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Verkehrsunfall auf der K17
Fahrer in Lebensgefahr

Porsche kollidiert auf K17 im Derenbachtal frontal mit Lkw

Von Daniel Prior | | Blaulicht

Ein 56 Jahre alter Windecker ist am Mittwochvormittag bei einem Verkehrsunfall auf der K17 im Derenbachtal lebensgefährlich verletzt worden. Sein Porsche kollidierte in einer Kurve, in der häufig Autos ins Schleudern geraten, mit einem entgegenkommenden Lkw. Fotos: Der Porschefahrer wurde bei dem Unfall lebensgefährlich verletzt. [Nicolas Ottersbach]

Der 56-Jährige war laut Polizei gegen 10.15 Uhr mit seinem Sportwagen auf der K17 in Fahrtrichtung Hennef unterwegs. Ausgangs einer Rechtskurve geriet er mit seinem 911 Carrera aus ungeklärten Gründen auf trockener Fahrbahn ins Schleudern und fuhr in den Gegenverkehr. Dort kollidierte er frontal mit dem entgegenkommenden 7,5-Tonner einer 62-jährigen Kölnerin.

Der Mann aus Windeck erlitt lebensgefährlich Verletzungen, konnte sich aber dank Ersthelfern selbst aus dem völlig zerstörten Wagen befreien. Die Front hatte sich stark verformt, die Fahrgastzelle hielt dem Aufprall jedoch größtenteils stand. Zufällig waren auch eine Ärztin und ein Feuerwehrmann aus Winterscheid vor Ort. Sie versorgten beide Patienten. Denn die Lkw-Fahrerin erlitt schwere Verletzungen. Sie wurde zunächst auf dem Geh- und Radweg behandelt, bis die Rettungskräfte eintrafen. Der 56-Jährige war noch ansprechbar und konnte zur Trage des Rettungswagens gehen.

Zur Sicherung des Spurenbildes wurde ein spezialisiertes Verkehrsunfallaufnahme-Team der Polizei Köln angefordert. Die Unfallstelle musste bis 15 Uhr komplett gesperrt werden. "Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an", so ein Polizeisprecher.

Immer wieder passieren auf der K17 Unfälle

Immer wieder kommt es zu Unfällen in der Kurvenfolge im Derenbachtal. Regelmäßig geraten Fahrzeuge in den engen Kurven ins Schleudern und krachen entweder in die Leitplanke oder landeten in der Böschung neben dem Fahrradweg. Erst vor Kurzem war die demolierte Leitplanke ausgetausch worden. Meist blieb es dabei bei Blechschäden. Der besagte Kurvenbereich bei Schreckenberg ist mittlerweile eine Unfallhäufungsstelle und wird vom Rhein-Sieg-Kreis beobachtet. Meist passieren die Unfälle auf nasser Fahrbahn.

Die Unfallkommission hatte zuletzt beschlossen, die Straßenmarkierungen zu erneuern und Warnschilder aufzustellen. Es bestand die Vermutung, dass die Markierung des Sicherheitstrennstreifens entlang des mit einem Bordstein abgesetzten Geh- und Radweges irritierend wirke und diese bei Autofahrern zu einer falschen Einschätzung des Kurvenverlaufs führe. Zu schnell waren die Verkehrsteilnehmer offenbar nicht unterwegs, Geschwindigkeitsmessungen des Kreises waren unauffällig. Wer sich die Fahrbahn genauer ansieht, bemerkt, dass sie auf den Fahrspuren deutlich rutschiger ist, als außerhalb der Fahrspuren. Untersuchungen des Kreises hatten vor zwei Jahren allerdings ergeben, dass der Straßenbelag griffig genug sei.

Kommentare

  • Andreas Steif
    July 20, 2022 um 10:03 am

    Ob Porsche, Panda oder Lkw spielt doch hier keine Rolle. Ich fahre die Strecke wie viele andere häufig. Und meine Beobachtung ist, dass viele Verkehrsteilnehmer, egal in welcher Art von Fahrzeug, hier NICHT mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Auch wenn 70 erlaubt (und viele sich nicht daran halten): wenn ich mein Fahrzeug nicht sicher auf meiner Fahrbahn halten kann, muss ich langsamer fahren. §1 der StVO. Regelmäßig kommen mir aber Fahrzeuge entgegen, die den Mittelstreifen überfahren, eben weil sie zu schnell sind (für manche ist auch 70 hier zu schnell, und das meine ich nicht despektierlich!). Ja, auch ich bin unglücklich über den überbreiten Rad-/Fußweg. Aber ich finde es richtig, dass dort ein solcher angelegt wurde. Über das „wie“ kann man sicher streiten. Aber der eine oder die andere fährt doch sicher wie ich nicht NUR Auto sondern auch mal mit dem Rad. Ich jedenfalls freue mich dann darüber, getrennt von den Kfz fahren zu können. Derzeit sind die Gegebenheiten nun mal so, wie sie sind. Also, liebe Autofahrerinnen und Autofahrer: Bitte fahrt doch einfach vorsichtiger, rücksichtsvoller, langsamer, bis vielleicht mal irgendein Verantwortlicher verstanden hat, dass die Situation wirklich gefährlich ist und durch bauliche oder geschwindigkeitsbegrenzende Maßnahmen entschärft werden muss. Ein Stück weiter Richtung Derenbach gilt an der Abzweigung nach Winterscheid Tempo 50. Dort gibt es meines Wissens nicht so viele Unfälle...

