis der BVB in Bonn und der KVB in Köln gilt.

     

    An dieser Stelle muß den Gewerbetreibenden aus unserer Gemeinde nochmals gedankt werden, denn mit ihrer Werbung auf unserem Bürgerbus wird der Fahrbetrieb im Wesentlich mitfinanziert, für den wir ansonsten keinerlei finanzielle Unterstützung - sei es von der Gemeinde oder dem Rhein-Sieg-Kreis - bekommen. Das gilt auch für das ehrenamtliche Engagement der vielen Fahrerinnen und Fahrer.

     

    H.-Joachim Schneppel

    stellv. Vors. Bürgerbus Ruppichteroth e.V.

     

  • Markus Neuber
    January 22, 2013 um 11:23 pm

    Mit dem besten Präsidenten, den sich das Winterfest wünschen kann, macht es aber auch immer wieder riesigen Spaß!

  • Albert Brummenbaum
    January 22, 2013 um 1:32 pm

    Ich möchte mich nochmals für dieses super Winterfest bedanken. Danke, an alle Akteure die ein unvergessliches Programm auf die Bühne gezaubert haben. Danke, an alle Helfer die im Hintergrund für einen stressfreien Ablauf gesorgt haben. Danke, aber auch an ein geiles Publikum, das von der ersten Minute an gefeiert hat und höchste Disziplin bei den Redebeiträgen zeigte. Mein 20. Winterfest wird ein unvergessliches bleiben.

     

    Ich verneige mich!

    Albert Brummenbaum, Präsident

    TV 1888 Ruppichteroth

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