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Internetmagazin für Ruppichteroth und den Rhein-Sieg-Kreis

Unsere Grüne Glasfaser

Ruppichteroth soll ein flächendeckendes Glasfasernetz von UGG bekommen

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Das Unternehmen „Unsere Grüne Glasfaser“ will in Ruppichteroth ein eigenes Glasfasernetz bauen. Am Dienstag (24. Oktober), 19 Uhr, gibt es in der Bröltalhalle eine Inforveranstaltung, die auch im Livestream übertragen wird. Wer steckt hinter dem Angebot und was können künftige Kunden erwarten? Symbolbild: Glasfaserkabel werden in Schönenberg verlegt. [Daniel Prior]

Den Brief, der zuletzt bei vielen Ruppichterother in den Briefkästen landete, verspricht viel: Demnach ist die Gemeindeverwaltung mit dem Unternehmen „Unsere Grüne Glasfaser“ eine Kooperation eingegangen. „Wir sind froh, mit UGG einen Ausbaupartner gefunden zu haben, der schnelles Glasfaser-Internet auch hier zu uns in die Gemeinde Ruppichteroth bis in die Wohnhäuser bringt“, schreibt Bürgermeister Mario Loskill. Der Ausbau durch UGG erfolge eigenwirtschaftlich, für die Gemeinde entstünden für die Errichtung und den Betrieb des neu verlegten Glasfasernetzes keinerlei Kosten. Es würden auch keine Zuschüsse oder Steuergelder in Anspruch genommen.

Bis zu 1000 Mbit/s

Das Glasfasernetz von UGG ist so konzipiert, dass alle Kabel und Leerrohre vollständig unter der Erde verlegt werden, ausgehend vom zentralen Hauptverteilerpunkt bis zum Haus - unabhängig davon, ob es sich um Ein- oder Mehrparteienhäuser handelt. Meistens würden nur kleine Gräben ausgehoben, die in der Regel noch am selben Tag wieder geschlossen werden. Dadurch haben die Bürger die Möglichkeit, mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Mbit/s im Internet zu surfen.

Das dürfte vielerorts dazu führen, dass Straßen neu aufgerissen werden, in denen vor einigen Jahren schon Kabel des Internetanbieters Netcologne verlegt wurden - subventioniert von Steuergeldern. Netcologne nutzte dabei auch die alten Kupferleitungen der Telekom und verlegte nicht Glasfaser bis zu den Häusern. Meist kommen die Nutzer deshalb nur auf rund 100 MBit/s. Für viele potenzielle UGG-Kunden wird als vermutlich ein Anbieterwechsel notwendig werden, sofern das Unternehmen nicht mit Netcologne kooperiert.

UGG will eigenständigs Glasfasernetz

Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilt, sei UGG gezielt angetreten, die ländlichen Regionen Deutschlands mit einem modernen Glasfasernetz zu versorgen. „Durch die beiden finanzstarken Investoren Telefónica und Allianz im Rücken ist es uns möglich auch Kommunen auszubauen, welche andere Anbieter eventuell als nicht rentabel genug ansehen. Wir picken uns nicht nur Hauptstraßen oder sogenannte Filetstücke eines Ortes heraus, sondern wollen Kommunen und Gemeinden großflächig ans Glasfasernetz der UGG anbinden.“

Alle Haushalte werde man aber nicht alleine erschließen können. „Gemeinsam mit den bereits vorhandenen Förderprojekten sollte nach Abschluss aller Bauarbeiten jedoch ein flächendeckendes Glasfasernetz in Ruppichteroth vorhanden sein“, erklärt der Sprecher. „Wir befinden uns aktuell noch in der ersten Planungsphase des Glasfasernetzes. Ist diese abgeschlossen, wird in der ersten Hälfte 2024 mit dem Bau des Netzes begonnen werden.“ Wie lange das Netz gebaut wird und wann die ersten Anschlüsse online gehen, hänge danach stark von der Dauer von zum Beispiel Genehmigungsverfahren und der Witterung ab.

Was kostet das?