    Allen auch künftig „Gute Fahrt“!

  • Hans-Harro Gruhle
    July 16, 2022 um 1:48 pm

    Die Hütchen hätte man sich sparen können. Die ortsansässigen Bürger kennen den Bordstein. Ein abgeschrägter Bordstein wie im Schmelz tal wäre von Anfang an die richtige Wahl gewesen. Vielleicht kommt es ja noch?

  • Kim Rücker
    July 15, 2022 um 8:38 pm

    Eines vorweg: selber benutze ich sowohl die (zu schmale) Strasse und den (überbreiten) Radweg. Bei der Planung sind wohl zwei Fehler passiert. Einerseits ist die Strasse ungefähr 30-50cm zu schmal - besonders wenn sich zwei Busse oder LKWs begegnen wird das offensichtlich. Dem Radweg würden die 50cm nicht wirklich fehlen.

    Andererseits ist der hohe senkrechte Bordstein mit der optischen Verengung der Zusatzmarkierung nicht nur psychologisch zumindest unglücklich.

    Dabei wäre m.E. die Lösung ganz einfach - kostet nur halt: den kompletten Bordstein im Tal gegen eine abgeschrägte Variante auszutauschen. Autofahrer würden dann sanfter und ohne Beschädigung der Räder zurück auf die Strasse gelenkt und nicht mehr katapultiert. Und die Benutzer des Radweges wären wohl auch nicht gefährdeter als jetzt...

  • Olaf Hummelt
    July 15, 2022 um 12:21 pm

    Bereits vor 8,5 Jahren habe ich genau das, was jetzt mehr und mehr passiert, vorhergesehen. Aber die Verantwortlichen kümmert das ja nicht. Die Straße wurde nach den gültigen Richtlinien gestaltet, wer oder wie viele dabei draufgehen ist für sie uninteressant. Ignoranz und fehlende Emphatie nehmen heutzutage leider in vielen Bereich immer mehr zu.

    Olaf Hummelt 15.01.2014 um 11:38

    Es mag ja stimmen, dass die Fahrbahnbreite selbst den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Hat man denn auch dabei beruecksichtigt, dass ein hoher Bordstein die Fahrbahn Richtung Hennef nun unmittelbar begrenzt? Autofahrer, die in Richtung Hennef unterwegs sind, muessen sehr dicht an der neuen Bordsteinkante fahren, um ihre Fahrbahn mittig zu benutzen. Da wird auch die neue Markierung nichts aendern. Gefuehlt faehrt man allerdings viel zu nah am Bordstein, dies wird immer dazu fuehren, dass viele Autofahrer sich weiter zur Mitte der ganzen Fahrbahn orientieren und somit wiederum viel zu nah am Gegenverkehr unterwegs sind. Es ist ja schliesslich nicht so, dass man sich ggfs. "nur" die Reifen und Felgen and der Bordsteinkante kaputtfaehrt. Touchiert man ihn bei einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern wird man entweder ueber den Radweg in die Boeschung geschleudert oder - was viel schlimmer ist - man wird in die Gegenfahrbahn katapultiert. Deshalb wird der allergroesste Teil der Autofahrer nicht nah genung am Bordstein fahren, um die Strasse angemessen zu benutzen. Es bleibt bei der Meinung vieler: in Zukunft wird es auf dieser Strecke viele schlimme Unfaelle geben (angefangen hat es ja schon, Markierung hin oder her).

  • Armin Hille
    July 11, 2022 um 6:50 am

    Warum stellt man an den gefährlichen Kurven keine Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder 50 km sowie einen Blitzer auf? Ein Blitzer, selbst wenn er nicht aktiv ist, wirkt meistens.

    Warum das Geschehen erst weiter „beobachten“? Die bisherigen Unfälle und Beinahe-Unfälle reichen doch meines Erachtens, um entsprechende Maßnahmen zum angepassten Fahren umzusetzen. Muss denn noch mehr geschehen? Besonders wenn Busse oder schwere Lkw entgegenkommen wird es an mehreren Stellen der Straße platzlich sehr knapp.

    Als Fahrradfahrer nutze ich den Fahrradweg nur ganz nah entlang der Böschung, um nicht in einen möglichen Autounfall verwickelt zu werden. Macht keinen Spaß bei der Raserei in unmittelbarer Nähe zu Radweg.

