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Pendeln mit dem E-Bike: Alles passt in einen Rucksack

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Drei Wasserflaschen hat Tanja Gantenbrinker von Außen an ihren Rucksacke geklemmt. Innendrin ist kein Platz mehr, da hat sie Anziehsachen, Arbeitszeug und Essen verstaut. "Das muss ich alles abends packen, morgens vergesse ich die Hälfte." Dann setzt sie sich auf ihre E-Bike und fährt zwölf Kilometer von Winterscheid nach Ruppichteroth. Fotos: Tanja Gantenbrinker auf ihrem E-Bike [Nicolas Ottersbach]

Gantenbrinker ist eine derjenigen, die für den Rhein-Sieg-Kreis das Pendeln mit dem E-Bike ausprobieren. Seit zwei Monaten bewältigt sie von montags bis freitags die Strecke. So soll herausgefunden werden, was nötig ist, damit mehr Pendler vom Auto auf das Fahrrad umsteigen. Das Projekt wird subventioniert: Gerade einmal 40 Euro Leihgebühr zahlt Gantenbrinker für den Zeitraum von zwei Monaten. Dafür muss sie aber auch ein Tagebuch für die Studie führen.

Ein Vorurteil hat sie schon widerlegt: "Die Autofahrer achten grundsätzlich auf Radler", erzählt Gantenbrinker. Auf ihrem Weg durch die schmale Waldstraßen bei Hatterscheid wird sie jeden Morgen von Autos überholt. "Fast alle warten hinter mir, wenn es Gegenverkehr gibt. Überholt wird mit viel Abstand."

Damit sie sich sicher fühlen konnte, musste sie sich aber zunächst an das mit Elektromotor unterstützte Fahren gewöhnen. "Das Rad verhält sich einfach anders auf der Straße, es ist auch mehr ein Citybike als ein Mountainbike, was ich sonst fahre", erzählt sie. In den dunklen Morgenstunden trug sie immer eine Warnweste, um besser erkannt zu werden. Den Helm setzt sie während der Fahrt immer auf.

Was sie erstaunte: Die Tour von insgesamt zwölf Kilometern ist mit dem E-Bike in einer halben Stunde geschafft - mit dem Auto sind es zehn bis 15 Minuten. "Bergauf wird es schon anstrengend, aber der Elektromotor hilft ja." Mit Regenjacke und -hose ausgestattet konnte ihr auch das Wetter nichts anhaben. "Der Wind bläst morgens schon sehr kalt um die Nase", sagt sie. Dafür kam sie aber erfrischt und wach am Arbeitsplatz an.

Ihr bisheriges Fazit: Auf das E-Bike umsteigen lohnt. "Für die Fitness, die Umwelt und den Geldbeutel." Komplett will sie aber nicht auf das Auto verzichten, wenn zum Beispiel längere Strecken oder Einkäufe anstehen. Ob sie sich nach der Testphase ein E-Bike kauft, weiß sie noch nicht. Schließlich kosten die Modelle rund 2000 Euro.

Kommentare

  • Hp
    May 9, 2017 um 9:36 pm

    Finde ich toll, dass eine Frau sowas als eine der Ersten macht, Glückwunsch.

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