Der stationäre Einzelhandel in der Region Bonn/Rhein-Sieg verfügt aktuell über 1,33 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche, das ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung der IHK. Davon entfallen knapp 893.000 Quadratmeter Verkaufsfläche auf den Rhein-Sieg-Kreis und 440.600 Quadratmeter Verkaufsfläche auf die Stadt Bonn. Schlusslicht ist Ruppichteroth mit 8800 Quadratmetern, die Entwicklung des Huwil-Geländes würde eine Zuwachs von maximal 6000 Quadrametern erlauben. Grafik: Verkaufsflächen in der Region, projektiert bedeutet noch unsichere neue Flächen. (IHK)
Im Vergleich zum Vorjahr sind im Rhein-Sieg-Kreis rund 32.000 Quadratmeter neue Verkaufsfläche entstanden und in der Stadt Bonn 15.600 Quadratmeter Verkaufsfläche. "Seit vielen Jahren findet in der Region Bonn/Rhein-Sieg ein stetes Verkaufsflächenwachstum statt, das sich zu großen Teilen im Rhein-Sieg-Kreis vollzieht", so Fabian Göttlich, Einzelhandelsexperte der IHK Bonn/Rhein-Sieg. In der Konsequenz werde der Wettbewerb zwischen den Betriebsformen und Standorten schärfer werden.
"Dabei unterscheidet der Kunde nicht nach kommunalen Grenzen, sondern häufig nach Parkplätzen und Angebot", sagt Göttlich. Die Kombination aus Vollsortimenter, Discounter und weiteren Fachmärkten sei ein betriebswirtschaftliches Erfolgsmodell, das auch Kaufkraft aus anderen Kommunen abziehe. Der Angebotserweiterung stehe meist keine entsprechende Nachfragesteigerung gegenüber, Umsätze würden neu verteilt
Die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis haben in der Vergangenheit großzügig Baugebiete für großflächige Einzelhandelsbetriebe ausgewiesen Vor allem Discounter, Baumärkte und Möbelhäuser waren die Wachstumstreiber. Aktuell entstehen im Kreis vor allem durch Vollsortimenter und Fachmarktzentren neue Einzelhandelsflächen. Beispielhaft für diesen Trend sind nicht nur die Planungen für das Huwil-Gelände, sondern auch in Bornheim-Merten, Windeck-Rosbach, Niederkassel und Wachtberg-Berkum.
Hierbei fällt den Einzelhandelskonzepten eine immer wichtigere Rolle zu, da hiermit durch die Kommune eine angebotsorientierte Planung betrieben werden kann. Erfolgreich können Einzelhandelskonzepte nur sein, wenn die informelle Planungsebene deckungsgleich mit der nachfolgenden harten Bauleitplanung ist, heißt es von der IHK. Ausnahmeregelungen von einmal beschlossenen Entwicklungszielen verändern die Wettbewerbsbedingungen erheblich, darum ist hier Stehvermögen von Politik und Verwaltung gefordert.
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