Ein Bürgermeister als Tankwart? Als Eisverkäufer? Oder als Kellner im Café? Da staunten die Kunden nicht schlecht, als die drei Ruppichterother Kandidaten Matthias Jedich (CDU), Manuela Nahs (SPD) und Ralf Wüllenweber (parteilos) sie plötzlich bedienten. Fotos: Die drei Kandidaten Manuela Nahs (SPD), Matthias Jedich (CDU) und Ralf Wüllenweber (parteilos) [Privat]
Hier gibt es am Sonntag, 14. September, ab 18 Uhr die Ergebnisse der Kommunalwahl 2025. Die Wahllokale in Ruppichteroth sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Ausgedacht hatte sich die Aktion der Gewerbeverein Schaufenster Ruppichteroth. „Es geht darum, dass die Döörper ihren künftigen Bürgermeister oder ihre Bürgermeisterin besser kennenlernen“, sagt Daniela Tauchmann vom Verein. Auf dem Bröltaler Familiensonntag gab es die erste Chance dazu, als das Trio beim „Döörper Herzblatt“ mit nicht immer ganz ernst gemeinten Fragen antrat. Als Belohnung gab es Zeit mit den Bürgern: Das Schaufenster schickte sie in die lokalen Geschäfte. Weil AfD-Kandidatin Carmen Gummersbach im Juni ihre Kandidatur noch nicht bekanntgemacht hatte, nahm sie auch nicht an der Folgeaktion des Herzblatts teil.
Nahs macht große Eiskugeln
Manuela Nahs (SPD) stand eine Stunde hinter der Theke des Eiscafé Tormen. Vorbildlich kam sie viel früher zum Termin, um sich einen Überblick zu verschaffen. Denn wer auf der anderen Seite der vielen Eissorten steht, kann gar nicht auf den Schildern erkennen, was der Kunde möchte. Die waren jedenfalls von ihr begeistert: Nahs verteilte Wahlgeschenke und machte die Kugeln etwas größer als üblich. Ihr Fazit? „Das macht richtig Spaß.“ Sie mag es, mit den Menschen im direkten Kontakt zu sein – was sie auch in ihrem Friseursalon immer wieder beweist. Allerdings hatte sie diesmal nicht so viel Zeit für Gespräche – die Warteschlange war lang.
Kellnererfahrung aus dem Studium
Matthias Jedich (CDU) durfte sich in Julies Café beweisen. Als Bedienung huschte er durch den Laden und versorgte die Gäste mit Kuchen und Kaffee. „Mir hat meine Gastro-Erfahrung bei der Bedienung der Maschine geholfen“, erzählt er. Ein Rechtsanwalt mit Gastro-Erfahrung? Er hat im Studium gekellnert, um sich etwas dazuzuverdienen. Allerdings wurmte ihn, dass er das Herz auf dem Cappuccino nicht mehr so hinbekam wie früher. Spaß hatte er trotzdem: „Ich habe nur positives Feedback bekommen und tolle Gespräche geführt.“
Tankwart wie in der Ausbildung
Für Ralf Wüllenweber (parteilos) war der Einsatz als Tankwart bei der Tankstelle Vorländer eine kleine Zeitreise. Denn in seiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker war das auch teilweise seine Aufgabe – allerdings bei der Konkurrenz von Shell. „Früher gab es noch einen Tankwart, der einen bediente. Der hat auch die Scheiben geputzt und das Kühlwasser aufgefüllt.“ Aber als er nun da stand, sei die Kundschaft baff gewesen. „Die fanden das natürlich toll und wir konnten ein Schwätzchen halten.“
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