Die Ruppichterother Hilfsaktion für die Flutopfer in NRW und Rheinland-Pfalz ist so gut gestartet, dass vorerst keine Güter mehr entgegengenommen werden. Stattdessen wird um Geldspenden gebeten. Fotos: Hilfsaktion am Pfarrheim in Schönenberg [Daniel Prior]
Vor dem Pfarrheim in Schönenberg stapelten sich Kartons und Säcke: Unmengen Spielzeug, Kleidung, Haushaltsgeräte oder auch Hygieneartikel hatten die Ruppichterother am Sonntag abgegeben. Marianne Krug von der katholischen Frauengemeinschaft und ihre Helfer kamen gar nicht hinterher, die Waren zu sortieren. „Ständig kamen neue Leute mit Autos und Anhängern“, erzählt sie.
Die eigentliche Sammelaktion sollte am Montag starten, nachdem am vergangenen Freitag mit der Organisation begonnen wurde. Von 9 bis 19 Uhr war der Zeitraum angesetzt, um Hilfsgüter abgeben zu können. „Wir haben jetzt schon so viel zusammen, dass wir das unser Lager im Pfarrsaal voll ist“, sagt Krug. Deswegen wird am Montag nichts mehr angenommen, stattdessen seien aber Helfer willkommen, die sortieren.
Direkter Kontakt zu Pfarrer in Schuld
Denn bevor die Kartons auf die Reise Richtung Ahrtal, wo seitens des Pfarrgemeindeverbandes Kontakt zum dortigen Pfarrer im besonders schwer getroffenen Ort Schuld besteht, gehen können, wird alles durchgeguckt. Viele hatten die Kartons schon passend beschriftet, mit Kleidergrößen und dem genauen Inhalt, was das Sortieren leichter macht. „Es ist sehr wenig Schrott dabei“, sagt Marianne Krug. Das sei bei der Kleiderkammer von Flüchtlingshilfe und Tafel, an die sich jeder wenden kann, anders, erläuterte Helfer Klaus Schramm. „Von zehn Säcken können wir dort acht wegschmeißen.“
Wie alles in die Flutgebiete kommt, musste auch umgeplant werden. „Es haben sich Menschen gemeldet, darunter auch eine Fahrschule, die einen LKW zur Verfügung stellt", sagt Krug. Die erste Idee, mit Autos zu fahren, sei wegen der Mengen verworfen worden. Durch den direkt Kontakt in die Krisenregion wisse man auch, was genau benötigt werden. „Kleidung gibt es dort schon genug. Es geht vor allem um Dinge des täglichen Bedarfs.“ Deshalb werde man das Sammellager vorerst aufrechterhalten und auf Zuruf kurzfristig liefern. „Es ist dabei egal, wer anfragt. Wir fahren auch nach Rheinbach, Erftstadt oder Swisttal“, sagt Klaus Schramm.
So kann man Geld spenden
Am flexibelsten seien Geldspenden, von denen vor Ort das gekauft werden könne, was benötigt werde. Bislang seien in Ruppichteroth rund 4000 Euro zusammengekommen. „Jeder Cent davon kommt bei den Menschen an, die Hilfe brauchen. Es wird nichts dazwischengeschaltet“, sagt Krug. Geld kann persönlich bei Marianne Krug und Helga Franken von der Frauengemeinschaft abgegeben, aber auch überwiesen werden. Infos zur gesamten Aktion gibt es auf www.katholisch-im-broeltal.de.
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