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Schnelltest im grauen Container

Was es mit dem Corona-Testzentrum in Ruppichteroth auf sich hat

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

In Ruppichteroth wirbt ein Privatmann für ein neues Corona-Testzentrum. Tatsächlich ist es aber nur ein Container auf dem Platz eines Autohändlers. Dazu, wann und ob es überhaupt eröffnen wird, gibt es unterschiedliche Aussagen. Foto: In dem grauen Container in Ruppichteroth soll das Corona-Testzentrum entstehen. [Nicolas Ottersbach]

Seit einigen Tagen hängt das große Plakat an der Brölstraße im Ruppichterother Hauptort: Für das „Corona-Testzentrum“ in Ruppichteroth könne man über eine Handynummer oder Internetseite eine Termin buchen, es sei auch möglich, direkt vorbeizukommen. Auch bei Google ist schon die Adresse hinterlegt. Ruft man die Handynummer an, erscheint „Corona-Testzentrum“ im Display. Erreichbar ist dort allerdings niemand. Und auch die Internetseite wirft mehr Fragen auf, als dass sie sie beantwortet. Statt in Ruppichteroth einen Test machen zu können, steht dort, dass man eine Teststelle in Köln aufsuchen muss. Die Preise liegen bei rund 40 Euro für einen Schnell- und rund 100 Euro für einen PCR-Test.

Testzentrum sollte zunächst nicht öffnen

Das hat auch die Gemeinde Ruppichteroth aufmerksam gemacht. „Die Politik und Bürger hatten mich darauf angesprochen“, sagt Bürgermeister Mario Loskill. Daraufhin nahm die Verwaltung Kontakt mit den Betreibern auf. Laut Loskill hätten sie Mitte der Woche angekündigt, bis zum Wochenende Plakate zu entfernen und das Angebot aufgrund verschiedener Probleme einzustellen.

Doch davon ist im Telefonat mit einem der Betreiber nichts mehr zu hören. Der Kölner Danny Lauer will das Testzentrum weiterhin realisieren – in dem kleinen grauen Container, der auf dem Platz eines Autohändlers steht, bei dem man sich eingemietet hat. „Wir planen, Anfang der nächsten Woche zu starten“, erzählt er. Das Konzept dahinter habe sich in Köln schon bewährt. Lauer ist normalerweise Besitzer eines Tattoo-Studios in Nippes. Als es im Lockdown schließen musste, habe er es in ein Testzentrum umgewandelt.

Lauer äußert sich auch dazu, wie er auf Ruppichteroth als Standort gekommen ist. „Wir sind durch die Gegend gefahren und diese Stelle nahe des Einkaufszentrums gefiel uns“, sagt er. Dass es noch nicht starten konnte, habe mehrere Gründe. Zum Einen sei die Ärztin im Ruhestand, die das Projekt medizinisch betreuen sollte und dafür auch notwendig ist, nicht mehr verfügbar gewesen. „Wir haben nun aber jemand anderen gefunden“, so Lauer. Mit dieser neuen Ärztin würde gerade geklärt, wer was und wie viel mit wem abrechne. „Das hängt auch von der neuen Verordnung des Landes ab, die am 23. Februar erscheinen soll.“

Fehlende Unterlagen nachgereicht

Zum Anderen hätten Unterlagen gefehlt, die nun der Gemeinde Ruppichteroth nachgereicht würden. Nach broeltal.de-Informationen soll es sich dabei unter anderem um eine Gewerbeanmeldung handeln. Grundsätzlich darf jeder ein privatwirtschaftliches Testzentrum, so wie es die Kölner Unternehmer vorhaben, eröffnen, solange er die Richtlinien dafür einhält. Neben medizinischen Voraussetzungen wie eines verantwortlichen Arztes gehört dazu auch ein Gewerbeschein – und den stellt die jeweilige Kommune aus.

Laut Lauer sei auch die Ankündigung des Gesundheitsministeriums, ab 1. März kostenlose Schnelltests zur Verfügung zu stellen, ein Grund für die Verzögerung bei der Eröffnung gewesen, weil man das hätte prüfen müssen. Er ist aber zuversichtlich, dass das Geschäftsmodell auch dann noch funktioniere. „So viele Schnelltests werden die Arztpraxen gar nicht machen können. Bei uns findet man dann eine Alternative.“ Dass auf der Internetseite steht, dass man für den Test nach Köln fahren muss, sei ein Fehler, der noch korrigiert werde. „Wir werden die Tests in Ruppichteroth anbieten.“

Auch Ruppichterother Hausärzte testen

Was viele nicht wissen: Auch die drei Ruppichterother Hausärzte Thomas Zelder, Herbert Broich und Martina Berger bieten schon seit einiger Zeit Schnell- und PCR-Tests an. „Die Abstriche werden bei uns in den Praxen gemacht“, erklärt Zelder. Ob der Test kostenlos ist oder vom Patienten bezahlt werden muss, ist in der Testverordnung des Landes NRW geregelt, die jedoch manchmal innerhalb weniger Tage mehrmals geändert wird. „Bislang ist aber immer gleich geblieben, dass jemand kostenlos getestet wird, wenn er Erkältungssymptome zeigt“, so Zelder. Je nachdem, welcher Test verfügbar ist, schwanken die Kosten für den Test und die ärztliche Tätigkeit zwischen 30 und 40 Euro beim Schnelltest, sowie 60 und 90 Euro beim PCR-Test.de

Kommentare

  • Ralf
    May 6, 2021 um 11:37 am

    War am Dienstag an dem Container und habe einen kostenlosen Schnelltest machen lassen. Bei der Anmeldung dazu erscheint überall das nur 1 Test pro Woche kostenlos sei. Ist das Gesetzeskonform? Handelt es sich um einen privaten Anbieter der Gewinn machen möchte? Man schaue auf die Seite: www.rhein-sieg-kreis.de/schnelltests. Dort steht in der neuen Landesverordnung "mindestens einmal wöchentlich" also auch mehr als einmal kostenlos.

  • Reiß
    March 30, 2021 um 2:33 pm

    Auch bei mir hat alles reibungslos geklappt, ohne Termin, bei einem freundlichen Personal. Man denke nur das St-Augustiner Impfdesaster!

  • Müller
    March 17, 2021 um 7:37 pm

    Klappt alles super mit dem kostenlosen Test. Selbst ohne Termin. Bei den Zahlen in Ruppi, sollte jeder das Angebot nutzen.

  • Wachter
    March 13, 2021 um 2:25 pm

    Wir mein Mann und ich waren bereits vor Ort und haben uns kostenlos testen lassen und wir fanden es sehr gut. Sie haben ausgebildetes Personal vor Ort. Sehr freundlich. Wir waren sehr zufrieden.

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