In der Ruppichterother Otto-Willach-Straße hat am Dienstagabend ein Mehrfamilienhaus gebrannt, der gesamte Dachstuhl stand in Flammen. In der Gemeinde wurde für die Löschzüge Ruppichteroth und Winterscheid Vollalarm ausgelöst. Mehr als 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz und bekämpften den Brand von innen und außen. Ein Feuerwehrmann wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Das Haus ist einsturzgefährdet. Fotos: Großbrand in Ruppichterot (Privat)
Als die Feuerwehr gegen 20:10 Uhr eintraf, stieg eine riesige Rauchsäule in den Himmel auf. Flammen schlugen aus dem Dachstuhl. Sofort begannen die Wehrleute, das Feuer unter Atemschutz zu bekämpfen. Unterstützung bekamen die Wehren aus Ruppichteroth und Winterscheid aus Waldbröl. Von dort rückten eine Drehleiter und ein Tankwagen an.
Sieben Feuerwehrleute aus Eitorf wurden in Schönenberg stationiert, um als Reserve eingreifen zu können, falls andere Unglücke in der Bröltalgemeinde passieren.
Die Löschwasserversorgung in der Otto-Willach-Straße war schwierig: Der Wasserdruck aus den Hydranten reichte anfangs nicht aus, um genug Wasser zu liefern. "Über eine längere Wegestrecke musste deshalb die Wasserversorgung sichergestellt werden", sagte Einsatzleiter Kai Willach.
Ein 20 Jahre alter Feuerwehrmann wurde im Einsatz verletzt, als ein 36-jähriger Ruppichterother das brennende Haus betreten wollte. Er versuchte ihn davon abzuhalten und wurde daraufhin von dem Mann, der nicht einmal in dem Gebäude wohnte, niedergeschlagen. Ein Rettungswagen brachte den Retter ins Krankenhaus, der es nach ambulanter Versorgung aber wieder verlassen konnte. Der 36-Jährige wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen und leistete auch dabei Widerstand.
YouTube-Video: Wohnhausbrand in Ruppichteroth
Nach etwa zwei Stunden war der Brand unter Kontrolle, die Löscharbeiten zogen sich aber noch mehrere Stunden bis in die tiefe Nacht hin. "Als Bürgermeister ist man stolz, eine solche Truppe hier vor Ort zu haben", sagte Bürgermeister Mario Loskill, der den Unglücksort noch in der Nacht besuchte.
Die 19 Menschen, die in dem Mehrfamilienhaus wohnen, konnten unverletzt in Sicherheit gebracht werden. Für einige von ihnen richtet die Gemeinde eine Notunterkunft ein. Vorerst kommen sie bei Verwandten und Bekannten unter.
Dass der Brand schnell entdeckt wurde, war dem 13-Jährigen Tim Steinert zu verdanken. Er bemerkte die Flammen, rief sofort den Notruf an und lieferte der Feuerwehr erste wichtige Informationen. Dabei blieb er ruhig und beantwortete vorbildlich Rückfragen der Leitstelle, obwohl er selbst in dem brennenden Haus wohnte. Foto: Tim Steinert (rechts) mit einem Freund.
Warum das Feuer ausgebrochen war, ist derzeit noch unklar. Zeugen berichteten, dass es vor dem Brand knallte und Feuerwerk gezündet worden sein sollte. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Den Sachschaden schätzt sie auf rund 200.000 Euro. Zudem wird untersucht, ob das Haus abgerissen werden muss.
Für die Löschzüge aus Ruppichteroth und Winterscheid war das der größte Brand seit fünf Jahren. Damals zerstörte ein Feuer ein Wohnhaus in Hänscheid.
Kommentare
Manu Gardeweg Flüchtlingsnetzwerk Lohmar
September 7, 2016 um 5:31 am
Guten Morgen,
sollte für die betroffenen Menschen etwas gebraucht werden,unterstützen wir gerne mit Kleidung aus unseren Lagerkontingenten. Zu einem späteren Zeitpunkt auch mit Einrichtung. Dank an alle Helfer