An der katholischen Kirche in Ruppichteroth tauschen Dachdecker im Moment nicht nur die Schiefertafeln aus, die durch das Hagelunwetter vor zwei Jahren zerstört wurden. Wer genauer hinschaut, erkennt auch neue Fensterläden. Die sind genau so wie das ganze Dach in Handarbeit gemacht worden. Foto: Kai Reinl montiert die neuen Fenster [Nicolas Ottersbach]
"Solche Fenster bekommt man nicht im Handel", sagt Tischlermeister Kai Reinl. Er hat die Läden in den vergangenen Wochen mit seinen Angestellten gefertigt und montiert. Vorher mussten die alten Fensterläden aber vermessen werden, damit sie genau auf die alten Gauben passten.
Ausgangsmaterial waren herkömmlich Eichenbretter und -balken. Sowohl der Rahmen, als auch die Lamellen, sägten und schliffen die Tischler. Die Einzelteile wurden dann wiederum zusammengesteckt und verklebt. "Pro Fensterladen brauchen wir etwa einen Tag", erklärt Reinl.
Die Farbe entspricht in etwa der vorherigen: Ochsenblutrot. Die neue ist etwas kräfter, "weil sie sich so besser abhebt und ein Hingucker ist."
Eine Besonderheit gibt es auf Südseite der Kirche: Dort wurde ein Fensterladen wieder aufgeschnitten und mit einem kleinen Loch versehen. Der dient als Eingang für den Falken, der unter dem Gebälk eine eigene Kammer zum Nisten hat.
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