Die Bröltalhalle und das angrenzende Areal werden ab 2020 für 3,3 Millionen Euro saniert. 18 Monate soll das dauern. Vereine und Schulen müssen mit Einschränkungen rechnen. Fotos: Die Bröltalhalle und das Jugendzentrum in Ruppichteroth [Daniel Prior]
Als die Bröltalhalle vor 40 Jahren erbaut wurde, galt sie als moderne Sportanlage: zwei trennbare Hallenteile, eine Gastronomie-Küche für Großveranstaltungen und eine repräsentative Glasfassade. Doch der Bau ist in die Jahre gekommen. Immer wieder fällt die alte Heizungsanlage aus, ohnehin entspricht die Wärmedämmung nicht mehr aktuellen Standards. Durch die Glasfassade geht viel Energie verloren. Im Sommer heizt sich die Halle so stark auf, dass sie kaum noch nutzbar ist. Im Winter läuft die Heizung dagegen auf Hochtouren.
Start im Sommer 2020
Mit der Sanierung der Halle soll sich das alles ändern, wir Bürgermeister Mario Loskill erklärt. Und die beginnt, wenn alles nach Plan läuft, schon im Sommer 2020. „Das hängt nun davon ab, wie schnell die Fördermittel fließen“, sagt er. Dass die Gemeinde sie bekommt, gilt als sicher. Die Zusage des Landes NRW sei bereits erteilt worden. „Mit unserem Projekt haben wir uns gegen 25 Kommunen durchgesetzt“, sagt Loskill.
Sanierung umfasst fünf Punkte
Darin geht es nicht ausschließlich um die Bröltalhalle, sondern auch das, was drumherum liegt. Das Areal an der Dr.-Herzfeld-Straße soll Aktivitäten für verschiedene Generationen und den Klimaschutz bieten. Insgesamt fünf Punkte umfasst der Ausbau. Die energetische Sanierung vom Halle und Jugendzentrum, zu der die Außendämmung, die Glasfassade, die veraltete Anlagentechnik und der aktuell löchrige Sonnenschutz gehören, ist nur einer. Es geht auch um das Umrüsten des Flutlichts am benachbarten Sportplatz. Statt Halogenlampen sollen dort bald LEDs leuchten. Auf dem Parkplatz wird es Fahrradstellplätze und eine Ladestation für E-Bikes geben. Der Strom dafür könnte aus der Photovoltaikanlage kommen, die schon vor einiger Zeit auf dem Hallendach installiert wurde.
Die Punkte vier und fünf richten sich explizit an Klima und Freizeit. Neben der Halle, auf der Verbindungsstraße zum Bolzplatz, gibt es ein kommunales Grundstück, dass derzeit eine Pferdeweide ist. „Daraus wollen wir eine Streuobstwiese machen und eine Vogelschutzhecke anpflanzen“, erklärt Loskill. Als generationenübergreifendes Lehrangebot soll es einen Lehrpfad geben.
3,3 Millionen Euro aus Fördermitteln
Die Kosten: insgesamt rund 3,3 Millionen Euro. Eine Summe, die die Gemeinde ohne die Fördertöpfe nicht aufbringen kann. „Unsere Klimaschutzmanager im Rathaus haben einen Blick auf solche Fördermittel und die Bewerbung eingereicht“, so Loskill. Schon vor einigen Jahren, als das Bröltal-Bad saniert wurde, konnte die Kommune die eigenen Kosten durch Förderungen stark reduzieren.
18 Monate Bauzeit
Derzeit geht die Gemeindeverwaltung von 18 Monaten Bauzeit aus, fertig wäre alles also Ende 2021, spätestens Anfang 2022. In dieser Zeit werden Vereine und Schulen die Halle vermutlich nicht oder nur eingeschränkt nutzen können. „Wir werden mit allen Beteiligten nach Lösungen suchen“, sagt Loskill. Mit Einschnitten wird aber wohl jeder zu rechnen haben: Derzeit ist die Halle fast jeden Abend für den Vereinssport belegt. Und für Großveranstaltungen wie das Ruppichterother Winterfest gibt es in der Gemeinde keine Alternativen, in denen auf einmal rund 600 Besucher Platz finden.
Weil die Sanierung der Bröltalhalle komplett aus den Fördermittel gezahlt wird, werden fast 340.000 Euro im Haushalt frei. „Sie waren eigentlich für die Glasfassade eingeplant“, sagt Loskill. Dieses Geld soll nun in die Turnhallen in Schönenberg und Winterscheid fließen.
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