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360-Grad-Reportage: Die Praxis Dr. Pach vor dem Abriss

Von Daniel Prior und Nicolas Ottersbach | | Magazin

Von der ehemaligen Arztpraxis Dr. Pach ist jetzt nur noch ein Loch übrig. Das Gebäude, das von der VR-Bank Rhein-Sieg gekauft wurde, weicht einem Wohn- und Geschäftshaus. Wie es dort zuletzt aussah, zeigt broeltal.de in einer einzigartigen 360-Grad-Reportage. Fotos: Nicolas Ottersbach und Daniel Prior

Die 360-Grad-Reportage kann man sich am besten auf dem Handy im Querformat anschauen. Dazu auf das viereckige Vollbildsymbol klicken (leider nicht bei iOS/Apple). Die Real-Ansicht, bei der sich das Bild mit dem Handy bewegt, kann man mit einem Klick auf das Kompasssymbol aktivieren.

Das Haus hat eine lange Geschichte. Erbaut wurde es von Peter Bohmerich, der 1791 nach Ruppichteroth zog und im Haus Schorn in der Burgstraße eine Gastwirtschaft betrieb. Bohmerich wurde später zum "Maire", dem heutigen Bürgermeister, ernannt.

Von 1944 bis 1979 befand sich in dem Gebäude an der Brölstraße die Praxis Dr. Ohlemüller, ehe es Christian Pach übernahm. Zu dieser Zeit gab es in den oberen Geschossen auch Wohnungen. Nach Pachs Ruhestand zog Dr. Kerstin Bartolic in die Räume ein, die sich dann aber eine andere Praxis nur wenige Meter weiter auf der anderen Straßenseite suchte.

Denn das Gebäude war baufällig, weshalb es die VR-Bank nun hat abreißen lassen. Mehrere Jahre hatte sich kein Käufer für das Objekt gefunden. Das Projekt ruhte schon in den Schubladen der alten Raiffeisenbank, als sie noch nicht mit der VR-Bank fusioniert war. "Wir wollten das alte Gebäude erhalten, es war jedoch zu marode", erklärt Bankvorstand Ralf Löbach. So waren die Risse im alten Bruchstein-Mauerwerk auch von außen zu sehen.

Im Neubau werde unter anderem eine Arztpraxis entstehen, zudem werde es mehrere Wohnungen geben. "Und wir ziehen dort selbst ein", so Löbach. Die VR-Bank wird der größte Mieter sein, das alte Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite wird geräumt. Wie das neue Haus aussehen soll, will die Bank demnächst detailliert vorstellen. Derzeit sind noch nicht alle Anträge genehmigt. Bis 2019 soll der Bau abgeschlossen sein.

Kommentare

  • Angie B.
    January 16, 2018 um 10:31 am

    Das hier passt ebenfalls zu dem Thema Abriss: Der Immerather Dom aus dem 12. Jahrhundert. Video hier: youtu.be/b9-wf5DZEGg Ton einschalten nicht vergessen. Kultur wird zerstört zu Gunsten des Profits. Ein Wiederaufbau an anderer Stelle hätte verpflichtend für RWE sein sollen. Was ist los in diesem Land hier? Zerstörung unserer Kultur(Denkmäler) scheint Programm zu sein.

  • Ben Höhner
    January 11, 2018 um 4:14 pm

    Natürlich ist es traurig das wieder einmal ein historisches Gebäude in Ruppichteroth verschwindet. Aber der Bau des neuen Gebäudes bringt einige Vorteile mit sich! So trägt der Bau mit einer entstehenden Arztpraxis einen Teil zur ärztlichen Versorgung für die Zukunft dar! Wichtig hierbei wäre, dass die Praxis von jemanden übernommenen würde der noch viele weitere Jahre sein Amt ausführen könnte, also am besten eine junge Person. Dessweiteren verschönert sich das Ortsbild weiter! Ein historischer Bau der über Jahre zerfällt & keine Aussicht auf Restauration hat, hilft dabei niemanden weiter!

    • Andre Bänninger
      January 11, 2018 um 10:31 pm

      Sehr geehrter Herr Höhner.

