Der DSL-Ausbau in Ruppichteroth nimmt immer klarere Züge an. Diesen Monat startet eine Studie zum Bedarf der Breitbandversorgung in der Gemeinde und den Nachbarkommunen Much, Windeck und Eitorf (<link nachrichten artikel interkommunale-zusammenarbeit-ist-das-zauberwort.html external-link externen link im aktuellen> broeltal.de berichtete). In der Studie wird auch die Machbarkeit für 50- und 100-MBit-Leitungen geprüft. Die Telekom hat bereits erste Angebote gemacht. Bürgermeister Mario Loskill äußerte sich kritisch über die Finanzierung.
Persönlich anwesend war Georg Theißen von der Telekom nicht, aber eine Präsentation ließ er dem Ausschuss für Umweltschutz und Planung zukommen. Das größte Problem bei der flächendeckenden Versorgung sei die Reichweite, die durch die hügelige Landschaft stark eingeschränkt sei. Man wolle die neuen Breitbandanschlüsse und höheren Übertragungsraten mit dem Ausbau der Netzknoten in Neunkirchen und Ruppichteroth und dem Verlegen von Glasfaserkabeln realisieren. 83,6 Prozent der rund 4.200 Telekom-Festnetzkunden könnten so DSL bekommen, 62,4 Prozent haben bereits einen Breitbandanschluss.
Die Gemeinde würde das rund 230.000 Euro kosten. "Ich finde das herrlich, wie die Politiker im Fernsehen großartig planen und die Kommunen zahlen müssen", wetterte Bürgermeister Loskill. Denn wenn es nach dem Land geht, würde bis Ende 2010 die Breitbandversorgung nahezu lückenlos und bis 2020 auf Highspeed-Niveau sein. In der Gemeindekasse fehle wie immer das Geld, so Loskill. Das Land gebe einmalig einen Zuschuss von 180.000 Euro. Davon würden allerdings schon 20.000 Euro in die Machbarkeitsstudie investiert, die in diesem Monat startet. "Desto mehr Bürger Interesse zeigen, umso günstiger wird es", erklärt Loskill. Deshalb wolle man auch verstärkt mit den Nachbargemeinden zusammenarbeiten. Die Studie stellt die Nachfrage nach DSL-Anschlüssen fest und untersucht dann unabhängig die Möglichkeiten des Ausbaus.
Kommentare
Carsten
February 27, 2011 um 6:49 pm
Also.. Ich glaube da wird wohl nichts mehr draus.. Ich wünschte, ich würde wenigstens nur eine Internetverbindung haben, in der mehrere Leute gleichzeitig online gehen können - aber nein. 56Kb/s bitte was? Das soll alles sein? Ich wohne in Mühleip 7 Kilometer weg von Eitorf... und so eine Scheiß-Leitung... Unerhört!
Thomas
April 15, 2010 um 10:46 am
Mir reicht das langsam hier aufn Dorf, entweder bricht die Verbindung komplett zusammen oder existiert erst gar nicht. Ist doch nicht normal sowas Hinterwälderisches. Das darf man keinen Menschen erzählen, der glaubt das nicht, wetten?!
Michael S.
April 8, 2010 um 7:47 am
@Ekkehard Kleine:
Hallo,
ich möchte auf Ihre Idee die Preise für ISDN/Analoge Anschlüsse auf die Preise von DSL-Anschlüssen anzugleichen antworten. Da ich mich auf Grund meiner Ausbildung und meines Studiums sehr gut mit den zu Grunde liegenden technischen Begebenheiten sehr gut auskenne kann ich Ihnen sagen, dass Ihre Idee leider nicht umsetzbar ist.
