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Hover Bach und Fischteiche werden renaturiert

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die ehemalige Fischteichanlage am Hover Bach im Saurenbachtal wird ab Anfang September umgestaltet. Der kleine Bachlauf mit seinen Auen, Teichen und Wiesen soll Amphibien und Schmetterlingen einen optimalen Lebensraum bieten, heißt es von der unteren Landschaftsbehörde. Das Projekt kostet rund 40.000 Euro, 70 Prozent davon übernimmt der Rhein-Sieg-Kreis, den Rest der Aggerverband. Foto: Das Areal im Herbst (RSK)

Aktuell verläuft der Hoverbach in einem begradigten, engen Gewässerbett. Durch die Dämme der Fischteiche, die bis an das Bachufer reichen, werde seine naturnahe Entwicklung stark eingeschränkt.  Ab September wird das Gelände wird im Sinne des Gewässer- und Naturschutzes vollkommen neu angelegt. Damit die Hauptarbeiten starten können, muss der Wasserspiegel der Teiche abgesenkt werden. Im Anschluss werden die vorhandenen Fische durch die Sieg Fischerei-Genossenschaft Hennef abgefangen und in einen anderen Teich umgesiedelt.

Dann heißt es zunächst einmal warten: Der Schlamm muss abtrocknen, bevor im Oktober mit der eigentlichen Umgestaltung begonnen werden kann. Die beiden vorhandenen Fischteiche werden dabei komplett zurückgebaut. Der Hoverbach bekommt so mehr Platz. Damit sich das kleine Gewässer aus seinem bisherigen Bett schneller in die angrenzende Fläche ausbreiten kann, soll Totholz die Strömung in die Freiflächen lenken.

Ein breiter Uferstreifen bietet künftig Platz für die Entwicklung von Gehölzen. Außerdem entsteht eine artenreiche Wiese. Die Saatgutmischung wurde speziell für die Fläche zusammengestellt: Dort werden demnächst beispielsweise Sumpf-Schafgarbe, Margerite, Wiesenknopf, Kuckucks-Lichtnelke und Sumpf-Rispengras wachsen. In einigem Abstand zum sogenannten "Entwicklungskorridor" für den Bach entsteht außerdem ein neues Amphibiengewässer. Es soll "fischfrei" bleiben, damit sich die Lurche ungestört hausen können.

Im vergangenen Jahr hatte die Untere Landschaftsbehörde das Grundstück erworben, um das Projekt "Umgestaltung der ehemaligen Fischteichanlage" realisieren zu können. Seitdem wurde unter Federführung von Projektleiterin Elke Säglitz die vorkommende Tier- und Pflanzenwelt kartiert, um sie bei der Umgestaltung auch entsprechend berücksichtigen zu können. Dabei stellten die Fachleute fest, dass in der Teichanlage und ihrem Umfeld vor allem Erdkröten und Grasfrösche laichen.

Kommentare

  • Ronald Hörstmann
    September 18, 2014 um 7:34 pm

    Hier am Bodensee gibt es das Problem mit dem Indischen Springkraut ebenfalls. In Langenargen gibt es eine sehr aktive NABU-Gruppe die das bekämpfen und zwar erfolgreich. Andere Orte lassen es wuchern noch und noch. Dabei ist es sehr einfach zu entfernen. Und zwar bevor es Samen verstreut. Langenargen ist für mich ein Beispiel, dass es geht. Ansonsten seit doch froh, wenn da Kröten und Grasfrösche laichen. Springkraut raus, dann ist es doch besser wenn man es der Natur überlässt. Im übrigen gibt das Landratsamt hier in Friedrichshafen dem NABU dafür € 2,50 pro Stunde und Teilnehmer an der Springkraut-Aktion. Das ist doch was für die Vereinskasse.

  • Ralf Schrewe
    August 28, 2014 um 8:35 am

    "Geld verbrennen" ist der richtige Ausdruck!

     

    Wenn ich das Gelände einfach der Natur überlasse wird diese sich im Laufe der Zeit ihr ursprüngliches Refugium von alleine zurückerobern. Alle Maßnahmen sind für die Katz wenn man das Springkraut nicht nachhaltig bekämpft!

     

    "Dabei stellten die Fachleute fest, dass in der Teichanlage und ihrem Umfeld vor allem Erdkröten und Grasfrösche laichen."

     

    Dazu kann ich nur sagen: Das haben sie auch schon getan wie es noch die freizeitlich genutzten Teiche waren.

  • Herbert Stenzel
    August 27, 2014 um 9:01 pm

    Schöne Traumwelt:

     

    Außerdem entsteht eine artenreiche Wiese. Die Saatgutmischung wurde speziell für die Fläche zusammengestellt: Dort werden demnächst beispielsweise Sumpf-Schafgarbe, Margerite, Wiesenknopf, Kuckucks-Lichtnelke und Sumpf-Rispengras wachsen.

     

    Mir fehlen in diesem Bericht Maßnahmen wie man die heimische Pflanzenwelt vor dem Springkraut schützen will. Ich kenne die Renaturierungsgebiete an der Homburger Bröl. Das Springkraut breitet sich aus. Man muß nur mit offenen Augen durch unsre Natur gehen um zu erkennen wie die heimische Fauna vom Springkraut überwuchert wird. Auf dieses Problem angesprochen zucken Umweltschützer und NABU nur mit den Schultern. Es sei doch viel zu aufwendig (anstrengend) gegen dieses Kraut zu kämpfen.

     

    Ich finde es traurig dass Aggerverband und Rhein Sieg Kreis für so eine Maßnahme am Hover Bach das Geld "verbrennen".

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