Ein Angebot, mit dem UGG in der Anfangsphase lockt: Wer sich früh dazu entscheidet, einen Anschluss zu buchen, dem werden die Kosten in Höhe von rund 900 Euro für den Hausanschluss erlassen. Aber auch nachträglich sei es möglich, an das Glasfasernetz angebunden zu werden. Je nach Tarif, der sich nach der Geschwindigkeit richtet, fallen etwa zwischen 40 und 80 Euro pro Monat an.

Nach der Gemeinde Ruppichteroth sollen noch viele weitere Ortschaften folgen, auch außerhalb des Rhein-Sieg-Kreises. Mit einem Investitionsvolumen von mehr als fünf Milliarden Euro will UGG in den kommenden Jahren mehr als zwei Millionen deutsche Haushalte in unterschiedlichen Regionen mit Glasfasertechnologie ausstatten.

Infoveranstaltung in der Bröltalhalle

Am Dienstag, 24. Oktober, gibt es in der Bröltalhalle eine Informationsveranstaltung zum Glasfaserausbau in Ruppichteroth. „Es wird gezeigt wo ausgebaut wird, es wird erklärt wie ausgebaut wird, es wird gezeigt welche Internetanbieter auf dem Netz der UGG gebucht werden können“, sagt ein Unternehmessprecher. Hier kann man sich dafür anmelden: https://ugg-events.com/241023-2. Der Vortrag wird zudem per Livestream übertragen.

Kommentare

  • Olaf Hummelt
    November 6, 2023 um 4:53 pm

    Info-Abend besucht, seit zwei Wochen warte ich nun vergeblich auf einen Rückruf, um wenigstens mal mit einem Besichtigungstermin anzufangen, es passiert nichts. Bei Nachfragen (nun sind es bereits 5 Versuche) bei der Hotline ewiges Wiederholen der persönlichen Daten und nerviges Abfragen des Anrufgrundes. Genervt beendet man das Gespräch in dem Wissen und der Erwartung, dass wieder nichts passieren wird. Wie soll das denn werden, wenn Vertrag erstmal unterschrieben ist? Bis UGG sich dann mal rührt, kann man in der Zwischenzeit wahrscheinlich bei 10 anderen Anbietern seinen Glasfaseranschluß buchen. Besucht man die UGG Facebookseite kann man dort lesen, dass spanische und portugiesische Bautrupps losgeschickt werden, die es mit Pünktlichkeit, Genauigkeit und Sorgfalt nicht so genau nehmen und Baugruppen über Monate nicht wieder geschlossen werden. Bin nicht sicher, ob wir hier bei UGG/O2 so gut aufgehoben sind.

  • Michael P.
    October 24, 2023 um 2:40 pm

    Spannendes Projekt nach Netcologne, zumal die Telekom aktuell parallel hierzu auch in die Bütt geht und gemäß Informationsmaterialien in einem ähnlichen Zeitfenster den Ausbau bestrebt.

    Bemerkenswert finde ich den Unterschied zwischen beiden Netzanbietern; wohingegen die Telekom nach eigenen Angaben ein offenes Netz betreiben wird (Drittanbieter später möglich), mangelt es nach heutigem Stand bei der UGG noch an Kooperationspartner (siehe Homepage) - bundesweit ist es bislang nur O2 und diverse Lokalanbieter, letztere spielen aber hier bei uns keine Rolle. Inwieweit andere "Große" Internetanbieter hier aufspringen werden, ist damit zunächst noch offen.

    Auch hoffe ich, dass sich die Berichte, die auf anderen Medienseiten wie der WirtschaftsWoche nachzulesen sind, sich hier nun nicht bestätigen werden.

    Aus meiner Sicht sinnvoll, weil praktisch, wäre aber die zeitliche Koordination vom Glasfaserausbau mit der Planung der Straßensanierungen in den nächsten Jahren - erspart zweimaligen Baulärm, Ab- und Auftragen des Straßenbelags bzw. des Flickens und damit verbunden natürlich auch Kostenaufwand; aber die Idee zündet vermutlich, wie so oft, zu spät. ;-)

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