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Neue Leiter der Döörper Weihnacht

„Als der Weihnachtsmarkt angefangen hat, waren wir noch gar nicht auf der Welt“

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Der Baum steht, die Weihnachtsbeleuchtung hängt, und die dunkelbraunen Buden sind aus ihrem Sommerschlaf geweckt: Die Döörper Weihnacht kündigt sich an. Am 7. und 8. Dezember verwandelt sich das Ruppichterother Oberdorf in einen der schönsten Weihnachtsmärkte der Region. Doch dieses Jahr gibt es einen gewaltigen Unterschied, den im Idealfall niemand bemerkt. Foto: Florian Hohn (von links) Lucas Dunell und Sabine Fries leiten nun die Döörper Weihnacht [Nicolas Ottersbach]

Hier gibt es alle Informationen zur Döörper Weihnacht

Denn es gibt einen regelrechten Umbruch, einen Generationswechsel. Die langjährigen Marktleiter Wolfgang Wörner und Wilfried Rödder geben ihr Ehrenamt auf. Mit ihnen wuchs die Döörper Weihnacht zu einer Veranstaltung, zu der jedes Jahr mehr Besucher als Einwohner nach Ruppichteroth kommen – rund 10.000. Nach der Corona-Pandemie, die viele Aussteller zum Aufhören bewegt hat, und steigenden Preisen gilt es nun, den Weihnachtsmarkt am Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln. Das ist die Aufgabe von Sabine Fries (36), Lucas Dunell (25) und Florian Hohn (25). Drei junge Köpfe, die dafür sorgen wollen, dass es die Döörper Weihnacht auch noch in 25 Jahren gibt.

Früher im Wald die Tännchen geholt

Das Trio ist seit vielen Jahren im Bürgerverein aktiv. „Als der Weihnachtsmarkt angefangen hat, da waren Lukas und ich ja noch gar nicht auf der Welt“, erzählt Hohn. Dadurch seien sie in das Brauchtum hineingewachsen. So ging Hohn mit seinem Vater und Dunell mit seinem Großvater in den Wald, um die Tännchen zu schneiden, mit denen das Dorf geschmückt wird. „Später, wenn wir montags oder freitags schulfrei hatten, halfen wir dann beim Auf- und Abbau“, sagt Dunell.

Heute sind sie das ganze Jahr mit dem Weihnachtsmarkt beschäftigt – nicht durchgehend, aber immer mal wieder. So haben sie sich zunächst vorgenommen, die Arbeit digitaler zu gestalten, wie Sabine Fries berichtet. Da gehe es vor allem um die Kommunikation mit den Schaustellern. „Was früher an Formularen per Post rausgegangen ist, kommt jetzt per E-Mail“, sagt sie. Auch die Kontakte würden digitalisiert. Und im nächsten Schritt gehe es darum, wichtige Daten auch für die anderen Helfer jederzeit in einer Cloud abrufbar zu machen.

Wie bleibt ein Markt attraktiv?

Vor allem geht es aber darum, die Döörper Weihnacht attraktiv zu halten. Seit jeher ist der Markt für eine gute Mischung bekannt. „Nicht zu viele Buden mit Essen, auch das Handwerk soll sich nicht doppeln“, sagt Hohn. Nach der Pandemie sei das aber schwieriger geworden. Viele Aussteller hätten nach der Pause aufgegeben. Zuletzt sorgte die Erhöhung der Standgebühren für Kritik, wobei es aber auch die erste Erhöhung nach vielen Jahren war. „Uns blieb aber nichts anderes übrig. Mit dem Weihnachtsmarkt verdient der Bürgerverein kaum Geld“, erklärt Dunell. GEMA-Gebühren für die Beschallung seien stark gestiegen, manches habe man aber auch neu eingeführt. „Früher musste jeder seinen Müll selbst mitnehmen, heute wird das vom Markt erledigt“, sagt Dunell.

Auch wenn sie ihre eigenen Vorstellungen haben, profitieren die Jungen noch von den Alten – und sind dafür auch dankbar. „Das ist ein eingespieltes Team. Es gibt Sicherheit, zu wissen, dass man jemanden mit Erfahrung fragen kann“, sagt Dunell. Hohn schätzt die vielen Helfer im Hintergrund. „Sie sind immer da und unterstützen uns. Wir können dabei auch etwas lernen.“

"Wir mögen die Geselligkeit"

Für Dunell, Hohn und Fries habe sich nie die Frage gestellt, warum sie das in ihrer Freizeit machen. „Es geht darum, dass die Döörper Weihnacht ein Erfolg ist. Aber auch um das Vereinsleben. Wir mögen die Geselligkeit“, sagt Hohn. Und da spielten die Altersunterschiede – die drei sind mit Abstand die Jüngsten – keine Rolle. „Aber natürlich freuen wir uns auch darüber, wenn jetzt mal ein paar jüngere Ruppichterother dazukommen“, sagt Dunell. Ein Weihnachtsmarkt, der gut läuft, sei ein großer Ansporn, findet Hohn. „Ein gutes Feedback zu bekommen, gibt einem viel zurück.“

Wer bei der Döörper Weihnacht helfen möchte, kann zu den Treffen im Arbeitsplan kommen oder sich über www.bv-ruppichteroth.de melden.

Kommentare

  • Franz Josef Kraus
    December 8, 2024 um 9:10 pm

    Glückwunsch an die Verantwortlichen des BVR. Es ist nicht einfach die Jahrelange erfolgreiche Arbeit in Junge Hände zu übergeben. Der Dank gilt den zurückgetretenen Verantwortlichen. Ein Verein kann nur Erfolgreich weiter Arbeiten, wenn frühzeitig ein Wechsel stattfindet. Alles Gute für die Zukunft.

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