  • Matlen
    July 9, 2022 um 1:04 pm

    Ich finde diese Straße eine Zumutung. So wie ich es sehe, ist der Bordstein definitv das Problem. Ich meide die Strecke Richtung Hennef, so gut es geht. Im Herbst, Winter und in der Dämmerung und in der Nacht fahre ich diese nicht. Dann fahre ich lieber durchs Siegtal nach Hennef. Sind zwar etwas mehr Kilometer von Ruppichteroth, aber das ist auf jeden Fall sicherer, als neben dem katastrophalen Bordstein her zu fahren.

  • Thomas Gillner
    July 5, 2022 um 4:29 pm

    Es gibt immer ein paar Dinge, die nicht zusammen passen. Hier ist es die Fahrbahnbreite nebst Bordstein und die, nicht auf die notwendigen 60 km/h runter reduzierte Geschwindigkeitsbeschränkung. Wer mit 70 km/h an den Bordstein kommt, fliegt ab. Nicht nur, dass es wieder einen lebensgefährlich Verletzten gibt, nein, auch andere Verkehrsteilnehmer werden lebens- deren Familien ggf. existenzgefährdet. Im Tal ist nämlich ausweichen selbst mit 5 Sterne Führerschein zwischen Bordstein und Leitplanke nicht drin. Wattnu, Städte, Kreis und Gemeinden? Klingelt es bei irgendeinem Verantwortlichen?

  • C.H.
    July 5, 2022 um 2:00 pm

    Das Zauberwort heißt "angepasste Fahrweise". Und da hapert's leider bei vielen, völlig unabhängig vom Fahrzeug...

    • Matlen
      July 17, 2022 um 10:44 am

      Für Menschen die Probleme mit dem dreidimensionalen Sehen haben, ist es auch bei angepasster Geschwindigkeit sehr schwierig den Fahrbahnrand/Bordstein zu erkennen. Auch das sollte einmal überdacht werden.

  • Ralf Dohr
    July 2, 2022 um 7:30 am

    Das Problem ist nicht der Bordstein sondern das Pedal unten rechts.

    • Andrè Bänninger
      July 2, 2022 um 11:59 am

      Mit Vorurteilen immer schnell dabei, was? Bloß weil ein Porsche mit von der Partie war? Super... Da bleibt Ihnen nur zu wünschen, dass Ihnen so etwas auf dieser sche... Straße nicht passiert. Allzeit gute Fahrt!

  • R.B.
    June 30, 2022 um 3:29 pm

    1. Punkt: Die Fahrbahn ist schon etwas "theoretisch" geplant...

    2. Punkt: Man muss aber auch sein Fahrzeug auf seinem Fahrstreifen halten können. Die Fahrstreifenbreite gibt es her.

    3. Punkt: Leider ist so, das bei uns kein "Regulativ" in Straßenverkehr wahrgenommen werden kann.

    Fazit: So wird es leider weitergehen. Und jeder kann zum Opfer werden. Jederzeit... Rhein-Sieg forever!

    • Andrè Bänninger
      July 2, 2022 um 12:04 pm

      1. Punkt: Die Fahrbahn ist nicht nur ETWAS „theoretisch“ geplant, sondern Extrem daneben! Keine Ahnung, wer so einen Mist zugelassen hat.

      2. Punkt: Da haben Sie vollkommen recht. Jedoch setzt es voraus, dass der, der Ihnen entgegenkommt, das genauso beherrscht. Sollte man einmal - aus welchem Grund auch immer etwas ausweichen müssen, hat man auf dieser Strecke sehr schnell verkackt.

  • Bernd A. Rosbund
    June 30, 2022 um 12:19 pm

    Mit meinen Warnungen nach Fertigstellung der K17 mit dem Bordstein hatte ich leider Recht, mir wäre es lieber gewesen, ich hätte mich geirrt. Ich fahre diese Strecke sehr ungern, aber es lässt sich nicht vermeiden.

  • Suse
    June 30, 2022 um 12:03 pm

    Ich denke das die viel zu hohe Bordsteinkante ein Problem ist. Mir selbst kommen Fahrzeuge ständig auf der Gegenfahrbahn entgegen, was oft sehr knapp gut geht. Viele halten Abstand zu dieser Bordsteinkante um eine Berührung mit den Reifen zu vermeiden. Dafür ist die Fahrbahn aber zu schmal, wenn es ein größeres Fahrzeug ist. Habe mich auch oft gefragt, wohin mit dem Auto wenn man eine Panne hätte. An die Seite schieben ist unmöglich. Ich halte diese Straße für eine Fehlplanung. Die Abgrenzung zum Fahrrad und Fussweg hätte man anders gestalten können. Bin mal gespannt was passiert.

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