      Mit Ihrer Meinung bezüglich der (enormen) Vorteile einer Arztpraxis (oder gar eines Ärztehauses) bin ich voll und ganz bei Ihnen. Und genauso fände ich es perfekt, wenn es sich bei den dann Einziehenden Ärzten um Personen handelt von denen man hoffen darf, dass diese lange Jahre bei uns im Dienst sind. Aber ich hoffe das Sie mit Ihrer Aussage Recht behalten werden, dass sich das Ortsbild verschönert.

      Ganz sicher trägt ein leerstehendes und sanierungsbedürftiges Haus nicht unbedingt zur Verschönerung des Ortsbildes bei. Jedoch bringt mich niemand von meiner Meinung ab, dass es vollkommen unsinnig war ein weiters historisches Gebäude KOMPLETT nieder zu reißen. Es hätte viele weitere Möglichkeiten gegeben - wenn man nur gewollt und mit mehr Köpfchen geplant hätte.

      Z.B. hätte man wenigstens doch einen ganzen Teil (zumindest die Front) in einen Neubau integrieren können. So etwas ist woanders auch schon sehr oft mit sehr großem Erfolg gemacht worden! Und unter dem Strich kostet sowas auch nicht wirklich mehr als ein komplett neu aus dem Boden gestampftes Gebäude! Mit einem solchen Kompromiss hätte man ganz sicher sehr viele Bürger aus Ruppichteroth glücklich machen, das Ortsbild tatsächlich verschönern und auch etwas historisches - und wenn auch nur zum Teil - erhalten können. Aber solche Ideen sind leider nicht immer mit dem Ego eines Bauherrn zu vereinbaren.

      Ob das neue Gebäude denn wirklich zum Ortsbild passt und diesen sogar verschönert, glaube ich erst wenn es soweit ist. Bis dahin bezweifele ich es - leider. Ich habe eher die Befürchtung, dass mit irgendeinem Planer, Architekten oder Bauherrn der berühmte "Übergaul" durchgeht - wie es leider zu oft passiert.

  • Angie B.
    January 3, 2018 um 2:24 pm

    Hoffentlich wurden wenigstens die schöne, alte Tür, die Bruchsteine und die alten Holzbalken gerettet. Ansonsten kann man nur sagen, dass sich Ruppichteroth und die Volksbank mit dem Abriss dieses schönen, alten Gebâudes ein Armutszeugnis ausgestellt haben. Erbärmlich, dass Denkmalschutz wohl nicht mehr zählt. Hauptsache Profit.

    Baufällig!?! Pft... Gutachten werden beauftagt und bezahlt ... vom Auftraggeber. Lag ja schon lange in der Schublade der Plan, abzureissen.

    Wie gesagt! Erbärmlich!

    • Andre Bänninger
      January 3, 2018 um 3:26 pm

      Vollkommen richtig! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    • Franz Josef Kraus
      January 3, 2018 um 10:20 pm

      Selber kaufen und sanieren, könnt ihr doch alle besser.

      • Andre Bänninger
        January 3, 2018 um 11:20 pm

        Das ist natürlich die einfachste und auch kürzeste Art zu Denken, sehr geehrter Herr Kraus. Wenn es sich jeder mit einer solchen Antwort/- einem solchen Kommentar so einfach macht, dann muss einen auch nichts mehr wundern.

        Ich für meinen Teil bezweifle das Gutachten und die angebliche "Baufälligkeit" - die so stark gewesen sein soll, das sich eine Restauration nicht gelohnt hätte. Damit stehe ich auch bei weitem nicht alleine da. Ganz sicher hätte man an dem Gebäude arbeiten müssen und einiges Sanieren, aber mit sehr großer Sicherheit hätte es nicht abgerissen werden müssen. Und ja, hier hätten tatsächlich viele etwas besser machen können - aber unter anderem eben auch die Gemeinde!

        Es hätte ganz sicher auch einen anderen Platz für den geplanten "Prachtbau" gegeben - wenn man nur gewollt hätte!

  • Simone Löbach
    January 2, 2018 um 7:38 pm

    Traurig.

    • M.L.
      January 10, 2018 um 7:25 pm

      Ja, schade ... wieder ein "Stück" Ruppichterother-Geschichte weg...

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