Die Tiefbauarbeiten für die neue Rettungswache in Ruppichteroth-Schönenberg beginnen voraussichtlich am kommenden Montag (7. Oktober). Das teilt der Rhein-Sieg-Kreis als Bauherr mit. Foto: An dieser Stelle entsteht die neue Rettungswache. [Nicolas Ottersbach]

Zuerst wird die Baustelle eingerichtet und der Parkplatz neben dem dortigen Imbissrestaurant gesperrt. Der Parkplatz hinter der Bushaltestelle aber bleibt erreichbar, um zu den Glascontainern zu gelangen. Allerdings werden die Container für die Dauer der Bauarbeiten vom Parkplatz 50 Meter weiter in die Umfahrung am Longdendale Platz verlegt. Der Longdendale Platz wird als Baustelleneinrichtungs- und Lagerfläche für sämtliches Baumaterial genutzt. Deswegen können die Wiese und die Parkplätze für die Dauer der Bauarbeiten nicht genutzt werden. Nach Ende der Baumaßnahme wird der Rhein-Sieg-Kreis den Platz aber in seiner ursprünglichen Form wiederherrichten.

Für den jetzigen, ersten Bauabschnitt muss die Baustelle an den öffentlichen Kanal an der B 478 angeschlossen werden. Dafür wird die Bundesstraße in Fahrtrichtung Hennef voraussichtlich Mitte November für etwa fünf Tage gesperrt. Eine Baustellenampel regelt in dieser Zeit den Verkehr. Die Gesamt-Bauzeit der neuen Rettungswache beträgt voraussichtlich etwa 18 Monate, mit einer Fertigstellung des Gebäudes wird Ende 2025/Anfang 2026 gerechnet.

Alte Wache bleibt aktiv

Der Neubau der Rettungswache in Schönenberg wird die bisherige Wache in Ruppichteroth-Ort an der Sankt-Florian-Straße ersetzen. Das dortige, Anfang der 1960er Jahre ursprünglich als Feuerwehrhaus errichtete Gebäude, entspricht insbesondere in baulicher Hinsicht nicht mehr den aktuellen Anforderungen an den Rettungsdienst. Die Positionierung der neuen Rettungswache in Ruppichteroth-Schönenberg wurde durch ein Sachverständigengutachtens, welches der rettungsdienstlichen Bedarfsplanung zu Grunde liegt, festgestellt. Bis zur Fertigstellung in Schönenberg bleibt die Rettungswache in Ruppichteroth-Ort aber aktiv.

Für das Projekt veranschlagt der Rhein-Sieg-Kreis rund neun Millionen Euro. Die Wache wird anders, als alle anderen Wachen, die es bisher im Kreis gibt: Dank einer Holz-Lehmbauweise wird der Bau, im Vergleich zur herkömmlichen Beton- und Stein-Bauweise, mit etwa 150 Tonnen rund die Hälfte an CO2 einsparen. "Zudem ist mit einem verbesserten Raumklima zu rechnen", sagt Nolden. Das Wissen dazu kommt auch von der Technischen Hochschule Köln, die am Projekt mitwirkt. Eine Photovoltaikanlage, ausgelegt auf 75 kWp, wird die Rettungswache zu einem großen Teil mit Energie versorgen.

Neubau ist dringend notwendig

„Mit der neuen Rettungswache soll die Bevölkerung auch in Zukunft bestmöglich und flächendeckend mit Leistungen der Notfallrettung und des Krankentransports versorgt werden“, erläutert Micheal Rudersdorf, Dezernent für Bevölkerungsschutz des Rhein-Sieg-Kreises. Denn Rettungswagen müssen in einer gewissen Frist bei einem Notfall ankommen. Gerade im Winterscheider Raum wird sie regelmäßig überschritten, weil die Anfahrtswege aus Hennef, Neunkirchen, Eitorf oder Ruppichteroth zu lang sind. Deshalb unterstützen seit vielen Jahren Winterscheider Feuerwehrleute mit einer Notfallhelfergruppe, die speziell geschult sind und bei Einsätzen in ihrem Ort parallel zum Rettungsdienst alarmiert werden, um den Patienten zu behandeln, bis Notarzt oder Rettungsdienst eintreffen.

Vier RTW stationiert

Die neue Wache wird ein eingeschossiger Riegelbau, wie Nolden erläutert. Dieser biete Platz für Fahrzeughallen, Aufenthalts-, Schlaf- und Sanitärbereiche für das Rettungspersonal. Eine Waschhalle für drei Rettungswagen (RTW) ist ebenso vorgesehen wie Stellplätze für vier RTW. Grundsätzlich sollen im Normalbetrieb zwei Rettungsfahrzeuge fahren, so wie jetzt auch. Ein weiteres der vier Fahrzeuge ist ein Reservefahrzeug. "Das vierte dient der Aufstockung beim Grundbedarf."