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Erik Pauly verpackt Geschichte in Weihnachtskugeln

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Der Künstler Erik Pauly hat auch dieses Jahr wieder ein Döörper Motiv in einer Weihnachtskugel verewigt. Das echte Gebäude an der Brölstraße gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Fotos: Die Jahreskugel 2020 von Erik Pauly [Privat]

„Ich habe dieses Motiv gewählt, da ich das Gebäude seit meiner Geburt 1972 gekannt habe und mein Hausarzt, zunächst Dr. Ohlemüller, dann Dr. Pach, dort praktizierten“, erzählt Pauly. Den Abriss der alten Villa, an deren Stelle heute die VR-Bank-Filiale steht, bedauert er ebenso, wie den des Huwil-Stammhauses einige Meter weiter, das er 2014 in die Jahreskugel packte. „Eine Erhaltung der Gebäude oder eine Rekonstruktion wären nicht unmöglich gewesen, wenn auch mit sehr hohen Kosten verbunden“, sagt er. Zumindest in den Weihnachtskugeln stehen sie weiterhin.

Verlust durch fehlende Döörper Weihnacht

Der Ausfall der Döörper Weihnacht ist für ihn ein herber Verlust. „Das ist der einzige Weihnachtsmarkt, auf dem ich jährlich ausstelle und verkaufe.“ Ohne Laufkundschaft breche ihm die Hälfte der Einnahmen weg. Seine Stammkunden bestellten glücklicherweise per Telefon, Internet oder Mail. „Aber das Onlinegeschäft läuft verhalten, die Kauflust fehlt.“ Hinzukommt derzeit noch ein weiteres Problem: der Versand. Schon jetzt hängen einige seiner Pakete, die er vom Norden in die Heimat geschickt hat, fest. Als letzten Bestelltermin hat er deshalb den 15. Dezember gewählt. „Durch die aktuellen Verzögerungen bei DHL und Co kann ich leider nicht garantieren, dass die Kugeln rechtzeitig zu Weihnachten ankommen“, sagt Pauly.

Ursprünglichen Zustand herausfinden

Mittlerweile hat er acht Jahreskugeln herausgebracht, immer mit anderem Inhalt. Den zu finden sei die schwierigste Aufgabe. „Die nächste Schwierigkeit besteht darin, das Gebäude zu rekonstruieren, wenn es nicht mehr vorhanden ist und in seinem ursprünglichen Zustand komplett anders aussah, wie zur Zeit des Abrisses.“ Bei der alten Praxis hatte er Glück, dass das Haus in Bildbänden wie dem Bilderbuch Ruppichteroth auftauchte, meist aber seitlich, nur teilweise oder aus der Ferne fotografiert – in schwarz-weiß und dürftiger Qualität. „Aber es gibt einen Hinweis, dass die Fassadenseite zur Brölstraße hin aus Fachwerk und Ziegelstein bestand.“

Erik Pauly fertigt aber nicht nur die aktuellen, sondern auch Kugeln aus den vergangenen Jahren, weil viele nachträglich mit dem Sammeln anfangen würden. „Einen Bestseller gibt es nicht“, erzählt er. Produzierte Stückzahlen der jeweiligen Jahreskugeln seien in etwa gleich. Sie können für jeweils 15 Euro per Mail an erikpauly(at)aol.com bestellt werden.

Kommentare

  • Werner
    December 23, 2020 um 10:22 pm

    Sowas baue ich selber und zwar in echt und groß. Da bekommt man einen Blick dafür. Wenn eine Fachwerkkonstruktion nicht standfest ist, das statische System nicht stimmt, fällt sie zusammen. Es sollte nur ein freundlicher Tip für Herrn Pauly sein, bei seinen Recherchen ggf. auch mal auf den Rat eines Fachmanns/Fachfrau zurück zu greifen. Wissen schadet nicht. Zauberhafte, friedvolle Weihnachten allerseits.

  • Werner
    December 21, 2020 um 6:46 pm

    Sehr hübsch und sicher viel Arbeit. Aber das Fachwerk ist aus dem Reich der Phantasie. (da hätte ein Zimmermann oder Architekt helfen können)

    • Andrè Bänninger
      December 22, 2020 um 11:18 am

      Die Nadel im Heuhaufen gefunden? Zuerst selber besser machen oder Schweigen! Ist doch vollkommen egal, ob es Fachwerk aus dem Reich der eigenen Kreation ist oder nicht.

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