Früher gab es unzählige Ansichtskarten von Ruppichteroth. Hans-Peter Hohn hat nun einen Bildband über „schöne Grüße aus dem Bröltal“ geschrieben. Fotos: Ansichtskarten aus dem Bildband von Hans-Peter Hohn [Privat]
Hans-Peter Hohns Sammelleidenschaft begann mit dem Nachlass seines Verwandten Herbert Hohn. „Von ihm durfte ich eine kleine Sammlung von Ansichtskarten übernehmen“, erzählt er. Die alten Postkarten zeigten einmalige Motive aus Zeiten, in denen die Fotografie gerade in ihren Anfangsschuhen steckte. Hohn fand Spaß daran und machte aus dem Nachlass ein akribisches Hobby: Auf speziellen Tauschbörsen und bei eBay suchte er rund 15 Jahre lang immer wieder nach neuen Ansichtskarten, bis seine Sammlung schließlich auf mehr als 2000 Stück angewachsen war.
„Vor etwa einem Jahr kam mir dann die Idee, dass man diese ganzen alten Ansichten eigentlich mal zeigen müsste und sie zu schön sind, um sie im Album vergilben zu lassen“, sagt Hohn. 550 Motive wählte er aus, die schließlich in dem jetzt erschienenen Buch landeten. Das Hauptkriterium, nach dem er aussuchte: „Je älter und spezieller, desto besser.“ So hat er beispielsweise nur wenige Motive aus den 1970er und 80er Jahren, „weil die jeder noch kennt“. Für ihn persönlich sind die alten Lithografien, die um die Jahrhundertwende entstanden sind, am interessantesten. „Wie es damals aussah, kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.“
Ansichtskarten hatten wichtige Funktion
Hohn geht auch auf die Geschichte von Ansichtskarten ein. „Sie hatten eine ganz andere Bedeutung. Ihr Zweck lag darin, mitzuteilen, wo sich der Sohn im Krieg gerade befindet oder wie man die Sommerfrische im Wingebacher Hof in geselliger Runde erlebt.“ Sein Buch zeigt deshalb Mütter, die sich im Sankt-Vinzenzhaus in Schönenberg erholen oder Ruppichteroth gemalt aus der Vogelperspektive. „Häufig standen die Ansichtskarten in Gaststätten auf dem Tresen, wo man sie kaufen konnte“, erzählt Hohn. Wo es keine Kneipe gab, fehlten folglich auch die alten Ansichten. Dass die Karten häufig auf den Motiven selbst beschriftet wurden, lag am Postwesen: Bis in die frühen 1920er Jahre musste die Rückseite für den Adressaten genutzt werden.
550 Motive aus 50 Orten
Der Schwerpunkt der im Buch „Schöne Grüße aus dem Bröltal“ gezeigten 550 Ansichtskarten umfasst Motive mit der Bröltalbahn sowie Ansichten aus mehr als 50 Orten im Bröltal von Hennef/Sieg über Winterscheid, Schönenberg, Ruppichteroth bis Waldbröl und im Homburger Bröltal von Felderhoferbrücke/Bröleck bis Marienfeld/Friedenthal. Der Bildband kostet 28 Euro und ist an vielen Stellen in Ruppichteroth erhältlich: im Postshop bei EP-Müller, bei der Bäckerei Schmitz in Schönenberg, der Raiffeisen-Warengenossenschaft in Bröleck und in Petras Backshop in Winterscheid. Man kann das Buch auch direkt bei Hans-Peter Hohn per E-Mail hans-peter.hohn(at)t-online.de und unter 0175/8570466 bestellen.
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