Die Enttäuschung bei der Kreisverwaltung ist groß: Die Landesregierung fördert die Potenzialanalyse von Achtklässlern im Rhein-Sieg-Kreis im Schuljahr 2013/14 nur zur Hälfte. In anderen Regionen des Landes werden allerdings alle Kosten durch EU-Mittel finanziert. Der Kreis muss nun rund 136.000 Euro dafür aufbringen.
Der scheidende Landrat Frithjof Kühn ist sauer: "Diese Benachteiligung ist ärgerlich, weil sie uns als eine der wenigen Regionen trifft, die bereits seit Jahren die Vorreiterrolle in der Unterstützung von Jugendlichen in der Berufsorientierung übernommen haben." Hintergrund der Benachteiligung soll eine fehlerhafte Antragstellung seitens des Landes sein, auf die der Kreis laut Kühn keinen Einfluss hätte.
Um die Potenzialanalyse, die es schon länger im Rhein-Sieg-Kreis gibt, möglichst vielen Schülern zu ermöglichen, hatte der Kreistag jeweils eigene Finanzmittel bereitgestellt. Die Hälfte der Kosten von rund hundert Euro pro Schüler wurde regelmäßig durch Ko-Finanzierungen, beispielsweise der Arbeitsagentur im Schuljahr 12/13, abgedeckt. Das Schuljahr 2013/14 sollte eigentlich die vollständig durch die Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf NRW" finanziert werden.
Für das Schuljahr 2014/15 soll es allerdings die hundertprozentige Förderung aller teilnehmenden Schulen geben.
Die Potenzialanalyse ist ein altersgerechtes Verfahren, mit dem Stärken und Interessen der Jugendlichen in Bezug auf die Berufsorientierung festgestellt werden. Die Ergebnisse dienen der individuellen Förderung der Jugendlichen, der Auswahl passender Praktikumsstellen und der zielführenden Beratung. Seit 2009 findet die Potenzialanalyse (ehemals Kompetenzcheck) an Schulen im Rhein-Sieg-Kreis statt.
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