Während bei einem DSL Anschluß alle Anschlüsse einer Ortschaft über einen speziellen Knoten in der Vermittlungstelle gerutet werden (das DSL-Signal wird in der Vermittlungsstelle vom ISDN/Analogsignal entkoppelt und beide über seperate Knoten weiterverarbeitet)läuft das bei klassischen ISDN/Analoganschlüssen anders. Hier wird das Signal über die gleichen Knoten wie die Telefongespräche verarbeitet. Eine Anpassung der Internetpreise hätte zur Folge das alle ISDn-Kunden im worst case (schlimmsten Fall) eine Dauerverbindung zum Internet aufbauen, welche dann die Kapazitäten der Vermittlungsstelle dramatisch einschränken. Man muß hier verstehen das nicht jeder Telefonanschluß einer Vermittlungstelle gleichzeitig telefonieren kann (dies währe wirtschaftlich nicht bezahlbar).
Ein Beispiel:
wenn eine Vermittlungsstelle 5000 Telefonanschlüsse verwaltet dann wird mittels komplizierter Wahrscheinlichkeitsrechnungen ermittelt wie viele Anschlüsse gleichzeitig telefonieren. wir gehen für dieses Beispiel von Annahme das 1500 Verbingen gleichzeitig berechnet wurden aus. Das bedeutet das von 5000 Anschlüssen max. 1500 gleichzeitig telefonieren könnten. Wenn jetzt 500 dieser Anschlüsse noch einen Internetzugang mit Flatrate hätten zu eine Preis wie DSL dann würde das den Raum der max. gleichzeitigen Verbindungen auf 1000 senken! Sie sehen so einfach ist das alles gar nicht zu betrachten.
Bernd A. Rosbund
April 2, 2010 um 4:33 pm
Ich brauche kein DSL mehr, ich bin mit einem UMTS-Stick online. Es könnte nur schneller gehen... Mobilfunk aufzurüsten wäre doch bestimmt günstiger.
Fritz
March 8, 2010 um 6:17 pm
Tja, andere Anbieter investieren aber eher nicht. Diese schalten sich höchstens als Trittbrettfahrer zu regulierten Preisen auf das Telekom-Netz. Deswegen kann ich die Telekompolitik gut verstehen.
Jens B.
March 4, 2010 um 5:46 am
Ich hoffe das sich dann auch was bei den Telekom Bestandskunden ändert, die seit Jahren für einen Vollwertigen Anschluss zahlen, aber nur eine minimale Leistung erhalten. Schade ist auch das man auf die Telekom angewiesen ist, da die Leitung nun mal von denen ist. Hoffentlich werden auch andere Anbieter mit einbezogen.
Florian
February 14, 2010 um 9:42 am
Naja, ich wohne in Schwellenbach & die Telekom hatte uns X mal versprochen hier DSL zu verlegen! Aber daraus wurde nie was...! Jetzt haben wir Funk-DSL, es ist vergleichbar mit einer normalen 3000er Leitung! Ich bin damit ganz zufrieden! Würde mich aber trotzdem über ne schnellere Leitung freuen =)
Ekkehard Kleine
February 13, 2010 um 1:20 pm
Also wird erst mal auf jeden Fall eine Machbarkeitsstudie gestartet, die 20.000 Euro kosten soll. Die Frage ist, ob diese Kosten jeweils jede Gemeinde trifft, oder ob sich die 20.000 Euro auf die Gemeinden Ruppichteroth, Much, Windeck, Eitorf aufteilen. Ggf. kämen auf jede Gemeinde durchschnittlich 5000 Euro zu; das sähe dann ja schon viel freundlicher aus.
Was passiert aber mit dem Zuschuß des Landes von 180.000Euro (an jede Gemeinde oder an alle vier Gemeinden zusammen?), wenn die Machbarkeitsstudie negativ ausfällt? Müssen dann 160.000 Euro Zuschuß zurückgezahlt werden? Oder müssen die Gemeinden ohnehin bzgl. der Machbarkeitsstudie in Vorleistung treten? Wenn das so wäre kann ich mir nicht vorstellen, dass überhaupt irgend etwas passiert. Wenn vorher klar ist, wie die Machbarkeitsstudie ausfällt, bräuchte man sie nicht machen. Also ist ein negatives Ergebnis nicht auszuschließen. Ob man dieses Risiko eingeht?
