Als Christoph Pfeiffer am Samstagvormittag einen Anruf aus Ruppichteroth bekam, sicherte er gerade mit seinen Kameraden vom Technischen Hilfswerk (THW) die Stromversorgung für den Waldbröler Weihnachtsmarkt. Der Altentag in der Bröltalhalle drohte auszufallen, weil die Heizungsanlage in der Bröltalhalle kaputt war. "Und wir sollten das Gebäude nun irgendwie aufzuwärmen", sagte Pfeiffer. Fotos: Altentag in Ruppichteroth [Nicolas Ottersbach]
Zu diesem Zeitpunkt hatten die ehrenamtlichen Helfer des jährlichen Altentags schon alles vorbereitet. Die Tische waren für die knapp 160 Senioren weihnachtlich eingedeckt, kleine Präsente gepackt und das Programm samt Nikolausauftritt durchgeplant. "Die Heizung lief zwar, aber nur in den Nebenräumen", sagte Mitorganisatorin Christina Ottersbach. Selbst als die Vorhänge der großen Glasfassade zugezogen waren, herrschten noch Temperaturen um die zehn Grad Celsius. "In der Kälte hätten wir die Senioren, die teilweise aus Pflegeheimen von uns abgeholt werden, nicht für mehrere Stunden sitzen lassen können."
Das Problem: Die modernisierte Steuerungsanlage der Heizung war ausgefallen, ein Notdienst nicht schnell genug erreichbar. Das Gebäude selbst stammt aus den 1970er Jahren. "Früher mit der alten Anlage war das einfacher, jetzt müssen Spezialisten mit Computern kommen und die Geräte einstellen", erklärte Bürgermeister Mario Loskill. Das konnte erst im Laufe der kommenden Woche passieren.
Doch das THW hatte bereits einen Plan. Zwar hatte man keine keine großen Heizungen im Lager, dafür aber sogenannte Lastwiderstände. "Die Stellen wir normalerweise für unsere großen Notstromaggregate auf, damit sie eine Grundlast haben und der produzierte Strom verbraucht werden kann", so Pfeiffer. Im Prinzip seien die Metallkästen nichts anderes als Heizlüfter. "Aber um eine Halle zu heizen hatten wir sie noch nie benutzt." Er orderte gleich drei der Lastwiderstände und ein Notstromaggregat, das vom THW aus Siegen angeliefert wurde. Pünktlich bis zum Beginn am Nachmittag war die Halle auf Zimmertemperatur gebracht.
"Sonst hätte der Altentag ausfallen müssen und die ganze Vorarbeit der Helfer wäre verloren gewesen", erzählte Ottersbach. Viele Unternehmen und Privatleute unterstützten die Veranstaltung mit Geld- und Sachspenden, darunter die Gemeindewerke, die Kreissparkasse Köln, die Bröltal-Apothke, der Edeka-Markt Jung sowie Max Graf von Nesselrode. Aus dem Sankt-Theresien-Gymnasium sangen und spielten die Schülerinnen Weihnachtslieder, Ehrenbürgermeister Ludwig Neuber spielte den Nikolaus. Jugendliche aus Vereinen und den Kirchengemeinden kellnerten.
"Es ist schön zu sehen, wie die alten Leute sich freuen", sagte die 15-Jährige Leonie Rödder, die sich mit ihrer Freundin Charlotte Spieß freiwillig gemeldet hatte. Natürlich hätte man an einem Samstag auch etwas anderes mit Freunden unternehmen können. "Aber Spaß macht das hier auch. Und es ist ja eine gute Sache."
Kommentare
Michael Sachse
December 4, 2017 um 11:14 am
Tolle Aktion - Auf die Kameraden vom THW Waldbröl ist Verlass!
VG Michael Sachse DRK KV Rhein-Sieg Kreis / OV Windeck
Nicole Gasch-Hock
December 3, 2017 um 5:38 pm
Gut gemacht Kameraden.