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Schnelles Internet: Rhein-Sieg erhält DSL-Millionenförderung

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Das könnte endlich für flächendeckend schnelles Internet auf dem Land sorgen: Der Rhein-Sieg-Kreis hat die Zusage für eine 90-prozentige Förderung des Breitbandausbaus in der Region erhalten. Dabei sollen bis 2019 145 Kabelverzweiger mit Glasfaser angeschlossen und 86 in unterversorgten Ortschaften auf Kosten des Kreises neu errichtet werden. Das Ziel sind 50 Mbit/s, also DSL 50.000. Für fast jeden. Foto: Symbolbild

Bisher sind es in dicht besiedelten Gebieten wie dem Schönenberger Neubaugebiet nur etwa zwei Mbit/s, die pro Anschluss zur Verfügung stehen. Im gesamten Kreis erreichen nur 60 Prozent der Haushalte 50 Mbit/s. Zwar waren Versorgungslücken zuletzt durch die neue Funktechnik LTE geschlossen worden, für den Ruppichterother Gemeinderat ist das allerdings nur eine Übergangslösung. "Um zukunftsfähig zu sein, brauchen wir hier eine gute Breitbandversorgung", hieß der Konsens aller Parteien, den CDU-Ratsmitglied Björn Franken zusammenfasste, als Siri Grischke von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises das Projekt vorstellte.

Sie rechnete vor, dass alleine für Rhein-Sieg rund 20 Millionen Euro benötigt werden - die die Städte und Gemeinden nicht aufbringen können. "Deswegen muss der Kreis einspringen und wird die Summe, die nicht gefördert wird, übernehmen", sagte Grischke. Schon im Dezember hatte man auf Eigeninitiative hin 50.000 Euro vom Bund erhalten, um die Infrastruktur zu untersuchen. Dabei wurde der Markt analysiert und mit allen Telekommunikationsfirmen gesprochen. Um herauszufinden, in welchen Gebieten sie in den kommenden drei Jahren selbst den DSL-Ausbau in die Hand nehmen.

Für Ruppichteroth sieht es besonders schlecht aus: Der Platzhirsch Telekom möchte dort nicht investieren. Auch für die Nachbarkommunen Much und Windeck geht der Kreis davon aus, dass die Übertragungsrate 2019 immer noch unter 30 MBit/s liegen wird - teilweise sogar weit darunter. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, kommen die Gebiete für das 50-Mbit-Förderprogramm in Frage. "Dort haben wir dann ein sogenanntes Marktversagen", erklärte Grischke. Im Idealfall werde man allerdings nur 96 Prozent aller Haushalte mit 50 Mbit/s versorgen können. "Für abgelegene Orte explodieren die Kosten, das rechnet sich nicht", so Grischke.

Technisch will sich der Kreis auf die insgesamt 1864 Kabelverzweiger konzentrieren. Indem sie mit einem Glasfaseranschluss ausgerüstet werden, schafft man die Voraussetzung für die schnelle Datenübertragung. Von dort aus gehen dann herkömmliche Kupferkabel in die Haushalte.

Mit der im Oktober vergangenen Jahres in Kraft getretenen Richtlinie zur Förderung der Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland soll bis 2019 bundesweit eine flächendeckende Netzversorgung mit mindestens 50 Mbit/s gefördert werden. Dafür stellt der Bund insgesamt 2,7 Milliarden Euro bereit.

Während Beratungsleistungen vollständig gefördert werden, liegt der Satz für die eigentlichen Infrastrukturprojekte bei 50 Prozent. Seitens des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk NRW wird das Bundesprogramm mit 40 Prozent kofinanziert. Die genaue Fördersumme ergibt sich aber erst nach dem Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens, dass in den kommenden Monaten vom Kreis angestoßen wird.

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