Rund 452.000 Wahlberechtigte im Rhein-Sieg-Kreis waren aufgerufen, ihre Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. Während in vielen Bezirken noch ausgezählt wird, sind die Ruppichterother Wahlhelfer schon mit ihrer Arbeit fertig.
In Ruppichteroth durften 7824 Bürger wählen. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,6 Prozent und damit fast zehn Prozentpunkte höher als bei der vergangenen Landtagswahl.
In den 14 Ruppichterother Stimmbezirken ist bei den Erststimmen für die Direktkandidaten klar ausgefallen. Knapp 45 Prozent haben Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) gewählt. Im Bezirk Winterscheid Süd holte sie sogar 51,5 Prozent. Sebastian Hartmann (SPD) ist mit 24,8 Prozent weit abgeschlagen. Die meisten Wähler (31,6 Prozent) hatte er im Stimmbezirk Büchel. Dort war auch die SPD stärkste Kraft mit 27,2 Prozent der Zweitstimmen.
Bei den Zweitstimmen, die für die Parteien abgegeben werden, ist vor allem die FDP stärker als im Bundesdurchschnitt. Sie erreichte 13,5 Prozent. Die CDU kommt auf 34,9 Prozent, die SPD auf 21,7 Prozent. Mit 6,6 Prozent sind die Grünen wesentlich schwächer als im bundesweiten Ergebnis. Die AfD kommt auf Anhieb auf 11,3 Prozent. Besonders stark ist die AfD in den Wahlbezirken Ruppichteroth II und III, wo sie mehr als 20 Prozent der Stimmen bekam.
Der Rhein-Sieg-Kreis ist in zwei Wahlkreise unterteilt, die insgesamt 19 Städte und Gemeinden umfassen. Insgesamt 237.000 Bürger im Wahlkreis 97, zu dem Ruppichteroth gehört, und gut 215.000 Bürger im Wahlkreis 98 sind am Sonntag zur Bundestagswahl aufgerufen.
Korrektur: In der ersten Fassung des Artikels hatten wir nicht über das starke Abschneiden der AfD in zwei Ruppichterother Bezirken berichtet.
Kommentare
H. Schiefen
October 2, 2017 um 3:35 pm
Den Kommentar von J.Bos kann man noch etwas konkretisieren. Wer sich aus dem amtl. Mitteilungsblatt vom Wahlwochenende die Straßennamen der Bezirke Rupp II und III anschaut und ein wenig Ortskenntnisse besitzt, kann sehr schnell erkennen, wodurch es zu diesen AfD-Ergebnissen gekommen ist (und folglich in Winterscheid nicht). Und dann sollte die CDU Ruppicheroth in ihren eigenen Reihen Ursachenforschung betreiben. Da ich in einem dieser Wahlbezirke wohne, aber definitiv nicht AfD gewählt habe, muß ich mich extrem "fremdschämen"!
J. Bos
September 25, 2017 um 4:55 pm
Ich kann es nicht fassen! Ruppichteroth hat im Rhein-Sieg-Kreis das höchste AfD-Wähler Potential. Wer sich schon länger mit Politik befasst und auch mal über den berühmten "Tellerrand" geschaut hat, hat eine Ahnung (ich möchte nicht sagen der weiß) wer die AfD-Wähler sein könnten!!!! Mir liegt noch so vieles auf der Zunge, ich belasse es aber bei diesem kurzen Kommentar. Habe es in vielen Medien schon einmal kommentiert. Es kann sich kein AfD-Wähler hinter dem Deckmantel des Protestwählers verstecken. Wer AfD wählt, hat ein rechtes Gedankengut für sich verinnertlich. AfD-Wähler, schämt Euch!
Ralf-Udo Rothe
September 29, 2017 um 2:33 pm
@J.Bos vom 25.09.2017
Er kann es nicht fassen, das Wahlergebnis der AfD. Ich kann es nicht fassen, daß es so gering ausgefallen ist! Über den Tellerrand zu schauen, ist eine Sache. Man muß auch in der Lage sein zu verstehen, was man sieht. Dann wäre vielleicht (?) aufgefallen, daß man mit "Resettlement und Relocation" (Zitat CDU- Wahlprogramm 2017, Seite 63) die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa und der übrigen Welt nicht verbessert. Um die humanitären und politischen Verhältnisse, besonders in Afrika und den Nahen und Mittleren Osten zu verbessern, ist etwas mehr erforderlich, als einer CDU hinterher zu laufen.
Der Leserbriefschreiber sollte sich mal fragen, warum die vorgenannten Gebiete durch die USA, Frankreich, GB usw. mit Deutschland als Basis, destabilisiert worden sind, warum immer noch Waffen in diese Gebiete exportiert werden, warum keine (ausreichende) Hilfe zur Selbsthilfe wie beispielsweise Bewässerungs-, Bildungsprojekte geleistet werden, warum die Meere vermüllt und leergefischt werden, warum kein freier Welthandel möglich ist, warum ... warum?
Dann wird er hoffentlich erkennen, warum keine Politikänderung mit den etablierten Parteien möglich ist und die AfD gewählt wurde.
Mit besten Grüßen
Ralf-Udo Rothe
Ralf Voigt
September 24, 2017 um 11:25 pm
Der Artikel verschweigt leider, dass die CDU herbe Verluste bei der Zweitstimme im Vergleich zur letzten Bundestagswahl und auch zur Landtagswahl hinnehmen mußte. Sie verliert dort teilweise über 8 Prozent! Der Artikel täuscht hier eine schwarze Dominanz vor, die es nicht mehr gibt! Seltsamer Weise werden auch die Ergebnisse der AFD verschwiegen, die in Ruppichteroth II und III über 20% erreicht. Hier muß sich auch die Mehrheitspartei fragen lassen, was sie falsch gemacht hat! Ich hätte eigentlich von broeltal.de eine objektivere Berichterstattung gewünscht!