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Internetmagazin für Ruppichteroth und den Rhein-Sieg-Kreis

App deckt Funklöcher in Ruppichteroth auf

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Mit einer App der Bundesnetzagentur können Bürger ihre Internetgeschwindigkeit messen. Im aktuellen Jahresbericht bestätigen sich viele Vermutungen, die Ruppichterother schon lange haben. Foto: Die Bandbreitenmessung der Bundesnetzagentur [Screenshot]

Von 16 Megabit pro Sekunde war die Rede, im Alltag bietet der Internetanschluss aber gefühlt nur Schneckentempo? Wie schnell die Internetverbindung wirklich ist, können Nutzer mit der Breitbandmessung der Bundesnetzagentur herausfinden. Die App, die für Smartphones und PCs verfügbar ist, hilft der Behörde zufolge bei der Überprüfung der "vertraglich vereinbarten Download-Datenübertragungsraten im Festnetz". Lahmt der Anschluss, können die Messdaten als Grundlage für Gespräche mit dem Internetanbieter dienen. Die Behörde sammelt die Daten und fasst sie in einem Jahresbericht zusammen.

Ruppichteroth abgeschlagen

Das Ergebnis: Nur rund 12,8 Prozent der Anschlussinhaber erhielten deutschlandweit die mit dem Anbieter vereinbarte Maximalgeschwindigkeit oder mehr, 71,3 Prozent kamen auf mindestens die Hälfte. In den Stadtgebieten Bonn und Köln erreicht die Internetgeschwindigkeit mindestens 80 Prozent oder mehr. Außerhalb der Ballungsgebiete kommen die untersuchten Breitbandanschlüsse teilweise nur zwischen 60 und 80 Prozent. Betroffen sind dem Bericht zufolge beispielsweise Sankt Augustin oder Bad Honnef. In ländlichen Gebieten der Region fällt die Leistung noch stärker ab: In Ruppichteroth und Much lag die Geschwindigkeit der Messung zufolge nur bei 40 bis 60 Prozent des vereinbarten Niveaus.

Abends ist das Netz langsam

Auch im Tagesverlauf gibt es gravierende Unterschiede: Laut Bundesnetzagentur ließen die Leistungen in den abendlichen Spitzenzeiten nach, in denen besonders viele Nutzer in das Netz gehen.

Im Mobilfunk sind die Abstände noch größer. Kunden kamen nur bei 16,1 Prozent der Messungen über die Hälfte der vereinbarten Maximalgeschwindigkeit, mehr Tempo als vereinbart gab es nur bei 1,5 Prozent der Messungen. Insgesamt zeigten die Messungen, dass es für deutsche Endkunden keine Verbesserung gegenüber den Vorjahren gegeben habe. Datenbasis sind 900.579 Messvorgänge von Festnetz- und 384.999 Messungen von Mobilfunkanschlüssen, die zwischen Oktober 2017 und Oktober 2018 über die Breitbandmessung der Netzagentur durchgeführt wurden.

Zahlreiche Beteiligung

"Ich hoffe auf eine zahlreiche Beteiligung, damit auch der Teil der Landkarte, der Ruppichteroth entspricht, mit zahlreichen Messungen und Erfassungen ausgefüllt werden kann", sagt Ruppichteroths Bürgermeister Mario Loskill. Nach dem Installieren der App erfasse sie in regelmäßigen Abständen, ob eine Netzabdeckung vorhanden ist und ob sie durch 2G-, 3G- oder 4G-Technologie gegeben ist oder ob die tatsächlich vorhandene Bandbreite der vertraglich vereinbarten Bandbreite entspricht. "Beim Stoppen der App durch den Nutzer werden die erfassten Daten mit Ort, Zeit und Mobilfunkanbieter an einen zentralen Server der Bundesnetzagentur übermittelt."

 

Kommentare

  • Udo P.
    August 4, 2019 um 11:10 am

    Die LTE-Abdeckung von der Telekom und VF ist in der Gemeinde okay. Allerdings sind zu Spitzenzeiten wie nach Feierabend Werktags Abends sowie am Wochenende die Kapazitäten der Funktürme völlig erschöpft. Bei mir stelle ich oft nur Geschwindigkeiten von einem halben bis ganzen Mbit/s fest. Schuld sind die Produkte wie "DSL-Hybrid" und "Gigacube". Da unser normales DSL nicht genug leistet, wird der Datentransfer auf das Mobilfunknetz verlagert. Die Nutzung der Sozialmedia-Apps macht so keinen Spaß mehr, wenn ich noch nicht mal ein Katzenvideo ruckelfrei anschauen kann. Ich bin mal sehr auf den DSL-Ausbau gespannt. Im Jahr 2010 wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Zehn Jahre später soll der Ausbau abgeschlossen sein. Wahnsinn! Ich befürchte, dass wir nach dem Ausbau weiterhin hinterher hinken. Mindestens 30 MBit/s sollen garantiert sein. Besser als aktuell, aber trotzdem nicht zukunftsträchtig.

  • Andreas Rudolf
    August 4, 2019 um 10:54 am

    Der Test mittels App ist in weiten Teilen der Gemeinde Ruppichteroth nicht möglich. Es gilt zu bedenken, dass aufgrund der schlechten Netzversorgung in den meisten Außenorten das Signal zu schwach ist, um die App überhaupt verwenden zu können - eine Übermittlung der Messdaten ist somit unmöglich!

    Die App lässt sich im Allgemeinen nur an den Senderstandorten Winterscheid, Ruppichteroth und Hänscheid/Schönenberg, also weitgehend in den Hauptorten, zur Messung nutzen. Eine Bewertung der Signalstärke/Funkversorgung in der Gemeinde Ruppichteroth ist so wohl kaum sinnvoll möglich. Hier hilft keine App (die letztlich wohl nur als Feigenblatt für eine verfehlte Netzpolitik dient) - hier müssen Politik und Verwaltung kontinuierlich Druck auf die zuständigen Stellen ausüben!

  • Heinz Bernd Pesch
    July 30, 2019 um 8:30 am

    Es ist schon seit längerer Zeit eine Farce von ausreichender Geschwindigkeit zu sprechen, die sich zumeist bis zum Totalausfall führt.

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