Landwirt Lukas Tölkes vermietet jetzt Hühner. Dadurch will er erreichen, dass die Menschen mehr Bezug zu den Tieren bekommen. Foto: Landwirt Lukas Tölkes mit seiner Henne Waltraud [Nicolas Ottersbach]
Es gibt mittlerweile vieles, mit dem der 30-Jährige Landwirt aus Ruppichteroth aus der Masse seiner Kollegen heraussticht: Das Anbauen von Nutzhanf, ein Hofladen mit eigenen Produkten oder auch Kochkurse. Mit seiner neuesten Idee will er zusätzliche Besucher auf seinen Hof nahe Kammerich locken: Ab sofort kann man Hühner für ein Jahr oder länger mieten.
Das Konzept ist simpel. Für 180 Euro im Jahr darf man sich ein Huhn aussuchen und ihm einen Namen geben. "Damit man es identifizieren kann, bekommt es einen kleinen Ring um das Bein", erklärt Tölkes. Im Gegenzug wird man stets mit frischen Eiern versorgt und darf sein Tier immer besuchen.
Henne Waltraud
Auch Tölkes hat ein eigenes Huhn: Henne Waltraud. "Ihr Gang ist etwas schief, um sie kümmere ich mich besonders", sagt er. Dieser Bezug zu den Tieren sei in den vergangenen Jahren verloren gegangen. "Den Menschen ist nicht mehr klar, was sie beispielsweise für Fleisch oder Eier im Supermarkt kaufen. Es ist unpersönlich." Durch die Miet-Hühner will er das Bewusstsein der Verbraucher wecken, darüber nachzudenken, wie Tiere, die auf dem Esstisch landen, behandelt werden.
Tölkes sieht sich dabei auch in der Pflicht, aussterbende Rassen zu erhalten. Er nennt das die "Premium-Variante". Statt normaler Legehennen, die mehr Eier legen, züchtet er für einen Aufpreis die alte, heimische Haustierrasse Bergischer Kräher. Sie steht auf der roten Liste und ist extrem bedroht.
Weihnachtsbäume abgeben
Damit die Tiere nicht nur auf den umliegenden Wiesen herumlaufen, sammelt Tölkes jetzt sogar alte Weihnachtsbäume ein. "Damit gestalte ich das Außengeläden", sagt er. Für die Baumspende, die die Kunden vorbeibringen müssen, erhalten sie eine Gutschein für den Hofladen.
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