Nachdem die Abschiebung von Artak B. nach Armenien in der vergangenen Woche verhinder werden konnte, sitzt er noch immer in der JVA Bochum. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, teilten seine Freunde mit: "Artak hat Heimweh nach Ruppichteroth". Sein Rechtsanwalt Jens Dieckmann hat ein Härtefallersuchen an die Härtefallkommission des NRW-Innenministeriums gestellt. Die Gemeindeverwaltung sammelt zusätzlich Unterschriften, die Liste liegt im Foyer des Rathauses aus. Foto: Privat
"Ruppichteroth ist zu seiner wirklichen Heimat geworden, in der er sich wohl fühlt, als Mitglied und nicht als geduldeter Ausländer", erklärt Dieckmann. Es sei hervorzuheben, dass sich Artak B. in knapp drei Jahren um eine nachhaltige Integration erfolgreich bemüht, die deutsche Sprache gelernt und viele Freunde durch seine aufgeschlossene Art gefunden habe. Das sei keine Selbstverständlichkeit. "Es gibt viele Hilfesuchende, die zehn und mehr Jahre in Deutschland leben und nur ein Minimum so integriert sind wie Artak B.", so Diekmann. Die Härtefallkommission hat nun einen Bericht von der Ausländerbehörde des Rhein-Sieg-Kreises bis zum 6. November eingefordert.
Auch die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker unterstützt den Verbleib von Artak B. Auch sie ist der Ansicht, dass es sich hier um eine Einzelfallentscheidung als Härtefall handeln muss. "Bezeichnend ist, dass sich mittlerweile neben Bürgern, Verwaltung und Bürgermeister auch die evangelische Kirche für Herrn B. einsetzt", heißt es in einem Schreiben an Landrat Frithjof Kühn.
Die evangelische Kirchengemeinde und der katholische Pfarrverband sprechen sich für den Verbleib Artaks in Ruppichteroth aus und sammeln mit der Gemeindeverwaltung Unterschriften. Der Unternehmen Willms aus Bröleck hat Artak B. einen Arbeitsplatz als Produktionshelfer angeboten, mit dem er seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten könnte.
Am 15. November will die Härtfallkommission über das Gesuch von Artak B. entscheiden.
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