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Erster Coronavirus-Fall in Much

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es drei neue Coronavirus-Fälle. Die drei infizierten Frauen stammen aus Much, Alfter und Siegburg. Die Firma Willms Fleisch in Bröleck reagiert mit einer drastischen Maßnahme auf das Virus. Foto: Das neue Coronavirus unter dem Mikroskop [CC BY 2.0/ NIAID-RML]

Mit den ersten beiden Infizierten aus dem Rhein-Sieg-Kreis steigt die Zahl der Fälle damit auf insgesamt fünf. Das Gesundheitsamt sei derzeit dabei, die Kontaktpersonen zu ermitteln, hieß es. Die Bürgermeister der entsprechenden Kommunen seien informiert. Wie und wo sich die Erkrankten angesteckt haben, teilte der Kreis bisher nicht mit. 50 Personen befinden sich aktuell unter Quarantäne, da sie möglicherweise Kontakt zu bereits Infizierten hatten.

Suche nach Kontaktpersonen ist schwierig

Bei den neuen Infizierten handelt es sich um drei Frauen mittleren Alters, die alle nun unter häuslicher Quarantäne stehen. Das Gesundheitsamt ermittelt Kontaktpersonen, was in diesen Fällen sehr aufwändig sei, da die Erkrankten sehr stark in das gesellschaftliche Leben eingebunden und somit viele Kontakte zu überprüfen seien. "Das individuelle Risiko wird in jedem Fall intensiv besprochen, um Übertragungsketten zu unterbrechen", erläutert Rainer Meilicke, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. "Bis jetzt ist uns das auch erfreulicherweise gelungen."

Die beiden ersten Infizierten im Rhein-Sieg-Kreis stammen aus Königswinter und Bornheim. Ein Königswinterer Familienvater soll sich bei seiner Bonner Arbeitsstelle angesteckt haben. Sein unmittelbarer Kollege aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Bornheimerin, die sich mit dem Coronavirus infiziert hat, soll sich bei einem Seminar in Düsseldorf bei einer Frau angesteckt haben, die Kontakte in den Kreis Heinsberg hatte.

Verhaltensregeln für Krankenhaus Waldbröl

Auch im Oberbergischen Kreis haben sich zwei Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert. Bei den positiv getesteten Personen handelt es sich um einen Mann aus Reichshof und eine Frau aus Lindlar. Zudem müssen sich Besucher des Krankenhauses Waldbröl anders verhalten, worauf große Infotafeln hinweisem. Wer mit Grippe-Symptomen kommt, darf das Krankenhaus nicht betreten, sondern muss sich zunächst telefonisch anmelden, wenn er zuvor nicht Hausarzt oder Gesundheitsamt kontaktiert hat.

Willms schließt Werksverkauf vorsorglich

Die Firma Willms Fleisch in Bröleck schließt zudem bis auf Weiteres ihren Werksverkauf wegen des neuartigen Coronavirus. "Aus aktuellem Anlass und im Sinne des vorbeugenden Infektionsschutzes haben wir uns dazu entschlossen, die Zahl der Besucher auf unserem Betriebsgelände zu reduzieren", heißt es in einer Begründung der Geschäftsführung. Damit wolle man Mitarbeiter schützen und die Risiken für den Produktionsbetrieb minimieren. "Die Schließung erfolgt rein vorsorglich und selbstverständlich nur so lange wie erforderlich." Dort werden Tag rund 100 Tonnen Fleisch verarbeitet und nach ganz Europa exportiert.

IHK berichtet von wirtschaftlichen Auswirkungen

Auch die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg berichtet, dass das Coronavirus auf die regionale Wirtschaft mit Auslandsbezug auswirkt. Handel, produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen im internationalen Umfeld meldeten Umsatz- und Nachfragerückgänge. "Von den Unternehmen, die Auswirkungen spüren, ist ein Viertel mit Umsatzeinbußen konfrontiert", sagt Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK. 44 Prozent der Unternehmen schränkteen Geschäftsreisen ein, 24 Prozent sähen Engpässe beim Import und 22 Prozent beklagten fehlende Vertragsabschlüsse durch die Absage von Messen und Branchentreffen.

Grundinformationen über das Coronavirus finden Bürger unter www.rhein-sieg-kreis.de/corona. Der Rhein-Sieg-Kreis hat zusätzlich für akute Fälle eine Hotline unter der Rufnummer 02241/13-3333 geschaltet, die 24 Stunden besetzt ist. Zusätzlich gibt es noch eine Bandansage unter der Rufnummer 02241/13-3850; sie gibt wichtige Hinweise bei Sorgen um die eigene Gesundheit. "Bitte nutzen Sie diese Rufnummern bei Fragen zum Coronavirus und nicht die Notrufnummern 112 und 110. Ich bitte Sie, dem Thema Corona-Virus mit der notwendigen Ruhe zu begegnen", sagt Bürgermeister Mario Loskill.

Verhalten im Verdachtsfall

Wenn Sie aus einem mit dem Corona-Virus betroffenen Gebiet zurückkehren oder Kontakt zu einem bestätigten Fall hatten und unter Fieber, Husten oder Atemnot leiden, vermeiden Sie engen Kontakt zu Menschen, da man sich mit dem Corona-Virus über Tröpfcheninfektion anstecken kann. Derzeit wird davon ausgegangen, dass diese ersten Symptome innerhalb von zwei bis vierzehn Tagen auftreten. Suchen Sie erst nach vorheriger telefonischer Abstimmung einen Arzt oder ein Krankenhaus auf, um sich untersuchen zu lassen.

Enpfohlene Hygienemaßnahmen

  • Häufigeres Händewaschen mit handwarmem Wasser und handelsüblicher Seife, insbesondere nach intensivem direkten Kontakt mit hustenden Personen.
  • Hustenhygiene (nicht in den Raum und nicht in die Hand husten, sondern in die Ellenbeuge).
  • Auf das Händeschütteln verzichten.
  • Abstand zu Erkrankten halten.
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