1966 erschien Karl Schröders erste eigene Veröffentlichung, seitdem hat er unzählige Bücher und Beiträge publiziert. In den Heimatblättern des Rhein-Sieg-Kreises, für den Heimatverein Eitorf, den Bürgerverein Ruppichteroth und die Gemeinde Ruppichteroth. Für sein ehrenamtliches Engagement hat der 78-Jährige nun das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen.
"Mit seinem lückenlosen Fachwissen, seiner beachtlichen Fachkompetenz und seinem umfassenden Geschichtsverständnis ist er allen historisch Interessierten ein wertvoller Ansprechpartner, der hohe Anerkennung genießt", heißt es in der Ordensbegründung, die von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnet ist. Schröder sei maßgeblich daran beteiligt, dass die Geschichte der Gemeinden Eitorf und Ruppichteroth und der Region erhalten bleibe und an nachfolgende Generationen weitergegeben werden könne. "Fachleute loben seine Veröffentlichungen als sprachlich und inhaltlich herausragende regionalhistorische Literatur."
Das Themenspektrum, dem sich Karl Schröder widmete, ist vielfältig: Es reicht von der Geschichte katholischer Pfarrgemeinden über das Leben der Juden in Ruppichteroth und Eitorf und die Zeit der französischen Besetzung des Rheinlands, bis hin zur nationalsozialistischen Diktatur. Insbesondere mit der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg befasste er sich. Seine Veröffentlichungen seien "ein unverzichtbares Puzzleteil für das Gesamtbild unserer Heimat", sagte Landrat Frithjof Kühn.
Seit fast 30 Jahren ist Karl Schröder Mitglied im Heimatverein Eitorf. Von 1996 bis 2006 gehörte der dem Vereinsvorstand an und ordnete in dieser Zeit mit Ausdauer und Sorgfalt die Dokumente des Vereins. Die meiste Zeit seines Gymnasiallehrer-Ruhestands verbrachte er allerdings im Archiv der Bröltalgemeinde. Das baute er von 1999 bis 2007 in enger Zusammenarbeit mit der Behörde auf. Zigtausende Papiere sichtete und ordnete er in dieser Zeit. "Irgendwann hörte ich auf zu zählen und ging nur noch nach Zentnern", sagt Schröder.
Bereits 2011 hatte ihm der Landschaftsverband Rheinland für sein Engagement um die landschaftliche Kulturpflege den Rheinlandtaler verliehen. "Das ist mit die höchste Auszeichnung für Historiker", so Schröder, der mittlerweile krankheitsbedingt ans Bett gebunden ist. Mit dem Bundesverdienstorden habe er nicht gerechnet. "Das hat mich wirklich überrascht und gefreut."
Kommentare
Norbert Happ
September 30, 2013 um 7:34 pm
Lieber Charly, es hat mich besonders gefreut, dass einem alten Freund aus der der Zeit der St.-Georgspfadfinder in Waldbröl diese hochverdiente Auszeichnung zuteil wurde. Herzliche Glückwünsche und Grüße aus dem Bonner Kottenforst, Dein Norbert Happ.
Claus Müller
September 6, 2013 um 8:37 am
Lieber Karl Schröder,
die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland ist eine hohe Ehre, die nur wenigen ausgewählten Persönlichkeiten zuteil wird.
Mit dieser hohen Auszeichnung für die Verdienste um das Gemeinwohl erfährt Ihr unermüdliches und persönliches Engagement eine außerordentliche Würdigung, auf die Sie mit Recht sehr stolz sein können, denn die Verleihung einer solchen Auszeichnung ist wahrhaft nicht alltäglich.
Wenn ich der Aufzählung Ihrer ehrenamtlichen Aktivitäten folgen darf, dann ist vor allem auch die Aufarbeitung der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ruppichteroth in herausragender Weise hervorzuheben, die nicht zuletzt als Ergebnis in einer von Ihnen erfolgten Buch-Veröffentlichung chronologisch dokumentiert wurde und somit der Nachwelt ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement zum Wohle und zum Schutze der Bevölkerung in unserer Heimatgemeinde ist.
Es freut mich sehr, dass auch der Bundespräsident mit dieser Auszeichnung ihrem beispielhaften Wirken die gebührende öffentliche Anerkennung zollt.
Verbunden mit meinem persönlich Dank und der Gratulation zu dieser besonderen Ehre, wünsche ich Ihnen weiterhin viel Kraft, Gesundheit und vor allem Gottes Segen!
Claus Müller, Freiwillige Feuerwehr Ruppichteroth