Zitat vom 22.12.2009:
"Um ganz Ruppichteroth mit DSL-Anschlüssen auszustatten müssten etwa sechs bis sieben Millionen Euro in die Hand genommen werden", so Loskill.
Jetzt spricht man nur noch von 230.000Euro und einem Zuschuß von 180.000Euro vom Land. Da sind die Preise scheinbar stark gefallen, aber offensichtlich immer noch zu teuer.
Mag sein, dass man die Zahlen nicht so miteinander vergleichen kann, aber für den "Normalbürger" ist das alles wenig transparent und kaum nachvollziehbar.
Man bedenke, dass die Bürgerinnen und Bürger, die bisher keinen Breitbandanschluss nutzen können derzeit deutlich mehr an die Telekom zahlen, als vergleichbare Telekomnutzer mit Breitbandanschluss; und das bei deutlich weniger Komfort. Es drängt sich der Verdacht auf, dass eigentlich keiner so richtig an der Versorgung mit Breitbandanschlüssen interessiert sein könnte (außer dem Endverbraucher natürlich). Die Einahmen nach Ausstattung mit flächendeckenden DSL werden deutlich geringer sein, sowohl bei Telekom als auch beim Empfänger der Umsatzsteuer aus den Telekomrechnungen.
Wenn man alle Bürgerinen und Bürger einigermassen gleich behandeln wollte, müßte sich irgend jemand zumindest dafür einsetzen, dass die Nutzungsgebühren mit oder ohne DSL einigermaßen angeglichen werden(auch wenn der ISDN-Nutzer weniger Komfort hat). Das wäre zumindest mal ein Anfang. Dann ginge das Ergebnis der Machbarkeitsstudie stärker in Richtung "pro DSL".
Ich hoffe nur, das man solche Rechenspielchen wenigstens mal versucht fiktiv zu machen, alles andere ist aus meiner Sicht nicht objektiv.
So richtiger Optimismus stellt sich bei mir jedenfalls noch nicht ein.
Christian
February 10, 2010 um 12:43 am
Technisch machbar ist fast alles.
Allerdings muss auch jedem klar sein, dass auch bei einem besseren Netzusbau nicht automatisch jeder Teilnehmer in kleinen Dörfern einen 25 Mbit Anschluss wie in größeren Städten bekommen kann. Die Investitionen in die Anschlusstechnik lohnt sich für die Telekom nur, je mehr Mitbürger sich vertraglich an sie binden. Das ist aber bei kleinen Dörfern schon allein wegen der Einwohnerzahl schwierig.
Die Erwartungen an die zukünftige Geschwindigkeit sollten daher nicht allzu hoch gesteckt sein.
Heino Giese
February 9, 2010 um 11:18 pm
Auch im ländlichen Gebieten gibt es zunehmend viele kleine Firmen und Bertiebe die auf eine schnelle Internetanbindung angewiesen sind. Die Immobilienwerte orientiren sich immer mehr an der Vollversorgung der Immobilie und dazu gehört auch eine schnelle Internetverbindung. Sonst hat man "Land bei Ebbe" gekauft. Es liegt also auch aus finanzieller Sicht der Gemeinden in deren Interesse den Ausbau zu fordern.
Fritz
February 9, 2010 um 5:32 pm
Woran sollte es sonst wohl scheitern?
Unternehmen können die teure Technik-Investition nicht "herschenken".
Der Zweck von Unternehmen ist nunmal Gewinne zu erwirtschaften, in den dicht besiedelten Gebieten klappt das eben schneller.
Florian
February 9, 2010 um 12:19 pm
Das wird aber auch mal Zeit, das die Ganzen kleinen Dörfer ans DSL-Netz angeschlossen werden! Bis dato hatten ja immer nur die "Städte" vorrang! Reicht denen den keine 16.000 Leitung? Muss in den Städten immer neue Leitungen verlegt werden? NEIN! Jetzt sind mal die kleinen Dörfer an der Reihe!! Hoffentlich klappt das und scheitert nicht "schon" wieder am Geld!