Mathew Kalathuparambil, besser bekannt als Pater Matthäus, predigt nicht mehr in Ruppichteroth. Der Geistliche ist wegen des Umzugs des Karmeliterordens in Bonn nach Dormagen gewechselt. Foto: Pater Matthäus bei seinem Priesterjubiläum 2016 [Nicolas Ottersbach]
16 Jahre lang begleigete Pater Matthäus (60) die Katholiken in Ruppichteroth. Diese Zeit hat nun ein Ende: Seit dem 1. September ist er offiziell als Priester im Seelsorgebereich Dormagen-Nord tätig. Für die drei Pfarreien in Ruppichteroth, Schönenberg und Winterscheid bleiben nun nur noch zwei Zelebranten übrig, was manchmal für Engpässe sorgt. Zuletzt half auch Pater Thomas Arakkaparambil aus Waldbröl bei einer Trauung aus.
Emotionaler Abschied
"Bei der letzten Schiffswallfahrt verabschiedete sich Pater Matthäus mit einer sehr emotionalen Rede", sagt Martina Grönwoldt vom Pfarrbüro. Er wäre gerne in Ruppichteroth geblieben, schließlich war das seine erste Stelle in Deutschland. Er kam als Mathew Kalathuparambil 1959 im indischen Kerala auf die Welt und wuchs mit seinen vier Geschwistern auf dem Land auf. 1979 trat er nach seinem Abitur dem Orden der Karmeliter von der Unbefleckten Empfängnis bei und wurde nach Studien der Philosophie und Theologie 1991 zum Priester geweiht. Nach einem weiteren Studium für soziale Arbeit wirkte er einige Jahre als Missionar im Bundesstaat Karnataka.
Seit 2003 ist er Kaplan im Pfarrverband Ruppichteroth und wohnt in Winterscheid. In dieser Zeit ließ er auch seinen Namen Mathew zu Matthäus eindeutschen. Zu seinen Aufgaben gehörte neben den Feiern der Heiligen Messen, Taufen, Hochzeiten, Andachten und Beerdigungen. Zahlreichen Alten und Kranken brachte er darüber hinaus einmal im Monat die heilige Kommunion nach Hause, vielen Jubilaren richtete er anlässlich von runden Geburtstagen die Glückwünsche aus. 2016 feierte er sein 25. Priesterjubiläum im Winterscheider Pfarrheim. Oft wurde Pater Matthäus von Arno Schiefen parodiert - was er aber stets mit Humor nahm.
Karmeliter ziehen aus Pützchen weg
Sein Weggang liegt am Karmeliterorden selbst. Die "Karmeliter der Unbefleckten Empfängnis Mariens“ hatten rund 38 Jahre lang eine Niederlassung in Beuel-Pützchen und kündigten Anfang des Jahres an, ihn zu schließen. Er ist der erste einheimische Orden Indiens. Gegründet wurde er 1831 von drei Priestern im südindischen Kerala. Der Ordensstifter wurde inzwischen heilig gesprochen. Der CMI arbeitet heute missionarisch in 24 Ländern, darunter auch in 16 deutschen Bistümern. 1983 eröffnete er auf Einladung von Erzbischof Josef Kardinal Höffner sein Kloster im vormaligen Pfarrhaus in Friesdorf.
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