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Wegen Naturschutz und Sport

Autofreies Hover Tal

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

APRILSCHERZ Der Naturschutz sorgt für Wandel in Ruppichteroth. Das Hover Tal wird ab dem 3. April autofrei und somit für jeglichen Motorverkehr gesperrt. Foto: Die Strecke im Hover Tal ist wichtige Verkehrsverbindung zwischen Schönenberg und Ruppichteroth [Nicolas Ottersbach]

Nicht nur für Einheimische ist das Hover Tal mittlerweile die wichtigste Verbindung zwischen den Ortschaften Schönenberg und Ruppichteroth. Gemessen an der Verkehrsbelastung, die der Landesbetrieb Straßen NRW kürzlich untersuchte, ist es noch häufiger befahren als die Brölstraße. Damit die Fahrbahn den Tausenden Autos standhält, hatte die Gemeinde sie jüngst erneuert und mit einem festeren Fundament ausgestattet.

Doch der Verkehr sorgt immer häufiger für Probleme. So sind schon jetzt wieder neue Risse im Asphalt erkennbar. Autos, die sich mit hoher Geschwindigkeit ausweichen müssen - korrekterweise gilt im Hover Tal Tempo 100 -, geraten immer wieder auf das Bankett, wodurch Schotter losgetreten wird. Der wiederum rollt in den Hover Bach und stört die Lachse bei ihrer Wanderung zum Sperber, in den sie jedes Jahr zum Laichen kommen. Danach werden die Fische nach alter Tradition geangelt.

Dass im Tal keine Autos mehr fahren dürfen, begründet die zuständige Bezirksregierung Köln auch damit, dass der frische und glatte Asphalt eine beliebte Ausflugsstrecke für Radfahrer und Inline-Skater geworden ist. "Wir wollen nicht nur Flora und Fauna schützen, sondern auch die Menschen, die dort täglich unterwegs sind", erklärt ein Sprecher der Behörde. Zudem sei die Strecke ohnehin die Hälfte des Jahres gesperrt, weil Bäume umzustürzen drohten.

Hover Bachtal seit 2020 Naturschutzgebiet

Das Hover Bachtal war 2020 zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Die Initiative kam von der Höheren Naturschutzbehörde der Bezirksregierung Köln. Es handelt sich überwiegend um feuchte bis nasse Wiesen, Erlensumpfwälder und Brachflächen, in denen der Hoverbach und seine Zuläufe fließen. Eingestreut sind kleinere Teiche. Dort wurden einzene Flächen in den vergangenen Jahren von der Natur­schutzbehörde erworben und ökologisch aufgewertet. Der große Stein­bruch an der Bröltalstraße wird als Biotop gepflegt, der Kalk­steinbruch östlich von Schönenberg von der Naturschutzbehörde.

Der Naturschutz wird unter anderem damit begründet, dass die Bereiche Lebensräume für teilweise gefährdete und spezialisierte Tier- und Pflanzenarten sind. Dazu zählen Vogelarten wie Eisvogel, Wasseramsel, Kolkrabe, Uhu und Schwarzstorch, Amphibien wie Erdkröte, Grasfrosch, Bergmolch, Teichmolch und auch Rep­tilien wie Ringelnatter und Blindschleiche. Weiterhin gibt es dort Fische und andere wassergebundene Lebewesen, diverse Fleder­mausarten und "eine artenreiche Insektenfauna" mit Heu­schrecken, Libellen, Schmetterlingen und Käfern.

Kommentare

  • Jens
    April 2, 2022 um 8:21 am

    Diese Maßnahmen wertet diesen Bereich der Gemeinde enorm auf. Sehr gute Entscheidung der Bezirksregierung da kann man nur gratulieren.

    Tageslizenzen fürs fischen im Sperber sind über den Angelsportverein Rupprichteroth erhältlich, zu beachten gilt das das Kontingent aufgrund der Lachsfangquote NRW begrenzt ist.

    Petri Heil Gruß Jens

  • Beate Weyand
    April 1, 2022 um 6:36 pm

    Schöne Idee, besonders am heutigen Datum.

  • Wilfried Böje
    April 1, 2022 um 2:44 pm

    Schaut mal auf das Datum.

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