2012 wurde die Sekundarschule Nümbrecht-Ruppichteroth gegründet. Der Start war mehr als holprig, denn mehrfach stand das Projekt einer weiterführenden Schule in der Bröltalgemeinde auf der Kippe. Jetzt feierten Lehrer und Schüler das zehnjährige Bestehen. Foto: Die Sekundarschule feierte ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt. [Sekundarschule Nümbrecht-Ruppichteroth]
Beim Festakt in der Aula des Nümbrechter Schulzentrums waren viele dabei, die einst die Weichen gestellt hatten. Die Bürgermeister der Gemeinden Hilko Redenius und Mario Loskill, Vertreter der Gemeinderäte, der Kirchengemeinden und der Partnerschulen und das Lehrerkollegium. Sabina Bamberger, stellvertretende Schulleiterin war von der Gründung bis heute dabei und übernahm somit die Moderation des Abends. In den Reden der Bürgermeister und des ehemaligen Schulleiters Herrn Horn gab es einen spannenden Rückblick zur Gründung der Sekundarschule vor zehn Jahren. Diese verlief zunächst etwas holprig, doch durch die Zustimmung der Gemeinde Nümbrecht und der schnellen Genehmigung des Schulministeriums konnte die kreisübergreifende Sekundarschule Nümbrecht/Ruppichteroth offiziell starten.
Schul-Poker zwischen den Gemeinden
Manch einer sprach damals sogar von einem Schul-Poker, bei dem die Zukunft der Ruppichterother Hauptschule völlig offen war. Das NRW-Schulministerium konstatierte: "Die jetzige Schulsituation der Hauptschule wird keine Zukunft haben." Der Schulkonsens zwischen rot-grüner Landesregierung und CDU machte die ersten Planungen zu nichte: keine Gemeinschaftsschule, dafür eine "Sekundarschule". Eine gymnasiale Oberstufe durfte es dabei nicht mehr geben. Die war aber Voraussetzung für Much, einen Schulverbund mit Ruppichteroth einzugehen. Dann baten die Ruppichterother bei der Ratssitzung in Neunkirchen-Seelscheid für eine weiterführende Schule im Bröltal, was die Politiker ablehnten. Kurz darauf war es umgekehrt: Die Verwaltung in Neunkirchen-Seelscheid wollte eine Gesamtschule errichten - auch dafür bedurfte es des Einverständnisses der Nachbarkommunen. Von Ruppichteroth gab es ein klares "Nein".
Schließlich tat man sich nach langer Suche mit Nümbrecht zusammen. Im März 2012 war klar, dass die Ruppichterother Hauptschule ab dem nächsten Schuljahr zu einem Teilstandort der Sekundarschule Nümbrecht werden würde. 47 Eltern aus Ruppichteroth hatten ihre Kinder da schon angemeldet, Bezirksregierung und Kommunalaufsicht ihr Einverständnis gegeben. Und auch die beiden Gemeinderäte stimmten zu, über die Kreisgrenzen hinweg. 2012 führte Nordrhein-Westfalen die ersten 42 Sekundarschulen ein.
Bei allen Krisen, mit den Jahren wurde die Sekundarschule Nümbrecht-Ruppichteroth von einem Experiment zu einer Institution. Aus dem kleinen Team von neun Lehrern und110 Schülern wurden über die Jahre mehr als 60 Lehrkräfte und rund 700 Schüler. Die Schule wurde aufwendig umgebaut, es kam eine Mensa dazu.
Schule zeigte, was sie kann
Diese Vielfalt merkte man auch beim Festakt. Aufgelockert wurde der Abend durch die Darbietungen des „Darstellen und Gestalten“ - Kurses des siebten und zehnten Jahrgangs. Quentin Kellershoff (6e) mischte das Publikum mit einem Medley am Schlagzeug auf und der „Döörper Prätscher“ (Hans-Peter Hohn) erheiterte die Gäste mit seiner witzigen Art. Für musikalische Abwechslung sorgte die „Forest Pipe Band“. Die Schüler bereiteten sich innerhalb der Projekttage für das Schulfest vor. In unterschiedlichsten Projekten aus vielfältigen Bereichen, wie Naturwissenschaften, Medien, Musisch-künstlerischen und Sozialpädagogischen Bereich, zeigten die Sekundarschüler ihre Talente und ihr Können.
Zum Abschluss der Veranstaltung hielt der Schulleiter Helmut Müller seine Rede, in der er einen Blick in die Zukunft wagte. Die Sekundarschule Nümbrecht Ruppichteroth habe sich in den zehn Jahren in der Schulgemeinde etabliert und biete in Kooperation mit dem Homburgischen Gymnasium die Möglichkeit aller Bildungsabschlüsse. Fördern und fordern werde auch in Zukunft im Vordergrund stehen. Durch die Unterstützung der beiden Gemeinden werde die Sekundarschule digital weiterhin gut aufgestellt sein, baulich modernisiert werden und in Nümbrecht wird die Vernetzung des Campus weiter ausgebaut. "In Zukunft wird sich die Schullandschaft immer weiter entwickeln und verändern und wir als Sekundarschule werden mit gehen und unsere Konzepte immer wieder anpassen und weiterentwickeln, um allen unseren Schülerinnen und Schülerm auch in Zukunft einen Abschluss, nach ihren Möglichkeiten bieten zu können", so Müller.
Kommentare
Bernd Alfred Rosbund
October 28, 2022 um 12:48 am
Eine herzliche Gratulation für die ersten 10 Jahre! Wie doch die Zeit vergeht. Als mich unser Bürgermeister anrief, und um unsere politische Entscheidung bat, konnte ich ihm ein großes "JA" mitteilen, es war uns wichtig, eine höhere Schule im Ort zu haben. Ich konnte damals noch nicht wissen, dass auch mein jüngster Enkel die Sekundarschule besuchen würde. Für die kommenden Jahre für alle Beteiligten alles Gute, es geht eben nicht ohne die Schüler, die Eltern, die Pädagogen und die beiden Bürgermeister aus Nümbrecht und Ruppichteroth, Redenius und Loskill...