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Hagelkörner groß wie Golfbälle

Unwetter sorgt für viele Schäden in Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

Mit Hagel, Starkregen und Sturmböen ist in der Nacht auf Sonntag (20. Juni) ein Unwetter über Ruppichteroth und die Region hinweggezogen. Vielerorts blockierten umgestürzte Bäume die Straßen. Fotos: Das Unwetter in Ruppichteroth [Privat, Michael Sachse, Feuerwehr Ruppichteroth]

Mehr als drei Stunden lang dauerte das Unwetter, das in der Nacht auf Sonntag über die Region gezogen ist. Ununterbrochen waren Blitze am Himmel zu sehen, die auch in Bäume einschlugen. In mehrere Ruppichterother Ortschaften fiel der Strom aus, auch das Handynetz war betroffen. Für die größten Schäden sorgte allerdings das Hagel-Gewitter, das Hagelkörner brachte, die so groß wie Golfbälle waren. Die Intensität war dabei lokal sehr unterschiedlich: Während die meisten Ortschaften verschont blieben, wurden beispielsweise in Kämerscheid, dem Ruppichterother Hauptort und Oberlückerath zahlreiche Autos demoliert. Ähnlich war es bereits 2015, als ein vergleichbares Unwetter über die Gemeinde zog. Damals zerschlugen die Hagelkörner ganze Dächer, die notdürftig abgedeckt werden mussten.

Feuerwehrleute im Dauereinsatz

Die Löschzüge aus Ruppichteroth und Winterscheid besetzten in der Nacht die Feuerwehrhäuser, um die Einsätze schnell abarbeiten zu können. Vielerorts waren Bäume auf die Straßen gestürzt und blockierten sie. In Stranzenbach war eine Stromleitung heruntergerissen worden, die im Garten eines Wohnhauses lag. Dicke Bäume versperrten die Zufahrt nach Beiert, weshalb der Ort, bis die Nesselrodesche Forstverwaltung die schweren Stämme beseitigte, nur aus Neunkirchen erreichbar war. Auch an der Burg Herrnstein selbst stürzte ein Baum über die Burgmauern.

Durch den Starkregen liefen Keller und Straßen voll. Die Brölstraße war teilweise überflutet, weil die Gullys die Regenmassen nicht aufnehmen konnten. Die Feuerwehr rückte aus, um die Gullys zu öffnen und auch wieder zu schließen. Denn der Druck im Kanal hatte die schweren Verschlüsse nach oben und aus der Halterung gedrückt.

Auch die Feuerwehren in den Nachbarkommunen hatten viel zu tun, hauptsächlich musste bei vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen geholfen werden. In Much kam es zu einem Brand einer hölzernen Dachterrasse. Umgehend wurde die Brandbekämpfung über die in Stellung gebrachte Drehleiter sowie durch einen Trupp über den Treppenraum eingeleitet. Die Ausbreitung auf weitere Teile des Hauses konnte verhindert werden. Verletzt wurde niemand. Anschließend wurde die Drehleiter nach Windeck beordert, weil dort ein Baum auf ein Wohnhaus gestürzt war.

Katze im Kanalrohr

In Schönenberg hatte schon kurz vor dem Unwetter eine Katze für einen Feuerwehreinsatz gesorgt. Das Tier war in das Kanalrohr eines Straßenseitengrabens gekrochen und kam dort alleine nicht mehr heraus. Nach mehreren Versuchen, die verletzte Katze dazu zu bewegen, das Rohr zu verlassen, gelang es den Wehrleuten, sie mit den Besitzern aus der misslichen Lage zu befreien.

Kommentare

  • Ira D.
    June 21, 2021 um 6:24 pm

    Der Hagel hat nicht nur im Hauptort zugeschlagen, sondern z. B. auch in Winterscheid, Harth, etc., war also schon flächendeckender.

    Meist sind Überdachungen mit Hohlstegplatten durchschlagen und Autos, Wohnwagen, etc. demoliert worden.

    Im Gegensatz zu dem Hagel von 2015, der von Westen fast quer angeflogen kam, war dieser diesmal - zwar von Südwest kommend - doch sehr senkrecht aufgeprallt. Das hat sowas von geknallt - unglaublich.

    So ein Unwetter - langandauernd, allumgebend und mit dieser Blitzfrequenz - habe ich noch nie erlebt. Das war geradezu apokalyptisch.

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