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Rhein-Sieg bekommt Jodtabletten für Atomunfall

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Wie viele andere Regionen in NRW wird Rhein-Sieg-Kreis vom Bund Jodtabletten bekommen, um auf einen Unfall in den umstrittenen belgischen Atomkraftwerken Tihange und Doel vorbereitet zu sein. Im Kreistagsausschuss für Rettungswesen und Katastrophenschutz hatten sich Verwaltung und Politik mit dem Thema beschäftigt. Auch im Ruppichterother Gemeinderat waren die Kernreaktoren Diskussionsthema, wenn auch mit gänzlich anderem Ausgang. Foto: Atomkraftwerk in Tihange (Michielverbeek CC BY-SA 3.0)

Die Jodtabletten sollen im Fall eines schweren Atomunfalls an unter 18-Jährige, stillende Mütter und  Schwangere verteilt werden. Die Kaliumiodid-Tabletten sättigen die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod. Dadurch verhindern sie - wenn rechtzeitig eingenommen - dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse ansammelt.

Die Rhein-Sieg-Kreisverwaltung hat die Tabletten aufgrund eines Runderlasses Innenministeriums angefordert. Der sieht vor, dass auch außerhalb von Hundert-Kilometer-Zonen um ein Atomkraftwerk solche Medikamente vorgehalten werden sollen.

In der vergangen Gemeinderatssitzung diskutierten auch die Ruppichterother Politiker über die Kernkraftwerke. Dort hatten die Grünen den Antrag gestellt, als Kommune eine Resolution zu verabschieden. Darin forderte man das Abschalten der als marode geltenden Meiler. Der Reaktor Tihange 2 war im März 2014 wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet worden, trotz Haarrissen an einem Druckbehälter im Dezember 2015 aber wieder ans Netz gegangen.

Die CDU im Gemeinderat schmetterte den Antrag mit ihrer absoluten Mehrheit allerdings ab. Mit der Begründung, dass das Einmischen eines kommunalen Parlaments sinnlos sei, sich das Land NRW schon damit beschäftige. Bei den anderen Partein stieß das auf Unverständis. Man solle die politischen Möglichkeiten, auch wenn sie noch so klein seien, nutzen.

Das im Umland von Lüttich gelegene Tihange ist rund 180 Kilometer vom Ruppichteroth entfernt, das Kraftwerk in Doel bei Antwerpen etwa 250 Kilometer. Die 40 Jahre alten Meiler sollten eigentlich schon 2015 vom Netz gehen, ihre Laufzeit wurde aber um zehn Jahre verlängert. Der Reaktor Tihange 2 war im März 2014 wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet worden, trotz Haarrissen an einem Druckbehälter im Dezember 2015 aber wieder ans Netz gegangen. Anfang März hatte die NRW-Landesregierung Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt.

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