Ruppichteroth war mit einem sehr hohen Inzidenzwert von 211 in der vergangenen Woche ein Corona-Hotspot. Laut Bürgermeister Mario Loskill ist die Lage unter Kontrolle, allerdings wird das Ordnungsamt nun wieder Kontrollfahrten machen. Foto: Der Dienstwagen des gemeinsamen Kommunalen Ordnungsdienstes [Nicolas Ottersbach]
In den vergangenen Tagen war Ruppichteroth das Sorgenkind unter der Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner, schoss in der kleinen Gemeinde mit einem Mal in die Höhe und war mit 211 der höchste Wert im ganzen Kreis, lag damit sogar höher als in der Großstadt Köln. 23 Menschen waren zeitgleich mit dem Coronavirus infiziert, die meisten davon in Winterscheid. Als absolute Zahl ist das nicht viel, allerdings hat Ruppichteroth auch nur knapp 11000 Einwohnern.
Hier gibt es die aktuellen Infektionszahlen aus dem Rhein-Sieg-Kreis
Private Feiern als Auslöser
Auslöser seien laut Bürgermeister Mario Loskill private Feiern im Ortsteil Winterscheid gewesen. "Es gab Gerüchte, dass das Infektionsgeschehen vom Löschzug Winterscheid ausgegangen sein soll, was aber nicht stimmt. Es wurden allerdings Mitglieder des Löschzug positiv getestet", sagt er. Zeitweise hätte es sogar gehießen, dass die Feuerwehr nicht mehr einsatzfähig sei. "Das war nicht der Fall." Im Bedarfsfall rücke zudem der Löschzug Ruppichteroth mit aus und andersherum. Dass man die Notfallhelfergruppe in Winterscheid vom Dienst abgemeldet habe, sei ein generelles Vorgehen gewesen, was auch schon im März und April so gehandhabt wurde. "Die Notfallhelfergruppe hat mit Risikogruppen für das Coronavirus zu tun, das Risiko einer Infektion wollen wir ausschließen", erklärt Loskill.
Infektionszahlen normalisieren sich
Für die Verwaltung und das Gesundheitsamt des Kreises sei die Situation eine Herausforderung gewesen, der Ruppichteroth Krisenstab, der sich sonst nur alle paar Tage trifft, saß täglich zusammen. Mittlerweile habe sich die Lage entspannt. "Wir haben die Infektionsherde alle durchgetestet", sagt Loskill. Bis Samstag hatte es keine neuen Infektionen gegeben, am Sonntag kam nur eine neue hinzu, die Zahl liegt nun bei 21. "Es gibt momentan keine Hinweise auf ein größeres Ausbruchsgeschehen. Aber das kann natürlich jederzeit wieder passieren", so Loskill.
Deshalb hat er auch in einem Schreiben an die Bürger appelliert, sich an die Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln zu halten. "Ich hoffe das macht die Menschen nachdenklich und sorgt dafür, dass man sich wieder etwas diszplinierter verhält." Allerdings findet Loskill auch, dass die Ruppichterother "in den vergangenen Monaten ein tolles Verhalten" gezeigt haben. "Ich bin mir sicher, dass das zukünftig auch so sein wird."
Ordnungsamt kontrolliert stärker
Mit den kürzlich von Bund und Land beschlossenen strengeren Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und einem teilweisen Shutdown wird die Gemeinde wieder verstärkt kontrollieren. "Der Kontrollaußendienst war zuletzt ausgesetzt, weil wir so niedrige Infektionszahlen hatten", sagt Loskill. Demnach würden die Mitarbeiter durch die Orte fahren und darauf achten, dass die Kontaktbeschränkungen eingehalten werden. So dürfen sich maximal zehn Personen aus zwei Haushalten in der Öffentlichkeit treffen, der Vereinssport ist ausgesetzt.
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