Ruppichteroth ist wieder Spielort für eine Filmproduktion. Warner Bros dreht im Auftrag des ZDF die Polit-Satire „In bester Verfassung“ - unter anderem in der Alten Schule. Fotos: Der Dreh mit Hauptdarstellerin Gudrun Landgrebe in Ruppichteroth [Josha Seehausen/Marius Milinski]
Die Idee zur Serie stammt vom Ruppichterother Regisseur Joseph Bolz: Zwei schräge Verfassungsschützer sind von der Hauptzentrale auf ihrer Station im Bergischen Land vergessen worden. Das soll sich mit der Auflösung der Station ändern – den beiden steht ein Wechsel nach Berlin bevor. Diese Aussicht vor Augen, kommen die beiden auf die Idee, ein Terrorvideo zu drehen, das ihre unbedingte Präsenz vor Ort rechtfertigen soll. Aber die Lage eskaliert.
„Es ist reizvoll, ein ernsthaftes politisches Thema mit Comedy zu verbinden“, sagt der 33-Jährige Bolz. In der komplett fiktiven Serie gehe es darum, wie die Menschen mit möglicher Terrorgefahr umgehen und wie schnell sich ein beschaulicher Ort radikalisieren könne.
Dass das Filmteam gerade Ruppichteroth als Hauptdrehort ausgesucht hat, liegt laut Martin Brindöpke von Warner Bros an der Geschichte selbst. „Die Serie spielt in einer kleinen Stadt im Bergischen, insofern macht es Sinn den Dreh auch genau dort durchzuführen“, sagt er. Alles liege direkt beieinander, für einige Szenen werde nach Wiehl ausgewichen.
Er lobt auch die Zusammenarbeit mit den Ruppichterothern selbst, so mussten bei der Verwaltung unter anderem Drehgenehmigungen eingeholt werden. „Alle Beteiligten arbeiten sehr unkompliziert und konstruktiv zusammen.“
Bolz ist in Ruppichteroth aufgewachsen
Das liegt sicherlich auch an Regisseur Bolz, der in Ruppichteroth aufgewachsen ist und in Berlin studierte. Zuletzt drehte er eine Webserie in der Schönenberger Grundschule. Diesmal ist der Hauptspielort die Alte Schule in Ruppichteroth. Sie wird zum Niederlützeler Rathaus umfunktioniert. „Das richtige Rathaus wäre zu modern gewesen, die Alte Schule ist hingegen perfekt“, sagt Bolz. Allerdings musste ein Zimmer komplett taubenblau gestrichen werden, was aber einen rein technischen Grund hat: Die Aufnahmen sehen besser aus, als vor einen weißen Wand. Gedreht wird zudem in zwei Privathäusern, das Wirtshaus St. Severin wird in ein griechisches Restaurant umfunktioniert.
Bei den Dreharbeiten, die noch bis zum 8. August dauern sollen, sind stets zehn bis 20 Leute des Filmteams vor Ort. Manchmal aber auch noch einige mehr, wenn Szenen mit vielen Komparsen gedreht werden. Die Hauptrollen spielen Gudrun Landgrebe, Fabian Siegismund und Uke Bosse. Die rund 50 Komparsen hat der Bürgerverein Ruppichteroth zusammengetrommelt. Die Tantiemen sollen für die Weihnachtsbeleuchtung eingesetzt werden.
Die acht Folgen, jede etwa acht bis zehn Minuten lang, werden zuerst als Web-Serie gezeigt. Geplant ist, dass die Folgen im kommenden Winter oder Frühjahr über die Mediathek des ZDF im Netz abrufbar sind, heißt es von Warner Bros. Die Langfassung von 80 Minuten wird im ZDF im „Kleinen Fernsehspiel“ vermutlich sechs Wochen später gesendet.
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