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"Die Abenteuer des jungen Achilles" von Simon Hüppelshäuser

Noch lange kein griechischer Held

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Simon Hüppelshäuser (18) hat den Lockdown in der Corona-Pandemie dafür genutzt, sein erstes Buch zu schreiben: „Die Abenteuer des jungen Achilles.“ Zwischendurch gab es immer wieder Rückschläge, zum Schluss jedoch ein Happy End. Fotos: Simon Hüppelshäuser hat sein erstes Buch geschrieben [Nicolas Ottersbach, Privat]

Wie wird man eigentlich Buchautor? „Ich hatte viel Freizeit und meine Eltern wollten nicht, dass ich nur am Handy hänge“, sagt Simon Hüppelshäuser. Er solle sich ein „sinnvolle Beschäftigung suchen. „Im Zimmer hatte ich einen Collegeblock rumliegen, so fing es an.“ Ganz so einfach war es dann aber doch nicht, denn rund zwei Jahre arbeitete er an seinem Erstlingswerk. Zwischendurch gab es immer wieder Rückschläge, von fehlender Motivation bis zur Absage von Verlagen.

Zuvor musste aber eine Idee her. „Die Anreize kamen von den Medien, die ich konsumiert habe.“ Percy Jackson, Assassins Creed – alle hatten mit griechischen Mythologien zu tun. Die Frage, die für ihn entscheidend war: Woraus kann man überhaupt eine Geschichte machen? Die Antwort war die markante Heldenfigur Achilles. „Das Lustige an der Sage ist ja, dass er unverwundbar und unsterblich ist, aber auch diese eine kleine Schwäche, die Ferse, hat.“ Es sei spannend gewesen, an einem solchen Charakter zu arbeiten. „Ich habe darüber nachgedacht, wie aus einem unschuldigen Kind jemand wird, der auf dem Schlachtfeld eiskalt und nahezu unbesiegbar ist.“

Griechischer Teenager auf Abenteuerfahrt

In Hüppelshäusers Erzählungen ist Achilles ein Jugendlicher und noch lange kein Held. Ein Teenager zwischen 15 und 18 Jahren – so wie er selbst. Trotzdem versuchte er zu vermeiden, dass Simon in den fiktiven Charakter einfließt. „Ich wollte etwas schreiben, das auch ich gerne lesen würde.“ Daraus wurde eine fließende Geschichte, die damit anfängt, dass Achilles seinen Lehrmeister findet. Er verwickelt sich in Abenteuer, die man heute so nicht mehr erlebt. „Aber das alles ist nicht so weit hergeholt. Es geht auch um aktuelle Probleme wie Eifersucht, Liebeskummer und Alleinesein.“ Achilles Abenteuer sind neumodisch geschrieben, im alten Setting.

„Am meisten Spaß hatte ich daran, mir die grobe Geschichte auszudenken. Punkte, zu denen ich hinkommen will und an denen ich starte“, erzählt Hüppelshäuser, der sich eigentlich nie als Autor sah, sondern eher als einer, der sich Geschichten ausdenkt. Dieses Konstrukt verfeinerte er dann immer weiter. „Das kommt automatisch beim Schreiben.“ Grundsätzlich fiel es ihm leicht, die Szenen aus dem Kopf aufs Papier zu bringen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Jede Zeile schrieb er krakelig-handschriftlich in Notizbüchern auf. „Das Abtippen und Formatieren war das Schlimmste, sehr langweilig.“

Absagemails von großen Verlagen

Als Autor muss man aber auch betriebswirtschaftlich denken. Zumindest, wenn man sein Werk in den Handel bringen möchte. „Am Anfang habe ich sehr groß gedacht und das Manuskript Verlagne wie Cornelsen geschickt.“ Als Antwort gab es nur eine vorgefertigte Mail, dass der Text eingangen ist, aber es nichts wird. „Das war enttäuschend. Man ist selbst überzeugt von seinem Geschriebenen. So eine Absage ist dann eine Kritik an dem, was man geschaffen hat, das ich dann wiederum hinterfragt habe.“ Trotzdem ließ Hüppelshäuser sich nicht abbringen und versuchte es bei kleineren Verlagen. Er landete bei Ration Books aus Lohmar. „Wir haben einen Termin ausgemacht, der Rest ging relativ einfach.“ Das Buch sollte aber nicht nur voller Text sein. Glücklicherweise hatte Hüppelshäuser schon vorher Unterstützung von Schulkameradinnen bekommen, die im Kunstunterricht Illustrationen für das Buchprojekt gemalt hatten. „Damals dachten sie wohl nicht, dass es wirklich veröffentlicht werden würde.“

Das rund 200 Seiten dicke Buch bei Amazon und in Buchregalen zu sehen, macht Hüppelshäuser stolz. „Ich habe auch immer ein Exemplar im Zimmer liegen. Das Gefühl vom festen Hardcover ist etwas Besonderes. Es ist eben mein Buch.“ Ob er damit reich wird? „Kommt drauf an, wie gut es sich verkauft.“ Die Margen sind für Autoren, gerade im Großhandel, sehr gering. Bei Amazon und Thalia gehen 50 Prozent an die Firmen, die andere Hälfte fließt in die Produktion. „Bei einem privaten Verkauf bleibt natürlich mehr über.“ Deshalb steht das Buch auch in der Buchhandlung „Angelikas Büchergarten“ in Ruppichteroth und man kann es über die eigene Website bestellen.

Das Buch "Die Abenteuer des jungen Achilles", 200 Seiten, Hardcover, ist für 16 Euro im Buchhandel erhältlich. Bestellen kann man es auch auf www.simon-hueppelshaeuser.de. Dort gibt es auch eine Leseprobe.

Kommentare

  • H. Benz
    March 27, 2021 um 1:41 pm

    "Valde laudabilis!" kann man da nur applaudieren! Ein lobenswertes Beispiel, das den Gegenbeweis zum gängigen Tópos liefert, "die Jugend" kenne nur "Glotze" und Smartphone. Plausus in aula ...

  • Werner
    March 26, 2021 um 5:34 pm

    Herzlichen Glückwunsch, gut gemacht. Das ist großartig und mal ein gutes Beispiel, dass die Ruhe durch Corona auch gute Seiten haben kann. Statt wie so viele nur zu jammern und zu verzweifeln, kann man die Krise auch als Chance sehen, um einfach mal die Dinge zu tun, für die im Alltag sonst keine Zeit bliebe.

  • Renate und Harald Lamoth
    March 26, 2021 um 4:05 pm

    Lieber Simon, wir gratulieren Dir ganz herzlich zu Deinem ersten Buch! Eine enorme Leistung, die Selbstdisziplin, Sachverstand und Leidenschaft erfordert. Weiterhin viel Erfolg und auch Glück! Reni und Harry Lamoth

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