2020 gab es wegen der Corona-Pandemie keinen Ferienpass. Auch dieses Jahr steht das Angebot auf der Kippe. Foto: Der letzte Ferienpass aus dem Jahr 2019 [Nicolas Ottersbach]
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte bei der Gemeindeverwaltung angefragt, inwiefern es eine Alternative für den Ferienpass in den Sommerferien geben könnte, falls durch Kontaktbeschränkungen und Corona-Regeln auch diesmal keine größeren Veranstaltungen und Freizeitangebote möglich sein würden. Demnach wäre es erfreulich, den Kindern und Jugendlichen trotz des fehlenden Ferienpasses ein Angebot zu machen.
Wie Bürgermeister Mario Loskill im Jugendausschuss berichtete, will die Verwaltung nun die Anbieter der Kurse und Fahrten kontaktieren und befragen, ob sie sich vorstellen könnten, den Ferienpass auch im Online-Format anzubieten. Zudem soll geklärt werden, ob sie Möglichkeiten sehen, kurzfristig Präsenzangebote zu realisieren, sollte die Pandemielage dies bis zu den Sommerferien zulassen. So hatte beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt im vergangenen Juli ihr beliebtes Indianderwochenende komplett umgestrickt und einen Hygieneplan erstellt. Am Zeltlager konnten deshalb aber nur 24 und nicht wie sonst üblich 70 bis 80 Kinder teilnehmen.
Ferienpass gab es immer nur gedruckt
Beim Ferienpass stellen viele Vereine und Einrichtungen ein umfangreiches Ferienangebot zusammen. An den Aktionen konnte man nur teilnehmen, wenn man den gedruckten Ferienpass besaß und ihn oder den entsprechenden Abschnitt des Passes zur jeweiligen Veranstaltung mitnahm. Der Ferienpass kostete zuletzt einzeln 4 Euro, mit Familienrabatt für das erste Geschwisterkinder 3 Euro, für jedes weitere Geschwisterkind 2 Euro. Neben den Aktionen waren auch immer mehrere Gutscheine dabei, beispielsweise für das Bröltal-Bad, den Adventure-Golfplatz in Eischeid, die Tropfsteinhöhle in Wiehl oder Schloss Homburg in Nümbrecht. Zudem wurden auch kostenlose Ferienpässe an Kinder von Berechtigten zur Ruppichterother Tafel ausgegeben.
Erste Zwangspause im Jahr 2013
Den Ferienpass gibt es in Ruppichteroth seit 1986. Zu Spitzenzeiten wurden 600 Ferienpässe verteilt. 2013 musste die Gemeinde durch ihren Nothaushalt alle freiwilligen Ausgaben auf Null fahren. Dieses Sparprogramm traf auch den Ferienpass. So beschloss der Gemeinderat, dass der Ferienpass zukünftig seine Kosten selbst decken müsse. "Das bekommen wir durch den Erlös der Beiträge hin", sagte Loskill damals. Weil die Entscheidung jedoch so kurzfristig getroffen wurde, blieb keine Zeit mehr, sich ein neues Konzept zu überlegen. Deshalb konnte der Ferienpass nicht mehr gedruckt werden, 2014 kehrte er aber wieder zurück.
Kommentare
Friedhelm Kaiser
May 28, 2021 um 5:16 pm
Die AWO hatte im letzten Jahr das Indianerwochenende übrigens 2 Mal angeboten. So konnten wir insgesamt 48 Kindern eine Freude machen.
In diesem Jahr wird das Indianerwochenende in der Zeit vom 2. - 4. Juli stattfinden. Durch die Corona-Auflagen können wir aber nur 50 Kinder für das Indianerwochenende annehmen.
Friedhelm Kaiser, AWO-Vorsitzender